14:45

Der SMI notiert wieder höher und erreicht ein Plus von 0,5 Prozent.

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14:30

Gut eine Stunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial 0,6 Prozent höher auf 46'036 Punkte. Den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 sieht IG ähnlich im Plus bei 24'210 Punkten. Auf Wochensicht zeichnen sich damit aber Abschläge von 2,4 und 3,2 Prozent ab.

Es könnten die höchsten Abschläge seit Anfang April werden, als US-Präsident Donald Trump die Märkte mit der Ankündigung hoher Zölle gegen fast alle Länder der Erde geschockt hatte. Seitdem hatten sich die Kurse deutlich berappelt und die wichtigsten Indizes allesamt Rekordstände erreicht, bevor Gewinnmitnahmen einsetzten.

Am Donnerstag war es in New York dank positiv aufgenommener Zahlen des KI-Chip-Riesen Nvidia zunächst steil bergauf gegangen. Auch der durchwachsene US-Arbeitsmarktbericht für den September, der wegen des wochenlangen Stillstands bei zahlreichen US-Regierungsbehörden verspätet veröffentlicht worden war, hatte die Laune erst einmal nicht getrübt, obwohl er den Erwartungen an eine weitere US-Leitzinssenkung einen weiteren Dämpfer verpasste. Doch im Handelsverlauf wendete sich dann das Blatt - am Ende standen Verluste zu Buche, die insbesondere im Tech-Sektor deutlich ausfielen.

Wegen Sorgen über die hohen Bewertungen im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz (KI) schüttelten Herbststürme Aktien und Kryptowährungen kräftig durch, konstatierte Investmentanalyst Hennig Oligmüller von der Landesbank Baden-Württemberg. Die guten Zahlen des weltgrössten Börsenunternehmens Nvidia hätten die Anleger nur kurz beeindruckt. «Dass Hyperscaler wie Alphabet , Amazon , Meta oder Microsoft im KI-Wettrüsten an ihre finanziellen Grenzen stossen und daher in immer grösserem Stile Schulden aufnehmen, liegt ihnen schwer im Magen.» Statt auf eine Jahresendrally zu warten, setzten nun offenbar viele Investoren aus Sorge vor negativen Nachrichten auf eine Gewinnsicherung.

Portfoliomanagerin Sophie Huynh von BNP Paribas Asset Management fragt sich, «wie viel (der jüngsten Kursverluste) eine gesunde Risikominderung ist und wie viel davon eher der Gedanke: 'Wir befinden uns in einer KI-Blase, die bald platzen wird'». Mit dem näher rückenden Jahresende sei unklar, wie viele Wirtschaftsdaten noch nachträglich veröffentlicht würden. Angesichts der «spektakulären» Kursentwicklung im bisherigen Jahresverlauf dürfte sich die Risikobereitschaft in den wenigen verbleibenden Wochen in Grenzen halten, so die Prognose der Expertin.

Im am Donnerstag besonders gebeutelten Halbleitersektor zeichnet sich vor dem Wochenende eine Stabilisierung ab. Die Aktien von Nvidia gewannen vorbörslich 0,9 Prozent. Bei Micron - vortags mit fast 11 Prozent Minus abgeschlagenes Schlusslicht im Nasdaq 100 - sowie bei AMD sieht es nach ähnlichen Gewinnen aus.

Aktien mit Bezug zu Kryptowährungen leiden derweil unter deren Talfahrt, die sich zuletzt noch beschleunigte - Marktanalyst Timo Emden sprach mit Blick auf den Bitcoin von einem «Crash auf Raten». So ging es für Papiere des Softwareunternehmens Strategy, das inzwischen einer der grössten Bitcoin-Investoren ist, um 1,7 Prozent bergab, und für die des Bitcoin-Schürfers Mara Holdings um 1,2 Prozent.

Dagegen könnten sich Gap -Titel kräftig von den jüngsten Verlusten erholen - aktuell zeichnet sich ein Kursplus von 7,6 Prozent ab. Die Modekette hatte am Donnerstag nachbörslich eine überraschend starke Umsatzentwicklung berichtet. Zudem konkretisierte Gap die Jahresziele für den Umsatz und die operative Marge nach oben.

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13:15

Die Lage an den US-Aktienmärkten bleibt unsicher. Die Futures auf dem Dow Jones steigen zwar 0,2 Prozent, die Terminkontrakte auf dem Nasdaq fallen aber 0,4 Prozent. Nvidia, AMD und Oracle verlieren vorbörslich je 1 Prozent.

Der Dow Jones Industrial verlor am Donnerstag 0,84 Prozent, beim Nasdaq 100 ging es um 2,38 Prozent bergab.

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12:30

Der Gaspreis ist auf den tiefsten Stand seit anderthalb Jahren gesunken. Für Preisdruck sorgten Wetterprognosen, die mildere Temperaturen in den kommenden Tagen erwarten lassen sowie die Spekulation auf Fortschritte bei den Friedensbemühungen im Ukraine-Krieg.

Am Freitag wurde der richtungweisenden Terminkontrakt TTF für europäisches Erdgas zur Auslieferung in einem Monat an der Börse in Amsterdam zeitweise zu 30,12 Euro je Megawattstunde (MWh) gehandelt. Damit ist europäisches Erdgas so günstig wie seit Mai 2024 nicht mehr.

Seit mehreren Tagen geht es mit dem Gaspreis nun schon nach unten. Gleichzeitig ist in der grössten europäischen Volkswirtschaft, Deutschland, der Füllstand der Gasspeicher zu Beginn der Heizsaison vergleichsweise niedrig. Mittlerweile kostet europäisches Erdgas etwa 40 Prozent weniger als zu Beginn des Jahres.

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11:45

Die Talfahrt am Kryptowährungsmarkt hält an: Bitcoin fällt um 6,4 Prozent auf 81'674 Dollar, den tiefsten Stand seit mehr als sieben Monaten. Seit vergangenem Dienstag hat die Cyber-Devise gut 22 Prozent an Wert verloren.

«Es herrscht Ausverkaufsstimmung am Markt», sagt Timo Emden von Emden Research. «Die Nerven liegen bei Anlegern derzeit blank.» Aktien von Unternehmen aus dem Krypto-Sektor wie der Börse Coinbase oder dem Miner Riot Platforms geben im vorbörslichen US-Handel ebenfalls nach. Experten machen eine Kombination aus Gewinnmitnahmen und der Verunsicherung über den weiteren Zinskurs der US-Notenbank Fed für die Talfahrt verantwortlich.

Zuletzt hatten Spekulationen auf eine weitere Zinssenkung im Dezember nachgelassen. Der jüngste Einbruch weckt Analysten zufolge Sorgen, dass dieser ein Vorbote für eine breitere Verkaufswelle sein könnte. Im Oktober hatte Bitcoin noch einen Rekordstand von über 126.000 Dollar erklommen.

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11:40

Der SMI fällt wieder zurück und notiert kaum verändert.

Nach einem schwachen Start hat der Leitindex seine Verluste bis am späten Vormittag vor allem dank der drei festen Schwergewichte Nestlé, Novartis und Roche mehr als kompensieren können. Allerdings verläuft das Geschäft laut Händlern insgesamt uneinheitlich. Gewinner und Verlierer hielten sich inzwischen in etwa die Waage. Händler gehen davon aus, dass sich die Kurse bis zum Handelsstart in den USA «plus minus» seitwärts bewegen dürften. Die Stimmung habe sich eingetrübt, meint ein Händler mit Verweis in die USA, wo Bewertungs- und Zinssorgen für fallende Kurse gesorgt hatten.

Zunächst hatte das gute Abschneiden des Chip-Giganten Nvidia noch für steigende Kurse gesorgt, doch bald schon kehrten die Zweifel über die hohe Bewertung im Technologiesektor zurück und dies löste Gewinnmitnahmen aus. Derweil sorgt auch der rasante Kurszerfall des Bitcoin (-10 Prozent auf 82'500 Dollar), der öfters auch als Indikator für die Technologiewerte bezeichnet wird, zusätzlich für Verunsicherung.

Wenn der Zerfall im gleichen Tempo weitergehe, könnte diese andere Märkte anstecken, meint ein Händler. Zudem schraubten die Marktteilnehmer die Hoffnung auf eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed im Dezember nach den US-Arbeitsmarktdaten für September weiter zurück. Diese zeigten zwar einen unerwarteten Anstieg der Arbeitslosenquote. Aber das Beschäftigungswachstum hatte die Erwartungen weit übertroffen.

Auch an anderen Märkten gab es zunächst klar Kurseinbussen, von denen sie sich aber zum Teil wieder erholten. Aktuell notiert der deutsche DAX um 0,95 Prozent tiefer und der britische FTSE 100 um 0,49 Prozent.

Stark unter Druck stehen die Technologiewerte VAT (-7,5 Prozent), Logitech (-1,7 Prozent) sowie ABB (-2,2 Prozent), AMS (-5,2 Prozent), Comet (-6,7 Prozent), Cicor (-6,5 Prozent) und Inficon (-4,4 Prozent) Diese hatten am Vortag noch von den Nvidia-Ergebnissen und der Hoffnung, dass der KI-Boom weitergeht, profitiert. Bei AMS seien es aber mehr negative Analystenkommentare, ausgelöst durch firmeneigene Probleme, die den Kurs negativ beeinflussten, sagt ein Händler.

Die Aktien der UBS (-1,9 Prozent) geben ebenfalls deutlich nach. Die Grossbank hat ihr Rückkaufprogramm 2025 abgeschlossen und insgesamt 52'582'575 Papiere über rund 1,6 Milliarden Franken zurückgekauft. Eine neues Programm wurde nicht angekündigt.

Unter Abgaben leiden zudem die Aktien von Holcim (-2,1 Prozent). Nach einem Kursgewinn in 2025 von über 60 Prozent täten Gewinnmitnahmen nur gut, heisst es. Dies gelte auch für Galderma (-0,7 Prozent). Gewinnmitnahmen gibt es auch bei Richemont (-0,7 Prozent). Der Titel war am Vortag um 2,2 Prozent gestiegen.

Wachstumstitel wie Partners Group (-1,0 Prozent), Straumann (-0,3 Prozent) und Sonova (-0,1 Prozent) neigen ebenfalls zur Schwäche.

Gesucht sind dafür die Schwergewichte Novartis (+1,3 Prozent), Nestlé (+0,7 Prozent) und Roche GS (+0,5 Prozent), die von ihrer defensiven Ausrichtung profitierten. Dabei erreichten Roche bei 315,90 Franken kurzzeitig gar ein Jahreshoch.

Mit Swisscom, Givaudan, Lindt & Sprüngli, Sandoz und Lonza legen weitere defensive Werte um bis zu einem Prozent zu. Die Aktien der Versicherer Swiss Re, Zurich und Swiss Life sowie von SGS, die von Anlegern an schwachen Tagen gerne gekauft würden, legen ebenfalls um bis zu 0,5 Prozent zu.

Am breiten Markt fallen SHL (-11 Prozent) besonders negativ auf. Grund dafür ist eine Kapitalerhöhung. Dagegen gewinnen Coltene (+3,8 Prozent auf 48 Fr.) dank eines Kommentars der ZKB an Wert. Darin wird der Wert der Aktie auf 55 Franken und damit klar über dem aktuellen Kurs angegeben.

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11:15

Nach einer Kapitalerhöhung geraten die Papiere von Juventus Turin ins Rutschen. Die Titel des italienischen Fussballclubs fallen an der Mailänder Börse in der Spitze um 9,7 Prozent auf 2,45 Euro. Juventus nahm mit der Platzierung von 37,9 Millionen neuen Stammaktien bei institutionellen Anlegern 97,8 Millionen Euro ein. Der Preis lag pro Aktie bei 2,58 Euro. Mit dem Schritt werde frisches Kapital für die Umsetzung der Strategie von Juventus bis 2027 bereitgestellt, hiess es.

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11:00

Das Bemühen der USA um ein Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine belastet die Rüstungswerte. Im Dax verlieren Rheinmetall in der Spitze 6,1 Prozent, im MDax geben Renk und Hensoldt zeitweise mehr als neun beziehungsweise sechs Prozent nach. Der europäische Verteidigungsindex notiert 2,8 Prozent schwächer.

Auch wenn Europa sich überrumpelt fühle - es könnte sein, dass der Friedensplan tatsächlich erfolgreich sei, sagt ein Händler. Die Ukraine hat nach eigenen Angaben den Entwurf des umstrittenen US-Vorstosses erhalten, der weitreichende Zugeständnisse der Regierung in Kiew vorsehen soll. Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet Gespräche dazu mit seinem US-Kollegen Donald Trump in den kommenden Tagen. Russland reagierte zurückhaltend auf den US-Vorstoss und pochte auf die Beseitigung der «Ursachen des Konflikts».

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10:45

Nach den jüngsten Kursgewinnen machen Anleger bei Siemens Energy Kasse. Die Aktien des Energietechnikkonzerns fallen um 8,4 Prozent auf 102,70 Euro. Am Donnerstag hatten die Papiere zeitweise noch ein Rekordhoch von 118,15 Euro erklommen. Die Hoffnung auf einen anhaltenden KI-Boom nach den starken Nvidia-Zahlen und die Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms trieben die Titel nach oben. Seit Jahresbeginn hat sich der Kurs von Siemens Energy mehr als verdoppelt.

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10:20

Neue Kursziele und Ratings für Schweizer Aktien:

AMS Osram: Jefferies senkt auf Hold (Buy), Kursziel 8,30 Fr. (14) Fr.

ABB: Octavian erhöht auf 62 Fr. (60.50) - Buy

Alcon: Vontobel senkt auf 67 Fr. (73) Fr. - Hold

Carlo Gavazzi: Research Partners senkt auf 180 Fr. (242).

Dormakaba: Basler KB senkt auf 68 Fr. (750) - Marktgewichten

Inficon: Vontobel erhöht auf 102 Fr. (99) Fr. - Hold

Landis+Gyr: UBS erhöht auf 55 Fr. (50) - Neutral

Tecan: Octavian senkt auf 170 Fr. (195) - Hold

Ypsomed: UBS senkt auf 410 Fr.

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09:50

Der SMI steht nun 0,3 Prozent höher, angetrieben von Roche, Novartis und Nestlé.

Speziell der Genussschein von Roche ist aufsehenerregend. Der Titel steigt 1,1 Prozent auf 315 Franken. das ist der höchste Stand seit November 2022.

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09:15

Der SMI steigt im frühen Handel 0,1 Prozent. Vorbörslich hatte der Leitindex noch 0,8 Prozent tiefer notiert. Vor allem die defensiven Schwergewichte Roche, Novartis und Nestlé (je rund 1 Prozent im Plus) ziehen Investoren an. 

Der Markt werde sich den negativen Vorgaben aus den USA nicht entziehen können, heisst es zwar von Händlern. In den USA währte die Freude über das gute Abschneiden des Chip-Giganten Nvidia nur kurz. Es kam zu Gewinnmitnahmen auf breiter Front. Nvidia-Aktien drehten nach einem starken Start klar ins Minus. «Die KI-Bewertungsblase keucht unter ihrem eigenen Gewicht», kommentierte Stephen Innes von SPI Asset Management. Das hohe Investitionstempo im KI-Bereich eile der Monetarisierung klar voraus. «Wenn man tief genug gräbt, findet man immer etwas», heisst es dazu bei Swissquote.

Zudem schraubten die Marktteilnehmer die Hoffnung auf eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed im Dezember nach den US-Arbeitsmarktdaten weiter zurück. Momentan wird laut dem FedWatch-Tool von CME eine Wahrscheinlichkeit von weniger als 40 Prozent für einen solchen Schritt eingepreist. Grund dafür waren die wegen des Shutdown lange verzögerten und am Vortag endlich veröffentlichten Zahlen für September.

Die Daten zeigten zwar einen unerwarteten Anstieg der Arbeitslosenquote. Aber das Beschäftigungswachstum hatte die Erwartungen weit übertroffen. Nun dürften die Anleger auf weitere Konjunkturzahlen warten, die Aufschluss über die mögliche US-Geldpolitik geben könnten. Dazu zählen etwa der PMI des verarbeitenden Gewerbes und der Dienste sowie das Konsumentenvertrauen der Uni Michigan, die heute Nachmittag veröffentlicht werden. In der Eurozone werden die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes veröffentlicht.

Die Technologiewerte, die am Vortag noch wegen der Nvidia-Ergebnisse und der Hoffnung, dass der KI-Boom weitergeht, gestiegen waren, leiden nun unter Gewinnmitnahmen, heisst es. Neben Logitech (-2,0 Prozent) fallen auch VAT (-3,3 Prozent), Interroll (-2 Prozent) oder AMS Osram  (-5 Prozent). Bei AMS dürfte das Votum von Jefferies belasten, der das Rating auf «Hold» von «Buy» und das Kursziel deutlich reduziert hat.

Die Aktien von UBS (-2,6 Prozent) werden ebenfalls tiefer gehandelt. Die Grossbank hat ihr Rückkaufprogramm 2025 abgeschlossen und insgesamt 52'582'575 Papiere über rund 1,6 Milliarden Franken zurückgekauft.

Gewinnmitnahmen sieht man bei Richemont (-1,2 Prozent). Der Titel war am Vortag um 2,2 Prozent gestiegen.

Bei Tecan (+0,1 Prozent) wirkt sich eine Kurszielsenkung von Octavian auf 170 von 195 Franken nicht aus. Das Rating lautet auf «Hold».

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08:10

Der SMI wird bei Julius Bär vorbörslich 0,74 Prozent tiefer gesehen. Alle SMI-Aktien ausser Novartis (plus 0,18 Prozent) notieren tiefer. Am deutlichsten erwischt es Logitech (minus 2 Prozent) sowie UBS, Richemont und Amrize (je minus 1,4 Prozent).

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07:30

Der Ausverkauf beim Bitcoin setzt sich fort. Die Kryptowährung verliert 7 Prozent und fällt unter die Marke von 86'000 Dollar.

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06:20

Der Swiss Market Index wird bei der IG Bank 0,9 Prozent tiefer gestellt. Am Donnerstag hatte der Schweizer Leitindex 0,1 Prozent gewonnen.

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06:00

Die Sorge vor einer unsicheren US-Zinspolitik und ein Ausverkauf bei Technologiewerten haben die asiatischen Aktienmärkte am Freitag auf Talfahrt geschickt. Der japanische Nikkei-Index gab um 2,1 Prozent auf 48.752,14 Punkte nach, während der breiter gefasste Topix nahezu unverändert bei 3.297,03 Zählern notierte. Die Börse in Shanghai verlor 1,9 Prozent auf 3.857,24 Stellen. Auch in Südkorea ging es um fast vier Prozent abwärts.

Insbesondere in Japan gerieten Technologiewerte unter Druck und folgten damit den schwachen Vorgaben der Wall Street. Zu den grössten Verlierern im Nikkei zählten Schwergewichte aus dem KI-Sektor wie Advantest mit einem Minus von 9,3 Prozent und die SoftBank Group mit einem Kursrutsch von mehr als zehn Prozent.

«Die Märkte hatten eigentlich viel Grund zur Freude», sagte Kyle Rodda, Analyst bei Capital.com. «Doch die Dynamik reichte einfach nicht aus, um die Rallye fortzusetzen.» Die mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktdaten hatten keine Klarheit über den künftigen Zinskurs der US-Notenbank Fed gebracht.

Für Verunsicherung sorgte zudem das neue Konjunkturpaket der japanischen Regierung im Volumen von umgerechnet 135,4 Milliarden Dollar, das Sorgen über die Haushaltslage des Landes schürte. Dem standen jedoch überraschend starke Exportdaten und eine hartnäckige Inflation gegenüber.

«Obwohl die Aussichten für die Exporte in die USA unsicher bleiben, kann man davon ausgehen, dass die Auswirkungen der US-Zölle begrenzt waren», sagte Takeshi Minami, Chefökonom bei Norinchukin Research. Dies stütze die Argumente für eine weitere Zinserhöhung der Bank of Japan (BOJ).

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05:30

Im asiatischen Devisenhandel legt der Dollar zum Yen auf 157,36 Yen und zum Yuan auf 7,1121 Yuan leicht zu. Der Euro notierte nahezu unverändert bei 1,1535 Dollar. Zur Schweizer Währung gab der Dollar 0,1 Prozent auf 0,8046 Franken nach, während der Euro leicht auf 0,9281 Franken anzog.

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05:00

Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent verbilligt sich um 1,3 Prozent auf 62,55 Dollar. Die US-Sorte WTI fiel um 1,4 Prozent auf 58,17 Dollar.

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01:00

Die Freude über einen überraschend starken Quartalsbericht des KI-Chip-Spezialisten Nvidia ist am Donnerstag an den US-Börsen im Verlauf verflogen. Die fest gestarteten wichtigsten Aktienindizes verzeichneten zu Handelsschluss teils deutliche Verluste. Die Sorgen um eine zu hohe Bewertung vor allem von Papieren mit Bezug zur sogenannten Künstlichen Intelligenz (KI) seien rasch wieder zurückgekehrt, hiess es am Markt. Diese hatten zuletzt schon für deutliche und anhaltende Verluste insbesondere bei Technologietiteln geführt.

Der Dow Jones Industrial verlor 0,84 Prozent auf 45.752,26 Punkte. Im frühen Handel hatte er bis zu 1100 Zähler höher notiert. Der marktbreite S&P 500 rutschte zum Handelsschluss um 1,56 Prozent auf 6.358,76 Punkte ab. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 2,38 Prozent auf 24.054,38 Punkte bergab.

Am Mittwoch nach US-Börsenschluss hatte Nvidia zunächst mit beeindruckenden Zahlen und einem optimistischen Ausblick die Sorge vor einer möglichen KI-Blase zerstreut. Weltweit reagierten die Anleger darauf mit Erleichterung. Die Aktien starteten mit einem kräftigen Kursplus in den Handel, zum Schluss verloren sie aber knapp drei Prozent.

Der wegen des Stillstands zahlreicher US-Regierungsbehörden (Shutdown) verspätet vorgelegte Arbeitsmarktbericht trat als Gesprächsthema zunehmend in den Hintergrund. Die Wirtschaft in den Vereinigten Staaten hatte im September wieder Arbeitsplätze geschaffen - und zwar mehr als von Volkswirten erwartet. Allerdings wurden die August-Daten nach unten revidiert. Zudem stieg die Arbeitslosenquote zum Vormonat entgegen der prognostizierten Stagnation ein wenig, während das Lohnwachstum etwas weniger stark ausfiel als erwartet.

Die Daten deuten laut Alexander Guiliano von Resonate Wealth Partners darauf hin, «dass der Arbeitsmarkt nicht so schwach ist wie befürchtet». Die Analysten der Landesbank Helaba sehen im Arbeitsmarktbericht einen erneuten Dämpfer für die Hoffnungen auf eine weitere Leitzinssenkung der US-Notenbank Fed im Dezember.

Walmart legten an der Dow-Spitze um 6,5 Prozent zu. Der Einzelhandelsriese hatte mit seinem Überschuss die Erwartungen von Experten übertroffen. Der Ausblick wurde zudem zum zweiten Mal in diesem Jahr angehoben.

Regeneron Pharmaceuticals gewannen als bester Wert im Nasdaq 100 4,9 Prozent. Der Pharmakonzern erhielt von der US-Gesundheitsbehörde FDA eine Zulassungserweiterung für das Augeninjektionsmittel Eylea HD.

Abbott Laboratories verloren 1,7 Prozent. Die Pharmafirma will mit einer milliardenschweren Übernahme ihr Diagnosegeschäft stärken. Exact Sciences , ein Anbieter von Krebstests, soll für rund 21 Milliarden Dollar übernommen werden. Dessen Aktien sprangen um knapp 17 Prozent hoch.

Die Aktien von Palo Alto Networks büssten 7,4 Prozent ein. Das IT-Sicherheitsunternehmen gab Quartalszahlen bekannt und will zudem den Cloud-Managementspezialisten Chronosphere übernehmen. Micron sanken 11 Prozent, Palantir 6 Prozent.

(cash/AWP/Reuters)