13:45
Birkenstock sieht sich von den US-Zöllen ausgebremst. Der für seine hochpreisigen Kult-Sandalen und Gesundheitsschuhe bekannte deutsche Schuhhersteller stellte für das kommende Jahr ein währungsbereinigtes Umsatzplus von 13 bis 15 Prozent in Aussicht, was unter den Wachstumswerten der Vorjahre liegt. Wie die Firma am Donnerstag mitteilte, soll der bereinigte Gewinn je Aktie zwischen 1,90 und 2,05 Euro liegen, während Analysten mit 2,08 Euro gerechnet hatten. Im abgelaufenen vierten Quartal übertraf Birkenstock indes mit einem Umsatz von 526,3 Millionen Euro die Analystenschätzungen leicht.
Der Geschäftsausblick enttäuschte die Anleger: Die Aktien sackten im vorbörslichen US-Handel um sieben Prozent ab.
Birkenstock reiht sich in die lange Liste globaler Konsumgüterunternehmen ein, deren Geschäftstätigkeit durch die weitreichenden US-Zölle beeinträchtigt wird. Gleichzeitig belasten die höheren Preise für Lebensmittel, Möbel und andere Importwaren die Verbraucher. Die Regierung um US-Präsident Donald Trump hatte im Juli im Rahmen eines mit den 27 EU-Mitgliedstaaten geschlossenen Abkommens einen Einfuhrzoll von 15 Prozent auf die meisten Waren aus der EU erhoben. Birkenstock, das den Grossteil seiner Produkte in Deutschland fertigt, hat verschiedene Massnahmen ergriffen, darunter gezielte Preiserhöhungen, Verhandlungen mit Lieferanten, Effizienzsteigerungen in der Produktion und Produktoptimierung, um den Auswirkungen der Zölle entgegenzuwirken.
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13:18
Vor den Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank und der Bank of England prägt Zurückhaltung das Geschehen an den europäischen Aktienmärkten am Donnerstag. «Der Handel zeigt sich insgesamt ruhig und unaufgeregt», beschrieb Marktexperte Andreas Lipkow das Handelsgeschehen.
Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone lag am Mittag mit 0,39 Prozent im Plus bei 5703,71 Zählern. Ähnlich sah es ausserhalb des Euroraums aus. Der britische Leitindex FTSE 100 stieg um 0,25 Prozent auf 9798,51 Punkte und der Schweizer SMI gewann 0,23 Prozent auf 13'058,44 Punkte.
Wie so oft stehen bei der Europäischen Zentralbank (EZB) weniger die Zinsentscheidung als die weitere Entwicklung im Zentrum. «Die EZB dürfte den Leitzins unverändert belassen», merkte Analyst Christian Henke vom Broker IG Markets an. «Doch wichtig sind die Aussagen über die künftige Zinspolitik.» So habe Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel sogar eine Zinserhöhung in den Raum gestellt.
Stärkster Sektor waren die Einzelhandelswerte. Gefragt waren Aktien von Inditex mit 1,8 Prozent Aufschlag. Das Analysehaus Jefferies hatte das Kursziel von 51,50 auf 67 Euro angehoben und die Einstufung auf «Buy» belassen. Die Aktie könnte die Qualität des Modekonzerns im kommenden Jahr besser reflektieren, machte Analyst James Grzinic den Anlegern Mut. Er hob zudem seine Umsatz- und Ergebnisprognosen für 2026 und 2027 leicht an.
Noch stärker stiegen H&M mit rund drei Prozent. Die Analysten von Oddo BHF hatten die Aktien von 'Underperform' auf 'Neutral' angehoben.
Technologiewerte hielten sich trotz negativer Vorgaben der Nasdaq gut. Der US-Speicherchipspezialist Micron Technology hatte nachbörslich in den USA mit einem optimistischen Ausblick auf das laufende Quartal überrascht. Dies stützte Aktien aus dem Halbleitersegment wie ASML , die um knapp ein Prozent zulegten.
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13:00
Die Futures auf die US-Aktienmärkte tendieren höher:
- Dow Jones Futures: +0,25 Prozent
- S&P 500 Futures: +0,47 Prozent
- Nasdaq 100 Futures: +0,81 Prozent
Währenddessen legt der Schweizer Aktienmarkt gemessen am SMI weiter zu mit 0,20 Prozent auf 13'085 Punkte.
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11:48
Die Schweizer Aktienbörse bleibt im Aufwärtstrend. Dabei hat der Leitindex SMI anfängliche Abschläge rasch abgeschüttelt und die Gewinne darauf stetig ausgebaut. Dies ungeachtet der negativen Vorgaben aus den USA, wo die Technologieaktien am Vortag weiter unter Bewertungszweifeln und Gewinnmitnahmen gelitten haben. Die Gewinnmitnahmen im Technologiesektor würden durch Kursgewinne in anderen Branchen ausgeglichen, sagt ein Händler. «Konsolidierung durch Sektorrotation, heisst das Motto.» Daher könnte das Weihnachtsrally auch noch etwas weitergehen. Möglicherweise könne der grosse Jahresendverfall an der Eurex von morgen noch die Kurse in den kommenden Sitzungen beeinflussen. «Der Grossteil des Verfalls dürfte aber bereits 'gesettelt' sein», so ein Händler.
Doch vor der Veröffentlichung der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) um 14.15 Uhr und den US-Inflationszahlen sowie weiteren Konjunkturdaten ab 14.30 Uhr verhielten sich die Anleger nun zunächst einmal vorsichtig, heisst es von Händlern. Dabei dürfte die EZB laut den meisten Ökonomen keine Änderung des für den Markt wichtigen Einlagensatz bekanntgeben. Dieser steht derzeit bei 2,0 Prozent. Mehr Einfluss könnten die US-Inflationszahlen für den Monat November haben. Denn von ihnen werden Hinweise über die weitere mögliche Zinspolitik der US-Notenbank Fed erwartet. Neben der Teuerung werden auch die wöchentlichen Daten vom US-Arbeitsmarkt und der Business Outlook der Fed von Philadelphia veröffentlicht.
Der SMI notiert gegen 11.40 Uhr um 0,26 Prozent höher auf 13'062 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,30 Prozent hinzu auf 2116,27 und der breite SPI 0,26 Prozent auf 17'929 Zähler. 16 der 20 SMI-Werte werden zu höheren und vier zu niedrigeren Kursen bewertet.
An der Spitze der Gewinner stehen die Aktien von VAT (+0,86 Prozent) und Logitech (+0,64 Prozent) sowie die am breiten Markt gelisteten Aktien von Comet (+5,4 Prozent). Grund dafür ist Micron Technologies. Der US-Speicherchipspezialist hat mit einem optimistischen Ausblick auf das laufende Quartal überrascht. Die Angaben seien klar über den Markterwartungen gewesen. Der starken Nachfrage nach Speicherchips könne nur mit einer Expansion auf der Kapazitätsseite begegnet werden, heisst es am Markt. Dies spreche vor allem für Comet und VAT und etwas weniger für Inficon (+0,1 Prozent), heisst es bei der ZKB.
Zu den Gewinnern zählten mit Partners Group (+0,8 Prozent), Lonza (+0,46 Prozent) und Sika (+0,5 Prozent) Aktien, die nach einem schwachen 2025 nun für 2026 in die Depots genommen würden, sagt ein Händler. Ebenfalls oben auf der Kurstafel stehen die Aktien von Nestlé (+0,87 Prozent), der UBS (+0,75 Prozent), Roche (+0,25 Prozent), Holcim (+0,72 Prozent) und Swisscom (+0,5 Prozent), die 2025 schon gut gelaufen sind.
Mit Lindt&Spüngli (+0,4 Prozent), Emmi (+1,0 Prozent), Orior (+2,2Prozent) und Barry Callebaut (+1,1 Prozent) werden neben Nestlé weitere Aktien aus dem Nahrungsmittelbereich gekauft.
Die Aktien von Richemont (-0,39 Prozent) und Swatch (-0,45 Prozent) werden von den schwachen Uhrenexportzahlen etwas gehemmt. Im November wurden Zeitmesser im Wert von 2,25 Milliarden Franken ausgeführt. Das ist ein Minus von 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Damit hat sich der Negativtrend in der Branche in Folge des US-Zollhammers fortgesetzt. Die ZKB hatte ein deutlich weniger starkes Minus erwartet.
Auf den hinteren Rängen stehen Avolta (+0,76 Prozent) im Rampenlicht. Dem Reisedetailhändler ist ein Coup gelungen, hat er doch eine Konzession für den Betrieb von Duty-Free-Geschäften am Shanghai Pudong International Airport erhalten. Damit ist Avolta der erste internationale Betreiber seit einer Generation, der Zugang zum Duty-Free-Markt an einem chinesischen Flughafen erhält.
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09:40
Die Aktien der Uhren- und Schmuckhersteller Richemont und Swatch zeigen sich am Donnerstag im frühen Handel etwas leichter. Zwar sind die Uhrenexporte im November klar zurückgegangen, dies sei aber vor allem auf die USA zurückzuführen. Die zugrunde liegende Entwicklung bewerteten die Analysten als solide.
Insgesamt bewerten die Experten die jüngsten Exportdaten als neutral bis sogar leicht positiv. So gingen die Erwartungen vorab auch recht weit auseinander. Während die ZKB nur ein Minus von etwas über 3 Prozent erwartet hatte, war Vontobel von einem Rückgang um 10 Prozent ausgegangen. Folglich bewertet Vontobel das Ergebnis sogar als leicht positiv.
Zudem wird der Sondereffekt durch die USA hervorgehoben. Ohne die USA hätten die Ausfuhren sogar um etwas über 2 Prozent angezogen, rechnen die Analysten von Vontobel und der UBS vor. Dies «deutet darauf hin, dass das Schlimmste trotz anhaltender Volatilität vorbei sein könnte», heisst es bei der UBS.
Auch die Halbierung der Ausfuhren in die USA sei vor allem mit den Verwerfungen um die US-Zölle zu erklären. Uhrenhersteller hatten vor der Einführung der Strafzölle von 39 Prozent ihre Lager noch gefüllt und diese müssten nun erst einmal abgebaut werden.
Ferner zeigten die Zahlen auch positive Impulse im Markt. Diese kämen vor allem aus den asiatischen Märkten wie Hongkong, Singapur und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Auch Grossbritannien habe sich gut entwickelt.
Vontobel sieht zudem weiterhin Anzeichen für eine zunehmende Diskrepanz zwischen den Herstellern. Während die führenden Hersteller von ihrer Tradition, Preisgestaltungsmacht und ihrer diversifizierten Präsenz profitieren, dominierten im «breiten Markt Überkapazitäten und eine schwächere Preisdisziplin». Trotzdem rechnet der Analyst mit einem Wachstum im kommenden Jahr von wieder 4 Prozent.
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09:38
Vor dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) ist der Dax am Donnerstag schwächer in den Handel gestartet. Der deutsche Leitindex verlor 0,2 Prozent auf 23'923 Zähler. «Es wäre eine grosse Überraschung, wenn die Europäische Zentralbank heute etwas anderes beschliessen würde, als den Leitzins dort zu belassen, wo er ist», prognostizierte Jochen Stanzl von der Consorsbank. Entscheidend sei heute vor allem der Zinsausblick für die kommenden Monate.
Anleger rechneten damit, dass es hinter den Kulissen rege Diskussionen über den künftigen Inflationsausblick und die damit verbundenen Risiken geben dürfte. An den Finanzmärkten wird bereits über eine mögliche Zinserhöhung 2026 spekuliert, während einige Analysten dies für verfrüht halten. Derzeit liegt der Einlagesatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder bei der Notenbank erhalten, bei 2,0 Prozent.
Zu den grössten Verlierern im Dax zählten in den ersten Minuten die Aktien von Merck, die gut ein Prozent nachgaben. Die Titel von Rheinmetall konnten ihre anfänglichen Gewinne nicht halten, sie gaben 0,7 Prozent nach. Der Rüstungskonzern hat endgültig die Weichen für den Verkauf des schwächelnden Autozuliefergeschäfts gestellt. Der Vorstand habe aus den vorliegenden Angeboten für die zivile Sparte Power Systems, für die Rheinmetall seit April einen Käufer sucht, zwei Bieter in die engere Wahl genommen, mit denen nun weiterverhandelt werden soll, teilte das Unternehmen mit.
Im SDax rauschten die Aktien von Douglas um gut zehn Prozent in die Tiefe. Rabattschlachten und die schlechte Konsumstimmung bremsen das Wachstum der Parfümeriekette.
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09:23
Die wichtigsten asiatischen Aktienmärkte haben am Donnerstag überwiegend nachgegeben. Damit folgten sie den Vorgaben aus den USA, wo die Nasdaq unter Druck geraten war.
Entsprechend deutlich waren die Verluste an technologielastigeren asiatischen Märkten. So gaben südkoreanische Aktien vergleichsweise stark nach. Es gab aber Ausnahmen: Recht gut hielt sich die Börse Taiwans, die von der stabilen Tendenz des Halbleitersektors profitierte.
«Der Handel in Asien war insbesondere durch Gewinnmitnahmen bei den Technologieaktien und den guten Quartalszahlen von dem US-Halbleiterunternehmen Micron Technology geprägt», stellte Marktexperte Andreas Lipkow fest. «Diese konnten grössere Kursverluste bei den Halbleiteraktien verhindern.» Der US-Speicherchipspezialist hatte mit einem optimistischen Ausblick auf das laufende Quartal überrascht.
Etwas besser sah es in China aus. Der CSI-300-Index mit den wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen sank um 0,59 Prozent auf 4552,79 Punkte. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong tendierte wenig verändert.
Vergleichsweise gut hielten sich australische Aktien. Der australische Leitindex S&P/ASX 200 schloss in etwa auf dem Niveau des Vortages.
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09:10
Die Schweizer Aktienbörse startet am Donnerstag leicht im Minus. Die Vorgaben aus den USA, wo sich die Anleger erneut um die hohe Bewertung der Technologieaktien mit KI-Bezug sorgten und daher Gewinne mitnahmen, sind zwar negativ. Aber die Marktteilnehmer dürften sich vor der Veröffentlichung der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) um 14.15 Uhr sowie nur 15 Minuten später erwarteten US-Inflationszahlen zurückhalten, heisst es am Markt.
Wichtige kursbewegende Unternehmensnachrichten gibt es zwar nur wenige. Aber einige Firmen sind weiter dabei, ihr Portfolio für das neue Jahr auszurichten. Zudem gibt es einiges von der konjunkturellen Seite. So zeigen die neuesten Schweizer Aussenhandelszahlen, dass die Uhrenexporte erneut gesunken sind. Am Nachmittag wird die EZB die Zinsentscheidung veröffentlichen. Die EZB dürfte laut den meisten Ökonomen den für den Markt wichtigen Einlagensatz bei 2,0 Prozent belassen. Für Spannung sorgen zudem die US-Inflationszahlen für den Monat November. Sie werden um 14.30 Uhr publiziert und dürften genau unter die Lupe genommen werden, weil sie Hinweise über die zu erwartende Zinspolitik der US-Notenbank Fed geben könnten.
Unbeeindruckt zeigen sich Anleger von der Meldung, dass der französische Mineralwasserhersteller Bonneval Emergence gegen Nestlé Waters wegen unlauteren Wettbewerbs vor einem Gericht im französischen Nanterre auf Schadenersatz in Milliardenhöhe verklagt hat. Die Nestlé-Papiere erholen sich nach einem vorbörslichen Taucher und legt +0,39 Prozent zu.
Gefragt sind trotz der negativen US-Vorgaben die Technologiewerte. Comet, Inficon, VAT und AMS Osram legen zwischen 0,8 bis 1,9 Prozent zu. Grund dafür dürfte Micron sein. Der US-Speicherchipspezialist hat mit einem optimistischen Ausblick auf das laufende Quartal überrascht. AMS will zudem bis zu 300 Millionen Euro der ausstehenden Wandelschuldverschreibungen mit Fälligkeit 2027 zurückkaufen.
Die rückläufigen Uhrenexporte schlagen sich auf Richemont (-0,48 Prozent) und Swatch (-0,62 Prozent) nieder. Im November wurden Zeitmesser im Wert von 2,25 Milliarden Franken ausgeführt. Das ist ein Minus von 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Damit hat sich der Negativtrend in der Branche in Folge des US-Zollhammers fortgesetzt. Die ZKB hatte ein deutlich weniger starkes Minus erwartet.
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08:07
Der Schweizer Aktienmarkt gemessen am Swiss Market Index (SMI) notiert knapp eine Stunde vor Handelsstart bei der Bank Julius Bär 0,47 Prozent tiefer bei 12'995 Punkten. 14 von 20 SMI-Titel tendieren dabei im Minus.
Die grössten Abschläge verzeichnen Alcon (-0,8 Prozent) und Zurich Insurance (-0,73 Prozent). Auf der anderen Seite legt Givaudan mit +0,32 Prozent am deutlichsten zu, gefolgt von Lonza mit +0,23 Prozent.
Währenddessen tendiert der breite Markt unverändert.
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07:55
Spekulationen auf eine weitere US-Sanktionsrunde gegen Russlands Energiesektor schieben den Ölpreis an.
Die Nordseesorte Brent und US-Leichtöl WTI verteuern sich um jeweils gut ein Prozent auf 60,20 beziehungsweise 56,51 Dollar je Fass. Zeitweise lagen die Notierungen fast zwei Prozent höher. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg bereiten die USA neue Sanktionen gegen russisches Öl vor, falls Moskau keinem Friedensabkommen mit der Ukraine zustimmt.
Ein Sprecher des Weissen Hauses erklärte gegenüber Reuters, US-Präsident Donald Trump habe noch keine Entscheidung bezüglich Russland-Sanktionen getroffen. Schon am Mittwoch hatte der Ölpreis nach der Ankündigung einer US-Blockade gegen Öltanker aus Venezuela zugelegt.
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07:48
Die Aktivitäten im Devisenhandel halten sich am frühen Donnerstagmorgen in Grenzen. Auch über Nacht haben sich die Kurse kaum bewegt. Vor der heute Nachmittag mit Spannung erwarteten Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) und den US-Inflationsdaten hielten sich die Marktteilnehmer zurück, heisst es dazu am Markt.
Die EZB wird um 14.15 Uhr das Ergebnis der geopolitischen Beratungen veröffentlichen. Es wird allerdings keine Zinsänderung erwartet. Die EZB dürfte laut den meisten Ökonomen den für den Markt wichtigen Einlagensatz bei 2,0 Prozent belassen.
Für Spannung sorgen zudem die US-Inflationszahlen für den Monat November. Sie werden um 14.30 Uhr publiziert und dürften genau unter die Lupe genommen werden, weil sie Hinweise über die zu erwartende Zinspolitik der US-Notenbank Fed geben könnten. Bis dahin erwarten die Marktteilnehmer ein eher ruhiges Geschäft.
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07:40
Neue Kursziele und Ratings für Schweizer Aktien:
- Logitech: Morgan Stanley ist für EQUAL-WEIGHT bis 107 (108) Dollar.
- Belimo: Octavian geht auf BUY (Hold) bis 900 Fr.
- Swiss Life: UBS erhöht auf 850 (805) Fr. mit NEUTRAL.
- Zurich Insurance: Aktie für die UBS ein Verkauf mit SELL bis 520 (515) Fr.
- ABB: J.P. Morgan bleibt für NEUTRAL bis 60 Fr.
- Burkhalter: UBS erhöht auf 133 (128) Fr. mit NEUTRAL.
- Roche: Berenberg Bank erhöht widerwillig auf 320 (300) Fr. mit HOLD.
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07:25
Der Dax wird am Donnerstag der Kursentwicklung an den Terminmärkten zufolge niedriger in den Handel starten. Im Blick haben die Anleger den Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB). Ökonomen erwarten, dass die Währungshüter den Leitzins zum vierten Mal in Folge bei zwei Prozent belassen werden, gestützt durch moderates Wachstum und eine Inflationsrate nahe der Zwei-Prozent-Zielmarke. Am Mittwoch hatte der deutsche Leitindex 0,5 Prozent niedriger bei 23'961 Punkten geschlossen.
An der Wall Street ging es ebenfalls bergab. Sorgen über die Finanzierung von Grossprojekten im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI) belasteten die US-Börsen.
Auf der Konjunkturseite rücken in den USA die Inflationsdaten in den Fokus. Die Verbraucherpreise dürften im November um 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zugelegt haben, sagen von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Volkswirte voraus. Die US-Notenbank Fed strebt einen Wert von zwei Prozent an. In der vergangenen Woche hatten die Währungshüter den Leitzins zum dritten Mal in Folge um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Er liegt jetzt in einer Spanne von 3,50 bis 3,75 Prozent. Begründet wurde die erneute Lockerung der Geldpolitik mit Schwächesignalen vom Arbeitsmarkt. Anleger rätseln nun, ob die Fed ihren Lockerungskurs im neuen Jahr beibehält.
Erneut für Gesprächsstoff dürften auch die Verhandlungen für ein Friedensabkommen im Ukraine-Krieg sorgen. Die USA und Russland wollen einem Medienbericht zufolge am Wochenende in Miami noch einmal über ein mögliches Abkommen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine verhandeln.
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06:58
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06:45 Uhr
Während es hierzulande sowohl unternehmens- als auch konjunkturseitig ruhig bleibt, legen die Bank of England (BoE) und die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinsentscheidungen vor.
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06:16
Der Schweizer Leitindex SMI notiert im vorbörslichen Handel bei der Bank IG um 0,2 Tiefer bei 12'998 Punkten.
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05:00
Sorgen über die hohen Ausgaben für Künstliche Intelligenz (KI) haben am Donnerstag die Technologiewerte an den asiatischen Börsen belastet.
Im Mittelpunkt stand der Kurssturz der Oracle-Aktie um 5,4 Prozent, nachdem das Unternehmen mitgeteilt hatte, dass ein wichtiger Partner bei einem Rechenzentrumsprojekt abspringt. «Oracle blieb die Hauptquelle der Besorgnis», sagte Tony Sycamore, Analyst bei IG. Sorgen über explodierende Investitionskosten und hohe Schulden hätten das Vertrauen untergraben.
In Tokio gab der Nikkei-Index 1,4 Prozent nach. Der breiter gefasste MSCI-Index für asiatische Aktien ausserhalb Japans. MIAPJ0000PUS fiel um 0,5 Prozent.
Zudem sorgten geopolitische Spannungen für Bewegung an den Rohstoffmärkten. Die Ölpreise legten zu, nachdem die USA mit neuen Sanktionen gegen Russland drohten und eine Blockade gegen Öltanker aus Venezuela ankündigten.
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04:30
Am Devisenmarkt stand das Pfund Sterling unter Druck.
Ein unerwarteter Rückgang der britischen Inflation schürte die Erwartung einer Zinssenkung durch die Bank of England noch am selben Tag. Die britische Währung notierte bei 1,3374 Dollar. Der Euro hielt sich vor der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) bei 1,1737 Dollar. Der Dollar gewann geringfügig auf 155,75 Yen und legte leicht auf 7,0423 Yuan zu.
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03:45
Die Ölpreise legten den zweiten Tag in Folge zu.
Einem Medienbericht zufolge bereiten die USA neue Sanktionen gegen den russischen Energiesektor vor, sollte Moskau keinem Friedensabkommen für die Ukraine zustimmen. Ein Vertreter des Weissen Hauses sagte jedoch, Präsident Donald Trump habe noch keine Entscheidung getroffen.
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23:30
Die US-Börsen haben am Mittwoch nachgegeben. Die Wall Street und vor allem die technologielastige Nasdaq zollten ihrem starken Lauf im Jahr 2025 weiter Tribut. Sorgen über hohe Bewertungen von Aktien mit Bezug zum Boom-Thema Künstliche Intelligenz (KI) hatten zuletzt immer mal wieder belastet; am Mittwoch litten darunter vor allem KI-Infrastruktur-Papiere sowie Energiewerte. Derweil rückte im Handelsverlauf mit Medline der grösste US-Börsengang des Jahres in den Fokus.
Der Dow Jones Industrial drehte nach einem freundlichen Start in die Verlustzone und schloss rund ein halbes Prozent im Minus mit 47'886 Punkten. End vergangener Woche hatte der bekannteste Wall-Street-Index bei rund 48'887 Zählern ein Rekordhoch markiert und blickt aktuell noch auf ein Jahresplus von rund 13 Prozent und damit deutlich weniger als unter anderem der Dax, der seit Ende 2024 um rund ein Fünftel zulegte.
Der marktbreite S&P 500 gab zur Wochenmitte um 1,2 Prozent auf 6721 Punkte nach. Der Nasdaq 100 fiel um fast zwei Prozent auf 24'648 Punkte, ist aber seit Jahresbeginn immer noch um gut 17 Prozent gestiegen. Seine letzte Bestmarke hatte der überwiegend mit Techaktien bestückte Index Ende Oktober erreicht.
Teils unter Druck gerieten am Mittwoch vor allem die 2025 stark gelaufenen Aktien vieler KI-Infrastrukturunternehmen. Auf der Stimmung lastete ein Bericht der «Financial Times», wonach die Investmentgesellschaft Blue Owl Capital einen 10-Milliarden-Dollar-Deal für das nächste Rechenzentrum des Software-Riesen Oracle nicht unterstützen wird. Ein Oracle-Sprecher erklärte daraufhin, dass Blue Owl zwar aus dem Rechenzentrums-Deal ausgestiegen sei, dieser aber weiterhin planmässig verlaufe. Oracle-Aktien knickten am Ende um fast fünfeinhalb Prozent ein.
Wie sehr Anleger in einem solchen Umfeld bei gut gelaufenen KI-Werten aktuell zu Gewinnmitnahmen neigen, zeigte der Kursverlauf von Jabil. Die Aktie war kurz nach dem Handelsstart zunächst bis auf fast 233 US-Dollar hochgesprungen, nachdem der Elektronikauftragsfertiger seine Ziele für 2025/26 nach bereits dem ersten Geschäftsquartal dank einer hohen Nachfrage, etwa nach Technik für Rechenzentren, angehoben hatte. Dann drehte der Kurs ins Minus, zum Handelsschluss stand dann ein Plus von 1,8 Prozent auf der Tafel.
Die Papiere der Energieunternehmen Vistra und NRG Energy sackten um 7,8 Prozent respektive 6,7 Prozent ab. Vor allem NRG hat 2025 stark zugelegt, da Anleger wegen des Energiehungers der riesigen KI-Rechenzentren auf gute Geschäfte hoffen. Der Aktienkurs des Energietechnikanbieters und Rivalen von Siemens Energy , GE Vernova, brach sogar um fast elf Prozent ein.
Positiv hoben sich Salesforce ab mit plus 1,3 Prozent. Sie nahmen ihren Erholungsversuch damit wieder auf. Die Experten des Finanzdienstleisters BTIG starteten die Bewertung der Software-Aktie mit «Buy». Zudem setze Anleger offenbar vermehrt auf anziehende KI-Geschäfte mit der Agentforce-KI-Plattform, bei der KI-Agenten - also bestimmte Software - etwas für Aufgaben in Kundenservice, Vertrieb und Marketing in andere Salesforce-Prozesse integriert sind. Am Mittwoch stellte Salesforce hier den Pharmariesen Novartis als Kunden vor. Im zu Ende gehenden Jahr 2025 zählt das Papier mit einem Abschlag von über einem Fünftel zu den im US-Leitindex am schlechtesten gelaufenen Werten.
Die Aktien des Schwergewichts Amazon fielen um gut ein halbes Prozent. Der Onlinehändler und Technologiekonzern will sein Geschäft rund um KI offenbar mit einer milliardenschweren Investition in den ChatGPT-Entwickler OpenAI ausbauen. Dabei geht es um mindestens 10 Milliarden US-Dollar (rund 8,6 Mrd Euro), wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eine mit den Verhandlungen vertraute Person berichtete. Die Gespräche befänden sich allerdings noch in einem frühen Stadium.
Netflix hielten sich mit plus 0,2 Prozent vergleichsweise gut. Im Tauziehen um Warner Brothers Discovery stellt sich der Hollywood-Riese gegen eine Übernahme durch den Rivalen Paramount Skydance . Der Vorstand empfiehlt vielmehr das Angebot der Streamingplattform Netflix. Paramount büssten 5,4 Prozent ein.
Aufmerksamkeit zog zudem der Börsengang des Lieferanten von Medizinprodukten Medline auf sich. Die zu 29 Dollar je Stück ausgegebene Aktie schloss mit 41 Dollar, was ein Kursplus von etwas mehr als 40 Prozent bedeutet. Die Einnahmen aus dem Börsengang beliefen sich auf knapp 6,3 Milliarden Dollar, womit Medline in den USA der grösste Börsengang des Jahres ist. Der Börsenwert beläuft sich nach dem starken Kursanstieg auf rund 54 Milliarden Dollar.
Medline produziert und vertreibt medizinische Produkte wie Handschuhe, Kittel und Untersuchungsliegen für Krankenhäuser und Ärzte. Die drei Private-Equity-Gesellschaften Blackstone , Carlyle Group und Hellman & Friedman hatten das Unternehmen erst vor vier Jahren in einem 34-Milliarden-Dollar-Deal übernommen und von der Börse genommen.
(cash/AWP/Reuters)

