10:20
Gold hat angesichts des drohenden «Shutdowns» in den Vereinigten Staaten seine Rekordjagd beschleunigt. Am Dienstag kletterte der Preis für Feinunze (etwa 31,1 Gramm) im frühen Handel um bis zu ein Prozent auf fast 3.872 US-Dollar. Das Edelmetall war damit so teuer wie noch nie. Mit dem Anstieg baute der Goldpreis sein Jahresplus auf mehr als 47 Prozent aus und steuert auf den stärksten Jahresanstieg seit 1979 zu.
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10:00
Die Aussicht auf einen teilweisen Stillstand der US-Verwaltung stimmt die Dax-Anleger vorsichtig. Der deutsche Leitindex notierte zur Eröffnung am Dienstag kaum verändert bei 23.726,43 Punkten.
Bei den Einzelwerten geriet Hornbach mit einem Minus von sieben Prozent unter Druck. Die Halbjahreszahlen der Baumarktkette lagen einem Händler zufolge unter den Markterwartungen.
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09:30
Eine halbe Stunde nach Eröffnung hat der SMI (+0,2 Prozent) seine Gewinne ausgebaut.
Die UBS (Aktie +1,35 Prozent) führt den Leitindex an. Die Bank kritisiert in ihrer Stellungnahme die Vorlage zur Eigenmittelverordnung des Bundes. Die «unverhältnismässigen» Vorschläge zur Behandlung der bankeigenen Software und von latenten Steueransprüchen würden auf Gruppenebene rund 11 Milliarden Dollar an Kapital zerstören, so die UBS.
Auch Analystenstimmen könnten für Aufmerksamkeit bei den entsprechenden Titeln sorgen. So bleibt Barclays für Sonova (-2,1 Prozent) angesichts erhöhter Abwärtsrisiken mit «Underweight» zurückhaltend und senkt das Kursziel leicht. Bei Richemont (+0,5 Prozent) bleiben die Analysten indes bei «Overweight».
09:00
Der SMI startet am Dienstag 0,08 Prozent höher.
Damit schlagen sich die positiven Vorgaben der Wall Street nur bedingt in den heimischen Kursen nieder. In den USA droht allerdings mal wieder ein Shutdown der Regierungsbehörden, sollte im Kongress keine Einigung zum Haushalt erzielt werden. Und auch von den asiatischen Märkten gab es keine klare Richtung.
Auch hierzulande fehlen die Impulse, um die Investoren aus der Reserve zu locken. Dafür feiert der Goldpreis quasi täglich neue Rekorde. Neben dem heimischen KOF Konjunkturbarometer rücken am Vormittag dann Inflationsdaten zahlreicher europäischer Länder in den Blick, bevor am Nachmittag einige US-Daten anstehen. Darunter mit dem Jolts-Bericht zu den offenen Stellen ein erster Hinweis auf den grossen US-Arbeitsmarktbericht zum Ende der Woche - es sei denn, diese Veröffentlichung würde aufgrund des Shutdowns verschoben. «Dann fehlt ein wichtiger Hinweis auf den weiteren Zinspfad des Fed», so ein Händler.
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08:25
Neue Kursziele und Ratings für Schweizer Aktien:
SIG Group: Research Partners senkt auf HALTEN von KAUFEN und streicht das Kursziel bis 9,20 (25) Franken zusammen.
Swiss Life: JPMorgan erhöht auf 715 (685) Franken, belässt die Einstufung auf UNDERWEIGHT.
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08:00
Der SMI steht bei Julius Bär vorbörslich 0,08 Prozent tiefer.
16 von 20 Titel sind ebenfalls im Minus, mit Verlusten zwischen 0,1 und 0,2 Prozent. Nestlé büsst 0,4 Prozent ein.
Amrize (+1,09 Prozent), Kühne+Nagel (+0,6 Prozent), Richemont (+0,3 Prozent), UBS (+0,8 Prozent) verzeichnen vorbörslich Gewinne. Am breiten Markt notiert einzig U Blox 0,4 Prozent im Plus.
Die an sich positiven US-Vorgaben locken bislang die Anleger hierzulande noch nicht aus der Reserve. Zudem droht in den USA mal wieder ein Shutdown der Regierungsbehörden, sollte im Kongress keine Einigung zum Haushalt erzielt werden.
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07:30
In den vergangenen drei Jahren hat der Goldpreis 133 Prozent angezogen, wobei geopolitische Risiken wie der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine die Flucht in den als vergleichsweise sicher eingeschätzten Anlagehafen verstärkt haben. Hinzu kommen die aggressive Zollpolitik der US-Regierung sowie die Angriffe von US-Präsident Donald Trump gegen die US-Notenbank Fed, die Sorgen um die Unabhängigkeit der Notenbank verstärken.
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07:00
Für Unruhe an den europäischen Märkten dürfte ein möglicher «Shutdown» der US-Regierungsbehörden sorgen. Einen Tag bevor Washington das Geld ausgeht, sagte US-Vizepräsident JD Vance nach einem Treffen mit den Spitzen des Kongresses: «Ich denke, wir steuern auf einen Shutdown zu, weil die Demokraten nicht das Richtige tun. Ich hoffe, sie ändern ihre Meinung, aber wir werden sehen.»
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06:10
Der SMI notiert vorbörslich 0,04 Prozent höher.
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05:00
Der moderate Anstieg der US-Konsumausgaben im August «hat den Märkten Anlass zu der Annahme gegeben, dass im Oktober und Dezember weitere Zinssenkungen der US-Notenbank Fed folgen werden», sagte Kyle Rodda vom Analysehaus Capital.com.
Laut CME FedWatch preisen Händler derzeit eine 90-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung der Fed im Oktober ein. Die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Schritts nach unten im Dezember wird auf rund 65 Prozent geschätzt.
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04:00
Die Aktienmärkte in Asien bewegen sich kaum. Im Fokus der Anleger steht ein möglicher «Shutdown» der US-Regierungsbehörden. US-Vizepräsident JD Vance sagte am Montagabend, die Regierung scheine «auf einen Shutdown zuzusteuern».
In Tokio bleibt der 225 Werte umfassende Nikkei-Index fast unverändert bei 45.023,48 Punkten. Der breiter gefasste Topix verharrt bei 3.134,40 Zählern. Die Börse Shanghai legte leicht um 0,2 Prozent auf 3.871,08 Stellen zu. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stagniert bei 4.623,50 Punkten.
Ein «Shutdown» in den USA würde die Veröffentlichung von Arbeitsmarktdaten verhindern, die für Zinsentscheidungen der US-Notenbank wichtig sind. «Es sieht so aus, als ob sich die Märkte auf die Wahrscheinlichkeit eines Shutdowns einstellen», sagte Ray Attrill, Devisenexperte bei der National Australia Bank. Anleger in Asien ziehen zudem Konjunkturdaten aus China in Betracht. Dort stieg der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Industrie im September zwar auf 49,8 Punkte von 49,4 Zählern im August. Er blieb damit jedoch immer noch unter der Schwelle von 50, die Wachstum von Schrumpfung trennt. Dies deutet darauf hin, dass die Hersteller in China auf weitere Konjunkturimpulse zur Stärkung der Binnennachfrage sowie auf Klarheit im Handelsstreit mit den USA warten.
Bei den Einzelwerten geben Technologietitel in Tokio nach. So verloren die Papiere des Chip-Ausrüsters Advantest 1,39 Prozent und die des Investors SoftBank 1,65 Prozent. Auch die Aktien des Uniqlo-Mutterkonzerns Fast Retailing verbilligten sich um 0,64 Prozent. Grösster Gewinner im Nikkei sind die Aktien des Infrastrukturanbieters Ebara mit einem Kurssprung von 5,7 Prozent. Die Titel des Pharmaherstellers Sumitomo Pharma legten um 3,7 Prozent zu.
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03:00
Der US-Dollar gerät im asiatischen Devisenhandel unter Druck. Gegenüber dem japanischen Yen legte er geringfügig auf 148,68 Yen und 0,1 Prozent auf 7,1271 Yuan zu. Zur Schweizer Währung rückte er etwas auf 0,7975 Franken vor. Parallel dazu blieb der Euro fast unverändert bei 1,1721 Dollar und zog leicht auf 0,9350 Franken an.
Die Devisenhändler verweisen auf die Sorge über einen drohenden «Shutdown» der US-Regierungsbehörden und einer möglichen Reaktion der US-Notenbank. «Wenn ein Shutdown kurz ist, wird die Fed ihn weitgehend ignorieren», sagt Elias Haddad, leitender Marktstratege bei Brown Brothers Harriman. «Ein längerer Stillstand von mehr als zwei Wochen erhöht jedoch das Abwärtsrisiko für das Wachstum und die Wahrscheinlichkeit einer lockereren Geldpolitik der Fed.»
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02:00
Das Ölkartell Opec+ und seine Verbündeten planen eine weitere Fördererhöhung im November sowie die Wiederaufnahme von Ölexporten aus der irakischen Region Kurdistan über die Türkei. Die Länder dürften bei einem geplanten Treffen am Sonntag drei Insidern zufolge eine Anhebung der Fördermenge um mindestens 137.000 Barrel pro Tag für November bestätigen. «Obwohl die Opec-Länder derzeit unterhalb ihrer gegenwärtigen Quote liegen, scheint der Markt die Tatsache, dass nun mehr Öl auf den Markt kommt, nicht zu mögen», sagt Marex-Analyst Ed Meir.
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01:00
Die Hoffnung der Anleger auf eine Einigung im US-Haushaltsstreit hat die Wall Street zum Wochenstart gestützt. Der US-Standardwerteindex Dow Jones gewann am Montag 0,2 Prozent auf 46.316 Punkte. Der technologielastige Nasdaq rückte 0,5 Prozent auf 22.591 Zähler vor und der breit gefasste S&P 500 legte 0,3 Prozent auf 6661 Stellen zu.
Für Zuversicht sorgte unter anderem die Ankündigung eines Treffens von US-Präsident Donald Trump mit führenden Demokraten und Republikanern, um den Streit über die Staatsfinanzierung zu lösen und einen teilweisen Stillstand der US-Verwaltung abzuwenden. Dieser sogenannte Government Shutdown könnte etwa die Veröffentlichung wichtiger Konjunkturdaten verzögern. «Sollte die US-Statistikbehörde keine Beschäftigungs- oder Inflationsdaten veröffentlichen können, droht sich auch eine Zinssenkung im Oktober zu verzögern», warnte Thomas Simons, Chefökonom bei der US-Investmentbank Jefferies.
Trumps Regierung hat zudem damit gedroht, Mitarbeiter einiger US-Behörden dauerhaft zu entlassen, falls die Finanzierung ausläuft - ein Schritt, der im Oktober zu einem Anstieg der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe führen könnte. «Wir bewegen uns hier in gewisser Weise in unbekanntem Terrain, daher ist es noch zu früh, um die letztlichen Auswirkungen abzuschätzen», sagte Simons.
Für Gesprächsstoff bei den Einzelwerten sorgte unter anderem MoonLake. Die US-notierten Aktien des Schweizer Biotechunternehmens brachen nach enttäuschenden Ergebnissen einer Medikamentenstudie um 90 Prozent ein. In einer der Studien erschwerte eine überraschend starke Placebo-Wirkung den Nachweis der statistischen Signifikanz, wie MoonLake mitteilte. Die Experten der Royal Bank of Canada schrieben, die Zahlen «entsprechen dem Worst-Case-Szenario».
Um knapp 36 Prozent nach oben schnellten die US-Aktien der niederländischen Biotechfirma Merus. Der dänische Rivale Genmab übernimmt das Utrechter Unternehmen für acht Milliarden Dollar in bar. Mit dem Zukauf sichere sich Genmab den Zugang zu dem Krebsmedikament Petosemtamab, teilten beide Unternehmen mit. Das Mittel zur Behandlung von Kopf- und Halstumoren befinde sich derzeit in zwei Phase-3-Studien.
Gefragt waren auch die Aktien der Anbieter von Cannabis-Produkten. Die Titel von Tilray Brands, Canopy Growth, Aurora Cannabis und Cronos legten zwischen 13 und 60 Prozent zu. Das aus Hanf gewonnene Cannabidiol (CBD) könne die Seniorenpflege «revolutionieren», indem es das Fortschreiten von Krankheiten verlangsame, schrieb Trump am Sonntag auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social.
Der nach einer Insolvenz sanierte US-Chiphersteller Wolfspeed feierte eine spektakuläre Rückkehr an die Börse. Die Aktie schloss 1726 Prozent fester mit 22,10 Dollar. Zuvor hatte die New Yorker Börse mitgeteilt, dass die alten Aktien des Unternehmens nach Abschluss des Insolvenzverfahrens vom Handel genommen werden. Anleger erhalten im Gegenzug neue Papiere des sanierten Konzerns, die die weitere Börsennotierung sichern. Von ihren Höchstständen ist die Aktie dennoch weit entfernt. Vor drei Jahren hatte sie noch mehr als 120 Dollar gekostet.
(cash/AWP/Reuters)