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17:35

Angeführt von den Grossbanken hat die Schweizer Börse die Talfahrt am Freitag fortgesetzt. Der SMI büsste zum Handelsschluss 0,8 Prozent ein auf 10'634 Punkte. Im Wochenverlauf stand dennoch ein leichtes Plus zu Buche.

Händler erklärten, nach einer kurzen Beruhigung in den Vortagen haben die Vertrauenskrise am Bankenmarkt wieder um sich gegriffen. Vor allem aus den Aktien der Deutsche Bank trennten sich die Anleger in Scharen. "Im Allgemeinen suchen die Märkte in einem solchen Umfeld nach dem schwächsten Glied," erklärte Jussi Hiljanen von der schwedischen SEB. Doch auch bei vielen anderen Branchenvertretern sehen Experten die Rentabilitätsaussichten aufgrund steigender Finanzierungskosten gefährdet. Die UBS verlor 3,7 Prozent, Credit Suisse gar 5,3 Prozent. Der Elektrotechniker ABB ermässigte sich um 3,2 Prozent.

Gesucht waren dagegen Titel aus krisensichereren Sektoren. Der Pharmakonzern Novartis verteuerte sich um 0,7 Prozent und der Aromenhersteller Givaudan verlor 0,1 Prozent.

Zum ausführlichen Bericht geht es hier.

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16:50

Schlechtere Bonitätsnoten der Ratingagentur Moody's für Casino haben die Aktien des französischen Einzelhändlers um mehr als 15 Prozent einbrechen lassen. Die Titel der Muttergesellschaft Rallye fielen ebenso stark. Moody's erklärte die Herunterstufung mit den anhaltenden Marktanteilsverlusten der Firma auf dem französischen Markt und sinkenden Margen. "Das Unternehmen verbrennt weiterhin Geld mit einem negativen freien Cashflow in Frankreich von rund 900 Millionen Euro im Jahr 2022", erkläre Moody's.

Der Goldpreis hat am Freitag seine jüngsten Kursgewinne gehalten und notierte weiter bei der Marke von 2000 US-Dollar. Am Nachmittag wurde die Feinunze (rund 31,1 Gramm) an der Börse in London bei 1993 Dollar gehandelt und damit etwa auf dem gleichen Niveau wie am Vorabend. Im Verlauf der Handelswoche hatten Sorgen um den Bankensektor und die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Leitzinsen für starken Zulauf bei Anlagen gesorgt, die als sicher gelten. Hiervon konnte auch der Goldpreis profitieren.

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16:20

Angesichts anhaltender Turbulenzen im Finanzsektor hat der US-Währungshüter James Bullard dem amerikanischen Bankensystem Widerstandsfähigkeit bescheinigt. Es sei "sehr stark und in sehr gutem Zustand", sagte der Präsident des Notenbank-Bezirks St. Louis am Freitag. Belastet von Kursverlusten bei Banken waren die Indizes an der Wall Street um rund ein Prozent eingeknickt. Anleger weltweit flüchteten in die als sicherer Hafen geltenden Staatsanleihen, die Anti-Krisen-Währung Dollar und Gold.

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16:00

Die Wetten auf fallende Kurse der Deutschen Bank haben sich nach Angaben der Finanzdaten-Firma Ortex in den vergangenen zwei Wochen verdoppelt. Die Summe der Leerverkaufs-Positionen sei auf 360 Millionen Dollar gestiegen. Spekulanten hätten mit ihren Wetten gegen die Deutsche Bank in der Zeit insgesamt mehr als 100 Millionen Dollar verdient. Aktien von Deutsche Bank haben in den vergangenen zwei Wochen mehr als 24 Prozent verloren.

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15:20

US-Anleger haben aus Angst vor einer neuen Finanzkrise am Freitag erneut Bankenaktien aus den Depots geworfen. Im Zuge dessen fielen die US-Indizes um jeweils 0,7 Prozent. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte stand dabei bei 31'897 Punkten, der breiter gefasste S&P 500 bei 3918 Punkten und der Index der Technologiebörse Nasdaq bei 11'699 Zählern.

Obwohl Aufsichtsbehörden, Zentralbanker und die US-Regierung versuchten, den Märkten zu versichern, dass sie dem strauchelnden Finanzsektor zur Seite springen würden, werteten Anleger dies eher als Ausdruck der Sorge um ein Ansteckungspotenzial, sagte Finanzexpertin Susannah Streeter vom Vermögensverwalter Hargreaves Lansdown.

Nach den massiven Kursverlusten im europäischen Bankensektor, allen voran bei der Deutschen Bank, lagen auch alle grossen Banken an der Wall Street im Minus: JP Morgan, Goldman Sachs und Citigroup fielen um bis zu zwei Prozent. Morgan Stanley gaben rund drei Prozent nach. Die angeschlagene Regionalbank First Republic Bank sackte weitere 2,7 Prozent nach unten, die Western Alliance und PacWest verloren je knapp zwei Prozent.

Kryptoaktien wie Coinbase, Marathon Digital Holdings und Riot Platforms fielen zwischen 1,3 und drei Prozent, nachdem die weltgrösste Kryptobörse Binance wegen technischer Probleme vorübergehend keine Ein- und Auszahlungen zugelassen hat.

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14:40

Der Dow Jones startet am Dienstag mit einem Minus von 0,7 Prozent. Auch der Nasdaq (-0,8 Prozent) und der S&P 500 (-0,7 Prozent) steigen.

Die Schweizer Börse gemessen am Swiss Market Index (SMI) verliert 1,0 Prozent.

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14:00

Der Broker IG taxiert den Dow Jones Industrial knapp ein Prozent tiefer auf 31'812 Punkte. Im bisherigen Wochenverlauf steht für den Leitindex, der am Donnerstag nach einer Berg- und Talfahrt ein kleines Plus ins Ziel gerettet hatte, ein Kursanstieg um fast 0,8 Prozent zu Buche.

Den am Donnerstag wie schon seit Wochenbeginn deutlich besser gelaufenen, technologielastigen Nasdaq 100 taxierte IG 0,5 Prozent im Minus auf 12'667 Zähler.

Am Donnerstag hatte US-Finanzministerin Janet Yellen ihre Bereitschaft erklärt, bei Bedarf weitere Massnahmen zum Schutz von Bankeinlagen zu ergreifen, und damit ihre vorherige Absage an eine "pauschale" Einlagensicherung zur Stabilisierung des US-Bankensystems etwas entschärft. Dennoch gibt es in der Branche weiter viel Unsicherheit.

Dies zeigte sich unter anderem daran, dass der über die US-Notenbank Fed gedeckte Liquiditätsbedarf der Banken in den Vereinigten Staaten vergleichsweise hoch bleibt. Zudem legte das Volumen der ausstehenden Anleihen aus dem sogenannten Bank Term Funding Program gegenüber der Vorwoche massiv zu. Dieses Programm wurde jüngst im Zuge der Fed-Massnahmen im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch der kalifornischen Silicon Valley Bank und der New Yorker Signature Bank geöffnet. Im Rahmen des Programms sind die Richtlinien für Sicherheiten strenger.

Die Aktien der Regionalbanken First Republic Bank , PacWest Bancorp und Western Alliance Bancorp drohen mit Kursverlusten von bis zu gut 4 Prozent an ihre schwache Vortagsentwicklung anzuknüpfen. Aber auch bei den Branchengrössen JPMorgan und Goldman Sachs zeichnen sich vorbörsliche Abschläge von jeweils knapp 1,5 Prozent ab.

Die deutlich fallenden Ölpreise hinterliessen bei den grossen Öl- und Gaskonzernen ihre Spuren: Chevron , Exxon Mobil und ConocPhillips verbilligten sich um bis zu 2,5 Prozent.

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13:55

Ein Softwarefehler hat den Handel an der weltgrössten Kryptobörse Binance am Freitag beeinträchtigt. Aus diesem Grund lasse sein Unternehmen vorübergehend keine Ein- und Auszahlungen zu, schrieb Firmenchef Changpeng Zhao auf Twitter. Es handele sich dabei um eine Standard-Vorgehensweise. Die Aktien des Binance-Rivalen Coinbase fielen im vorbörslichen US-Geschäft um knapp drei Prozent.

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12:45

Die Futures für die US-Aktienmärkte notieren tiefer: 

Dow Jones Futures: -0,92 Prozent
S&P 500 Futures: -0,69 Prozent
Nasdaq Futures: -0,37 Prozent

Die Schweizer Börse gemessen am Swiss Market Index (SMI) verliert 1,2 Prozent.

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Die Aktie der Deutsche Bank steht am Freitag im Mittelpunkt eines Abverkaufs, der auf dem Weg ins Wochenende den europäischen Bankensektor abstrafte. Zeitweise notierten die Titel des Instituts mit 15 Prozent im Minus.

Kreditausfall-Swaps auf vorrangige Euro-Anleihen der Deutschen Bank stiegen auf den höchsten Stand seit ihrer Einführung im Jahr 2019. Andere stark im Firmenkundengeschäft aktive Banken gerieten ebenfalls unter die Räder: Die Titel der Commerzbank fielen um bis zu 10,4 Prozent. Für die französische Societe Generale ging es an der Börse um zeitweise 8,8 Prozent abwärts.

Der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank und die Notrettung der Credit Suisse am vergangenen Wochenende haben Anleger verunsichert. Im Fokus steht die Frage, wie sich die zur Inflationseindämmung angehobenen Zinsen auf die Stabilität der Finanzbranche auswirken.

Am Donnerstag waren bereits an der Wall Street Bankaktien gefallen. US-Finanzministerin Janet Yellen stellte klar, im Bedarfsfall zu weiteren Schritte zum Schutz der Bankeinlagen bereit zu sein.

"Die Situation wird nicht mit tröstenden Worten gelöst, sondern nur mit konkreten Zahlen und Fakten entschärft", erklärte Stratege Andreas Lipkow von der Comdirect Bank. "Daher ist Geduld gefragt und die kommenden Quartalszahlen der Banken werden genau unter die Lupe genommen werden."

Der Stoxx 600 Banks Index sackte am Freitag um bis zu 5,7 Prozent ab und war damit der Sektor mit der schlechtesten Performance in Europa. Gegen den Trend stieg eine nachrangige Tier-2-Anleihe der Deutschen Bank an, nachdem sie deren vorzeitige Tilgung angekündigt hatte.

Performance von Bankaktien im letzten Monat.

Performance von Bankaktien im letzten Monat.

Quelle: Bloomberg

"Die grössere Gefahr sind der Konjunkturausblick und die Frage, wie sowohl die Wirtschaft als auch das Finanzsystem mit einer Rezession zurechtkommen werden", sagte James Athey, Investment Director bei Abrdn. "In diesem Fall sind Abschreibungen bei Vermögenswerten wahrscheinlicher. Doch natürlich kann Ersteres leicht Letzteres auslösen, die Situation ist somit heikel."

Am Donnerstag hatte Deutsche-Bank-Vorstand Fabrizio Campelli auf einer Konferenz betont, die von der Schweizer Regierung eingefädelte Übernahme der Credit Suisse durch die UBS sei "kein Indiz" für den Zustand der europäischen Banken.

Campelli betonte auch, dass die Retail-Einlagen der Deutschen Bank "sehr diversifiziert" seien und nicht die Art von Konzentrationsrisiko aufwiesen, die bei der Silicon Valley Bank bestanden zu haben schienen.

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11:40

Der SMI notiert um 1,3 Prozent tiefer bei 10'579 Punkten. Damit liegt der Leitindex nun wieder unter dem Schlussstand der Vorwoche von 10'614 Zählern. Dies verdeckt allerdings, wie volatil der SMI in der zu Ende gehenden Woche mit den Eckwerten 10'400 und 10'850 Punkten war.

Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 1,7 Prozent auf 1673 und der breite SPI um 1,3 Prozent auf 13'886 Zähler.

Ein breite Verunsicherung habe den Markt im Griff, sagt ein Händler. Ursache dafür sind die Probleme im US-Bankensektor sowie die Entwicklung rund um die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS. Am Vortag habe die US-Finanzministerin Janet Yellen mit ihren Äusserungen, wonach die Regierung bereit sei, bei Bedarf weitere Massnahmen zum Schutz von Bankeinlagen zu ergreifen, die Verunsicherung nicht ausräumen können. Denn am Mittwoch hatte sie ebenfalls gesagt, eine "pauschale" Einlagensicherung zur Stabilisierung des US-Bankensystems werde es nicht geben. "Wir haben eine Krise und es braucht Zeit, eine solche abzuarbeiten", sagt ein Händler. Daher dürften die Märkte wohl noch etwas volatil bleiben.

Dazu kommt, dass Zentralbanken wie etwa die US-Notenbank Fed und die Schweizerische Nationalbank (SNB) trotz der Turbulenzen im Banksektor ihren Kampf gegen die Inflation mit Zinserhöhungen fortsetzen. Allgemein rücken die Konjunkturzahlen wieder mehr in den Vordergrund. Am Berichtstag stehen Einkaufsmanagerindizes auf dem Programm, was den Märkten Impulse verleihen dürfte. In Europa waren einige Einkaufsmanagerindizes besser als erwartet. Dies sei zwar gut für die Wirtschaft, aber berge das Risiko für weitere Zinserhöhungen, heisst es im Handel. In den USA werden neben den PMI- auch Auftragsdaten zu langlebigen Gütern veröffentlicht.

Die grössten Abschläge verbuchen die Banken CS (-7,2 Prozent) und UBS (-6,8 Prozent). Abgesehen von den "allgemeinen Faktoren", die den Sektor belasten, leiden die beiden Grossbanken laut Händlern auch darunter, dass das US-Justizministerium gegen Credit Suisse und UBS wegen möglicher Verstösse gegen Sanktionsvorschriften ermitteln soll, wie "Bloomberg" berichtete. Mitarbeiter sollen russischen Oligarchen bei der Umgehung von Sanktionen geholfen haben. Dazu kommt, dass Jefferies die Aktien der UBS auf "Hold" von "Buy" zurückgestuft hat.

Ebenfalls grosse Einbussen verzeichnen die Technologiewerte AMS Osram (-5,6 Prozent), Logitech (-2,3 Prozent) und Temenos (-3,3 Prozent). Aber auch zyklische Titel wie Adecco (-3,6 Prozent), Holcim (-3,1 Prozent) und die Versicherer Swiss Life (-2,2 Prozent) und Swiss Re (-2,5 Prozent) geben klar nach.

Die Aktien von Schindler (-3,0 Prozent) und Swatch (-2,9 Prozent) setzen den Abwärtstrend fort. Sie waren am Vortag durch Ratingsenkungen noch zusätzlich belastet worden. Im Sog von Swatch büssen auch Richemont 2,2 Prozent ein.

ABB (-3,5 Prozent) weiten im Verlauf die Verluste aus. Dabei hat das Unternehmen am Vorabend angekündigt, dass nach dem Abschluss des jüngsten Aktienrückkaufprogramms weitere eigene Titel über bis zu 1 Milliarde US-Dollar zurückgekauft werden sollen. Dies sei aber eigentlich nicht neu, sagt ein Händler.

Auf der anderen Seite setzen Givaudan (+0,5 Prozent) den Aufwärtstrend fort. Auch die beiden Pharmariesen Novartis (+0,1 Prozent) und Roche (+0,2 Prozent) zählen zu den Gewinnern. Mit Nestlé (-0,5 Prozent) und Swisscom (-0,6 Prozent) halten sich weitere defensive Titel vergleichsweise gut.

Am breiten Markt legen Schaffner (+1,5 Prozent) nach der Vorlage von Eckdaten zum ersten Halbjahr 2022/23 zu. Orior (+0,8 Prozent) profitieren von einer Kaufempfehlung der Credit Suisse. Dagegen geben Zur Rose (-5,1 Prozent) weiter nach. Das Unternehmen, das sich nach dem Verkauf des Schweizer Geschäft auf Deutschland fokussiert und sich in Doc Morris umbenennen will, hatte am Vortag Zahlen vorgelegt. Darauf war der Kurs um 13,5 Prozent eingebrochen.

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10:30

Die Aktien des Automobilzulieferers Autoneum verlieren 1,2 Prozent auf 118,4 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen ams Swiss Performance Index (SPI) 0,8 Prozent tiefer steht.

Research Partners stuft das Rating für Autoneum von "Halten" auf "Kaufen" hoch und erhöht das Kursziel von 120 auf 160 Franken. Das impliziert ein Aufwärtspotenzial von 35 Prozent.

Der Automobilzulieferer habe 2022 wie erwartet deutlich weniger Gewinn erwirtschaftet, schreibt Analyst Patrick Appenzeller. Auch soll auf eine Dividende verzichtet werden. Die Aussichten seien nun aber besser. So wolle Autoneum 2023 von Preiserhöhungen profitieren, insbesondere auch beim übernommenen Geschäft von Borges. Seines Erachtens sei diese Akquisition ein Schnäppchen gewesen, wenn sich auch das Risikoprofil von Autoneum weiter erhöhe. Seine Schätzungsanpassungen seien geprägt von der Borges Akquisition, so der Analyst weiter. Unter der Annahme, dass Borges ab April 2023 konsolidiert wird, dürfte sich der Umsatz von Autoneum bereits im laufenden Jahr um nahezu 40 Prozent ausdehnen.

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10:15

Eine echte Bankenkrise, sofern sie überhaupt je ein realistisches Szenario war, ist mit der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS vorerst vom Tisch. Dennoch sind fast alle Aktien europäischer Institute weit davon entfernt, die Verluste der letzten zwei Wochen wieder aufzuholen. Im Stoxx 600 Banken-Index notiert derzeit nur eine einzige Aktie über dem Niveau vom 8. März, während die überwiegende Mehrheit weiterhin Kursverluste im zweistellingen Prozentbereich aufweist.

Trotz der jüngsten Zusicherung der EZB, dass sich die heimische Bankenlandschaft in einem soliden Zustand befinde, und dem Festhalten an weiteren Zinserhöhungen, die allen Zinsbüchern zugute kommen sollten, sind Investoren nicht bereit, die Bankenrally sofort wieder aufleben zu lassen. Zu gross ist die Sorge vor einer möglichen konjunkturellen Abschwächung, die sich im Laufe der kommenden Quartale in die Ertragslage der Kreditinstitute fressen könnte.

Da wirkt es fast ein wenig komisch, dass ausgerechnet der Chef-Vermögensverwalter der UBS, Mark Haefele, skeptische Worte in Richtung Bankaktien austeilt. “Aus Sicht der Aktienmärkte sind wir der Meinung, dass Anleger mit einem übermässigen Engagement in Bankaktien in anderen Sektoren diversifizieren sollten,” schrieb Haefele am Dienstag. Zustimmung auch von der Citigroup-Strategin Beata Manthey, die annimmt, dass sich der Fokus der Anleger von den Vorteilen steigender Zinsen auf die
Auswirkungen eines schwächeren Wirtschaftswachstums verlagern wird. Darüber hinaus habe sich die Positionierung in europäischen Banken gerade erst neutralisiert, was den Sektor anfällig für zusätzlichen Verkaufsdruck mache, so Manthey.

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Neue Kursziele und Ratings für Schweizer Aktien:

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09:40

Der SMI notiert um 0,6 Prozent tiefer bei 10'648 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verliert 0,9 Prozent auf 1687 Punkte und der breite SPI 0,7 Prozent auf 13'973 Zähler.

Händler verweisen auf die Entwicklung an den US-Aktienbörsen, die am Vortag zwar höher geschlossen, aber nach dem Handelsende in Europa noch an Terrain eingebüsst haben. Grund dafür sei der anhaltende Stress im Bankensektor, heisst es bei Börsianern. US-Finanzministerin Janet Yellen habe mit ihren Äusserungen am Vortag, wonach die Regierung bereit sei, bei Bedarf weitere Massnahmen zum Schutz von Bankeinlagen zu ergreifen, die Verunsicherung nicht ausräumen können.

Dazu kommt, dass Zentralbanken wie etwa die US-Notenbank Fed und die Schweizerische Nationalbank (SNB) trotz der Turbulenzen im Banksektor ihren Kampf gegen die Inflation mit Zinserhöhungen fortsetzen. Damit rückten die Konjunkturzahlen wieder mehr in den Vordergrund. Am Berichtstag stehen Einkaufsmanagerindizes aus den USA, aus der Eurozone und aus Deutschland auf dem Programm, was den Märkten Impulse verleihen dürfte. In den USA werden ausserdem Auftragsdaten zu langlebigen Gütern veröffentlicht.

Die grössten Abschläge verbuchen UBS (-5,6 Prozent) und Credit Suisse (-5,8 Prozent). Abgesehen von den "allgemeinen Faktoren", die den Sektor belasten würde, litten die beiden Grossbanken laut Händlern auch darunter, dass das US-Justizministerium laut einem Bericht von "Bloomberg" gegen Credit Suisse und UBS wegen möglicher Verstösse gegen Sanktionsvorschriften ermitteln soll. Mitarbeiter sollen russischen Oligarchen bei der Umgehung von Sanktionen geholfen haben. Dazu kommt, dass Jefferies die Aktien der UBS auf "Hold" von "Buy" zurückgestuft hat.

Ebenfalls grosse Einbussen verzeichnen die Technologiewerte AMS Osram (-2,2 Prozent), Logitech (-1,2 Prozent) und Temenos (-1,2 Prozent). Aber auch zyklische Titel wie Holcim (-1,5 Prozent) oder die Wachstumstitel Straumann (-1,4 Prozent) und Lonza (-0,6 Prozent) geben nach.

ABB (-1,3 Prozent) stehen ebenfalls im Angebot. Dabei hat das Unternehmen am Vorabend angekündigt, dass nach dem Abschluss des jüngsten Aktienrückkaufprogramms weitere eigene Titel über bis zu 1 Milliarde US-Dollar zurückgekauft werden sollen.

Auf der anderen Seite legen Novartis (+0,3 Prozent) und Roche (+0,2 Prozent) leicht zu. Mit Givaudan (+0,3 Prozent), Swisscom (-0,2 Prozent) und Nestlé (-0,4 Prozent) halten sich weitere defensive Titel vergleichsweise gut.

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09:10

Der Swiss Market Index (SMI) verliert 0,9 Prozent auf 10'624 Punkten.

Die US-Aktienbörsen schlossen am Vortag zwar höher. Aber nach dem Handelsende in Europa büssten sie noch an Terrain ein. Ein Grund dafür dürften laut Händlern die Aussagen der US-Finanzministerin Janet Yellen gewesen sein. Sie sagte, dass die Regierung bereit sei, bei Bedarf weitere Massnahmen zum Schutz von Bankeinlagen zu ergreifen. Damit sei die Verunsicherung aber nicht ausgeräumt worden, meint ein Händler. Denn am Vortag hatte sie gesagt, dass es eine "pauschale" Einlagensicherung zur Stabilisierung des US-Bankensystems nicht geben werde.

Der Stress in der Bankenbranche dürfte die Märkte damit weiterhin im Griff behalten, heisst es weiter am Markt. Dies umso mehr, als eine Reihe von Zentralbanken wie etwa die US-Notenbank Fed und die Schweizerische Nationalbank (SNB) trotz der Turbulenzen im Banksektor ihren Kampf gegen die Inflation mit Zinserhöhungen fortsetzten. Damit dürften auch die Konjunkturzahlen viel Aufmerksamkeit erhalten. Am Berichtstag stehen Einkaufsmanagerindizes aus den USA, aus der Eurozone und aus Deutschland auf dem Programm, was den Märkten Impulse verleihen dürfte. In den USA werden ausserdem Auftragsdaten zu langlebigen Gütern veröffentlicht.

Die grössten Abschläge verbuchen UBS (-6,2 Prozent) und Credit Suisse (-6,6 Prozent). Aber auch Julius Bär (-1,1 Prozent) sind tiefer. Am Markt ist diesbezüglich auch von einer Sektorschwäche die Rede. Zudem dürfte den beiden Grossbanken zu schaffen machen, dass das US-Justizministerium laut einem Bericht von "Bloomberg" gegen Credit Suisse und UBS wegen möglicher Verstösse gegen Sanktionsvorschriften ermittelt. Sie sollen russischen Oligarchen bei der Umgehung von Sanktionen geholfen haben. Dazu kommt, dass Jefferies die Aktien der UBS auf "Hold" von "Buy" zurückgestuft hat.

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08:10

Der Swiss Market Index (SMI) wird bei der Bank Julius Bär vorbörslich 0,59 Prozent tiefer geschätzt. Alle SMI-Titel befinden sich im Minus. Die grössten Kursverluste weisen die Aktien der UBS und Credit Suisse (je -2,6 Prozent) auf.

Die in der Nacht bekannt gewordenen Ermittlungen des US-Justizministeriums gegen Credit Suisse und UBS belasten wohl. Mitarbeitende der Banken sollen russischen Oligarchen bei der Umgehung von Sanktionen geholfen haben, teilte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen mit. 

Der breite Markt steht vorbörslich ebenfalls 0,50 Prozent tiefer. Die Aktien von Tecan gewinnen entgegen dem Markttrend 1,5 Prozent. Auch Comet (+0,5 Prozent) werden höher indiziert.

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07:40

Der Euro hat am Freitagmorgen stabil über der Marke vom 1,08 US-Dollar notiert. Im frühen Handel kostet die Gemeinschaftswährung 1,0830 Dollar und damit nur minim weniger als am Vorabend.

Gegenüber dem Franken hat sich der Euro über Nacht kaum bewegt und kostet aktuell 0,9935 nach 0,9928 Franken am Donnerstagabend. Im frühen Handel am Vortag hatte das Währungspaar EUR/CHF noch kurz mit der Parität geliebäugelt. Der Dollar notiert zum Franken dagegen leicht höher mit 0,9173 Franken nach 0,9154 am Vorabend.

Zum Wochenausklang richtet sich das Interesse auf Konjunkturdaten. In Europa und den USA stehen die Einkaufsmanagerdaten von S&P Global auf dem Programm. Die Unternehmensumfrage gibt Hinweise auf den Zustand der Konjunktur. In den Vereinigten Staaten werden ausserdem Auftragsdaten zu langlebigen Gütern veröffentlicht. Sie geben einen Eindruck über die Investitionsneigung der Unternehmen.

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07:30

Am Freitag wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge niedriger starten. Am Donnerstag hatte er kaum verändert bei 15'210,39 Punkten geschlossen.

Die Investoren liessen die Sorgen nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed vom Mittwochabend zunächst hinter sich. Die wichtigsten Indizes an der Wall Street schlossen leicht im Plus. Am Freitag, den zweiten Tag des EU-Gipfels, beraten die 27 Staats- und Regierungschefs zunächst über den Vorschlag der EU-Kommission, Veränderungen am Strommarkt vorzunehmen, um künftig extreme Preisausschläge zu vermeiden. Auf dem anschliessenden Euro-Gipfel zusammen mit den Nicht-Euro-Staaten dürfte es auch eine Debatte über die Resilienz des Bankensektors nach den Turbulenzen um Credit Suisse gehen.

Bei den Konjunkturdaten stehen die Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und die Euro-Zone im Terminkalender. Zudem gibt das Statistische Bundesamt Auskunft über die Entwicklung der Preise für Wohnimmobilien im Jahr 2022. Im dritten Quartal zogen die Preise mit 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum so langsam an wie seit 2015 nicht mehr. Gemessen am Vorquartal sanken sie sogar, wenn auch nur um 0,4 Prozent. Bei den Einzelwerten öffnet die Immobilienfirma Deutsche Wohnen ihre Bücher.

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05:45

Der Swiss Market Index (SMI) steht vorbörslich gemäss der IG Bank um 0,72 Prozent tiefer.

Die Nervosität der Anleger hat abgenommen und liegt im normalen Bereich. Gemessen am Volatilitätsindex VSMI wird sich der SMI am (heutigen) Freitag in einer Schwankungsbreite von 0,78 Prozent bewegen. Dies entspricht +/- 84 Punkten gegenüber dem letzten Schlusskurs von 10'718,54 Punkten. Der VSMI ist am Donnerstag um 5,1 Prozent auf 14,94 Punkte gesunken.

Nach einer anfänglich deutlichen Erholung von den Vortagesverlusten gaben die US-Börsen im Handelsverlauf ihre Gewinne wieder ab und rutschten sogar ins Minus. Eine Rede von US-Finanzministerin Janet Yellen konnte dann die Märkte aber wieder etwas beruhigen. Sie bekräftigte noch einmal die Bemühungen der US-Behörden die angeschlagenen Banken zu stabilisieren.

Nach den zahlreichen Zinsentscheidungen der grossen Notenbanken ist nun erst einmal durchatmen und verarbeiten angesagte. Dies betrifft insbesondere
die Aussagen der führenden Notenbanker, die wie immer viel Raum für Spekulationen bieten. Auch die Vorzeichen von Seiten der Konjunktur und den Arbeitsmärkten sind weiterhin uneinheitlich. Zahlreiche während des Handelstags angekündigte PMI-Indizes für das Verarbeitendes Gewerbe und Dienste, etwa aus Deutschland, der Eurozone und den USA, könnten für etwas Bewegung an den Märkten sorgen.

Ein Thema werden sicherlich auch die Nacht bekannt gewordenen Ermittlungen des US-Justizministeriums gegen Credit Suisse und UBS sein. Mitarbeitende der Banken sollen russischen Oligarchen bei der Umgehung von Sanktionen geholfen haben, teilte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen mit.

An der Schweizer Börse geht die Berichtssaison langsam ihrem Ende entgegen. Am heutigen Handelstag haben nur die Nebenwerte CFT und Edisun Power die Publikation ihrer Jahreszahlen angekündigt. Ausserhalb der Börse wird zudem der Swisscom-Konkurrent Salt sein Geschäftsjahr 2022 bilanzieren.

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05:40

Die asiatischen Aktien haben angesichts der anhaltenden Sorgen der Wall Street um die Stabilität auf dem US-Bankensektor am Freitagmorgen nachgegeben. US-Finanzministerin Janet Yellen hatte sich am Donnerstag zwar bereit erklärt, weitere Massnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit von Bankeinlagen zu gewährleisten, zuvor aber auch klar gemacht eine Pauschalversicherung für Kontoguthaben stünde nicht auf der Tagesordnung. "Sie suchen immer noch nach einer Lösung, wie sie mit den nicht versicherten Bankeinlagen umgehen wollen, das ist es, was uns teilweise die Achterbahnfahrt an den Aktienmärkten beschert hat", so Shane Oliver, Chefökonom bei AMP. Deshalb habe die Fed die Zinssätze massiv erhöht und werde damit fortfahren, bis es nicht mehr gehe.

Zudem ging aus am Freitag veröffentlichten Daten hervor, dass die Produktionstätigkeit in Japan im März den fünften Monat in Folge geschrumpft ist, was ein weiteres Indiz für eine stotternde globale Nachfrage ist.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index liegt 0,4 Prozent tiefer bei 27'317 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sinkt um 0,1 Prozent und liegt bei 1956 Punkten.

Die Börse in Shanghai liegt 0,6 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verliert 0,4 Prozent.

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05:35

Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,2 Prozent auf 130,54 Yen und legte 0,4 Prozent auf 6,8476 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent höher bei 0,9173 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 0,1 Prozent auf 1,0824 Dollar und notierte kaum verändert bei 0,9928 Franken. Das Pfund Sterling verlor 0,1 Prozent auf 1,2271 Dollar.

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00:00

Die US-Börsen haben am Donnerstag nach einer Berg- und Talfahrt im Plus geschlossen. Damit machten sie einen Teil ihrer deutlichen Vortagesverluste wett. Neue Aussagen der US-Finanzministerin stützten die Stimmung, nachdem Janet Yellen am Vortag noch erheblich zum Rückschlag an der Wall Street beigetragen hatte.

Der Dow Jones Industrial beendete den Handel mit einem kleinen Erholungsgewinn von 0,23 Prozent auf 32 105,25 Punkte. Am Vortag, als die US-Notenbank Fed wie erwartet den Leitzins moderat angehoben hatte, war der bekannteste Wall-Street-Index um 1,6 Prozent abgesackt. Dazu beigetragen hatte Händlern zufolge vor allem die Aussage von Yellen, dass es eine "pauschale" Einlagensicherung zur Stabilisierung des US-Bankensystems nicht geben werde. Am Donnerstag sagte sie, dass die Regierung bereit sei, bei Bedarf weitere Massnahmen zum Schutz von Bankeinlagen zu ergreifen.

Der marktbreite S&P 500 ging mit einem Plus von 0,30 Prozent auf 3948,72 Zähler aus dem Handel. Für den Nasdaq 100 ging es um 1,29 Prozent auf 12 729,23 Punkte nach oben.

Viele Bankenwerte, die im frühen Handel noch einen neuen Erholungsversuch gestartet hatten, wurden wieder abgestossen. Unter den Regionalbanken büssten First Republic Bank 6,0 Prozent ein und Comerica sowie PacWest Bancorp jeweils 8,6 Prozent.

Moderate Verluste verbuchten Branchenriesen wie etwa JPMorgan im Dow oder Citigroup im S&P 100 . Bank of America oder Morgan Stanley gaben dagegen deutlicher nach. Goldman Sachs dagegen legten leicht zu.

Die Anteilsscheine der Kryptowährungsbörse Coinbase büssten rund 14 Prozent ein, nachdem sie sich zuletzt erst etwas berappelt hatten. In einem schon länger schwelenden Streit droht ihr nach eigener Aussage die US-Börsenaufsicht SEC wegen einiger Produkte mit einer Klage.

Für die Papiere von Block Inc (früher Square) ging es um knapp 15 Prozent abwärts. Hindenburg Research hat nach eigenen Angaben Aktien des US-Zahlungsdienstleisters leer verkauft, wettet also auf fallende Kurse. Im Januar hatte die für Leerverkäufe bekannte Gesellschaft an der Börse gegen das Unternehmensimperium des indischen Milliardärs Gautam Adani gewettet und dessen Aktien zum Absturz gebracht.

Deutliche Gewinne verzeichneten dagegen die Papiere des Bauunternehmens KB Home und die des Beratungsunternehmens Accenture nach vorgelegten Zahlen mit jeweils etwas mehr als 7 Prozent. Accenture allerdings hatte zugleich die Jahresziele gesenkt und will sich nun auf Effizienz trimmen und rund 19 000 Stellen streichen.

(cash/Reuters/Bloomberg/AWP)