Zum aktuellen Geschehen im Dow Jones geht es hier.

+++

17:35

Der Leitindex SMI sackte am Donnerstag vorübergehend um 3,9 Prozent ab. Ebenso stark war das Barometer der 20 grössten Schweizer Börsenwerte zuletzt vor einem Monat abgerutscht, als die Angst vor einem markanten Zinsschritt der US-Notenbank und die zunehmenden Spannungen zwischen dem Westen und Russland in der Ukraine-Krise die Anleger zu Panikverkäufen getrieben hatten. Nach Handelsschluss lag der SMI noch 2,2 Prozent im Minus bei 11'671 Zählern.

Unter die Räder kamen Grossbanken: UBS brachen 8,22 Prozent ein, Credit Suisse 4,75 Prozent. Sanktionen gegen Russland könnten die Institute merklich treffen. Die EU will russische Auslandsguthaben einfrieren und den Banken des Landes den Zugang zu den europäischen Finanzmärkten versperren. Auch der Luxusgüterkonzern Richemont verlor 6,47 Prozent.

Besser als der Markt hielten sich Roche und Novartis mit jeweils rund einem Prozent Kursabschlag. Das Geschäft der beiden Pharmakonzerne, die für fast ein Drittel der SMI-Marktkapitalisierung stehen, gilt als vergleichsweise krisensicher. Anleger greifen in unsichern Zeiten daher gerne zu den Titeln.

Das ebenfalls als eher als defensive Anlage geltende SMI-Schwergewicht Nestlé gab drei Prozent nach. Der Lebensmittelkonzern betreibt in der Ukraine drei Fabriken mit rund 5000 Beschäftigten.

Zum ausführlichen Tagesbericht geht es hier.

+++

17:20

Angesichts des Ukraine-Krieges ist es am Donnerstag an den Devisenmärkten zu erheblichen Turbulenzen gekommen. Unter den Schwellenländer-Währungen gerieten der russische Rubel, aber auch die türkische Lira massiv unter Druck. Gewinne verzeichneten hingegen der Schweizer Franken, der US-Dollar und der japanische Yen. Diese Währungen werden in unsicheren Zeiten oft nachgefragt.

Das Euro/Franken-Paar lotete im Tagesverlauf mehrmals Kurse unter der Marke von 1,03 Franken aus und markierte damit den tiefsten Stand seit sieben Jahren. Mit aktuell 1,0308 hat es sich mittlerweile aber wieder knapp darüber etabliert. Der US-Dollar zieht derweil auch zum Franken etwas an, wie Kurse von zuletzt 0,9267 zeigen.

+++

16:35

Der Bundesrat verzichtet vorerst auf eigene Sanktionen gegen Moskau nach Russlands Einmarsch in die Ukraine. Die Schweiz verschärft aber die Regeln zur Umgehung von Sanktionen anderer Länder. Das sagte Bundespräsident Ignazio Cassis am Donnerstag vor den Medien. Einzelne Massnahmen würden verschärft, insbesondere im Finanzbereich, sagte Cassis. Details dazu nannte er nicht.

Fachexperten des Bundes erklärten im Anschluss, unter anderem sollen in der Schweiz keine Gelder von Privatpersonen eingefroren werden. Geprüft wird unter anderem etwa, dass bei Banken keine Neugelder aus Russland angelegt werden dürfen.

+++

16:10

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte fiel am Donnerstag in den ersten Handelsminuten um 2,3 Prozent auf 32'375 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 und der Index der Technologiebörse Nasdaq sackten je zwei Prozent auf 4140 und 12'770 Punkte ab.

Auf Befehl von Präsident Wladimir Putin griffen russische Verbände das Nachbarland zuvor aus der Luft, über den Landweg und vom Schwarzen Meer aus an. Die EU kündigte ein neues und beispielloses Sanktionspaket an. In Erwartung von Strafmassnahmen gegen den russischen Finanzsektor zogen sich Anleger bei US-Geldhäusern zurück. Die Aktien von JP Morgan , Bank of America, Citigroup und Goldman Sachs Group fielen um bis zu 4,5 Prozent.

Ein massiver Anstieg der Ölpreise stützte hingegen US-Unternehmen aus dem Sektor. So lagen die Titel von Exxon Mobil lediglich 0,2 Prozent im Minus. Im Rohstoffsektor rechnen Börsianer mit einer massiven Angebotsverknappung durch Sanktionen gegen den Öl- und Erdgaslieferanten Russland, was die Preise nach oben katapultierte. Im Zuge dessen stieg der Ölpreis erstmals seit 2014 wieder über 100 Dollar je Fass.

Aktien von Alibaba geben mehr als sechs Prozent nach. Der chinesische Technologieriese hat im abgelaufenen Quartal sein schwächstes Wachstum seit dem Börsengang 2014 verbucht.

+++

15:35

Der Dow Jones und der S&P 500 verlieren jeweils 2,5 Prozent auf 32'294 Punkte respektive 4117 Punkte. Der Nasdaq bricht um 3,2 Prozent ein auf 12'619 Zähler.

Die bisherigen Entwicklungen zum russischen Einmarsch in die Ukraine finden Sie hier.

+++

15:15

Der Broker IG taxierte den Leitindex Dow Jones Industrial eine halbe Stunde vor Handelsbeginn 2,3 Prozent tiefer auf 32'380 Punkte und den technologielastigen Nasdaq 100 2,8 Prozent schwächer auf 13'136 Zähler.

Die Aktienkurse weltweit sind eingebrochen, nachdem Russland eine Invasion begonnen hat. Die Ukraine meldete russische Angriffe aus verschiedenen Richtungen. Auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sprach von russischen Angriffen aus verschiedenen Richtungen.

Amerikanische Konjunkturdaten und Unternehmensnachrichten traten angesichts des Krieges in der Ukraine in den Hintergrund.

Die Aktien von Ebay sackten vorbörslich um knapp 8 Prozent ab, nachdem die Online-Handelsplattform einen enttäuschenden Umsatzausblick auf das laufende Quartal gegeben hatte. Im Schlussquartal 2021 war die Zahl der aktiven Käufer überraschend stark zurückgegangen. Ausserdem fiel im fortgeführten Geschäft ein hoher Quartalsverlust an.

Die in New York gelisteten Titel von Alibaba büssten 7 Prozent an Wert ein. Der chinesische Amazon -Konkurrent berichtete für das vergangene Quartal das langsamste Umsatzwachstum, seit Chinas Führung den heimischen Technologiesektor immer stärker kontrolliert.

Bei Moderna hielt sich das vorbörsliche Kursminus angesichts des Marktumfelds mit 2 Prozent in Grenzen. Die Biotechfirma verdient weiter glänzend an ihrem Corona-Impfstoff, wie der jüngste Zwischenbericht zeigte. Zudem hob der Biontech -Rivale für 2022 die Absatzprognose für seinen Corona-Impfstoff leicht an.

Dagegen zogen die Kurse der Ölkonzerne Exxon Mobil und Chevron um jeweils fast 3 Prozent an. Sie profitieren vom krisenbedingten Höhenflug der Ölpreise.

+++

14:45

Der Swiss Market Index (SMI) büsst 3,48 Prozent auf 11'526 Punkte ein. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, sackt um 3,84 Prozent auf 1822 Punkte und der breite SPI um 3,46 Prozent auf 14'564 Zähler ab.

Die Nachrichtenlage ist unübersichtlich und wechselt schnell. Investoren reagieren mit Panik und schalten ihre Depots auf "risk-off" um. Sie flüchten also in sichere Anlagen wie Gold, Staatsanleihen, und Währungen wie den Schweizer Franken, den Yen oder US-Dollar.

Bankaktien auf der anderen Seite gehören zu den grössten Verlierern. Auch an der Wall Street zeichnen sich kurz vor Handelsbeginn starke Verluste ab. Zuletzt publizierte Konjunkturdaten sind angesichts der Nachrichtenlage für einmal in den Hintergrund getreten. In den USA hat sich die Lage am Arbeitsmarkt stärker als erwartet verbessert und die Wirtschaft ist im Herbst etwas stärker als gedacht gewachsen.

Vor allem die Bankenbranche fällt mit herben Verlusten auf. Im Leitindex werden UBS (-8,6 Prozent) und Credit Suisse (-6,4 Prozent) ans Tabellenende durchgereicht; Julius Bär verlieren 6,0 Prozent. Strategen gehen davon aus, dass die Realwirtschaft rund um den Globus spürbare Einbussen hinnehmen muss, speziell auf dem "Alten Kontinent". Das belastet die kreditgebenden Finanzhäuser.

Anleger blicken auch auf neue Sanktionen des Westens gegen Russland. Die geplanten Schritte werden nach Angaben der EU den Zugang russischer Banken zu den europäischen Finanzmärkten stoppen. Zudem hatten Bankwerte zuletzt stark von der Aussicht auf höhere Zinserträge profitiert. Für das Ausmass des Zinsschritts der US-Notenbank am 16. März wird nun wohl der russische Präsident Wladimir Putin den Ausschlag geben, erklärten Experten.

Konjunkturabhängige Werte wie Holcim (-6,0 Prozent), ABB (-5,6 Prozent), Kühne+Nagel (-5,1 Prozent) sacken ebenfalls deutlich ab. Die Aktien des Luxusgüterkonzerns Richemont verlieren sogar 8,0 Prozent.

Die Kursentwicklung auf Aktienseite ist an diesem Tag überschattet von dem Ukraine-Nachrichtenfluss. Das bekommen auch die Papiere vom Personaldienstleister Adecco (-7,4 Prozent) zu spüren, der am Morgen Zahlen vorgelegt hat. Die Gruppe hat sich im vergangenen Jahr zwar vom Corona-Einbruch 2020 erholt, im Schlussquartal ist sie wie erwartet nur noch leicht gewachsen.

Die kleinsten Abgaben gehen auf defensive Werte wie Swisscom (-1,5 Prozent) und Givaudan (-1,1 Prozent) sowie die Schwergewichte Roche (-2,5 Prozent), Novartis (-1,6 Prozent) und Nestlé (-2,6 Prozent).

+++

14:20

Aktien von Alibaba geben vorbörslich an der Wall Street 4,5 Prozent nach. Der chinesische Technologieriese hat im abgelaufenen Quartal sein schwächstes Wachstum seit dem Börsengang 2014 verbucht.

+++

14:15

Der Anstieg des Ölpreises auf 100 Dollar je Barrel erstmals seit 2014 ist ein Doppelschlag für die Weltwirtschaft: er trübt die Wachstumsaussichten weiter ein und heizt die Inflation an. JPMorgan Chase warnt, dass ein Anstieg auf 150 Dollar das Weltwirtschaftswachstum fast zum Stillstand bringen und die Inflation auf über 7 Prozent ansteigen lassen würde. Für die Währungshüter ist das eine beunruhigende Kombination. "Der Ölpreisanstieg wird den Druck auf die Zentralbanken weltweit verstärken, ihren Straffungszyklus voranzutreiben und die Zinssätze aggressiver anzuheben, um die Inflationsrisiken einzudämmen", so Chua Hak Bin von der Maybank in Singapur. In Europa ist die anvisierte Straffung der Geldpolitik trotz Ukraine-Krise nicht vom Tisch, sagte EZB-Ratsmitglied Gabriel Makhlouf im Bloomberg-Interview. 

+++

+++

13:45

Angesichts des Ukraine-Krieges sind Investoren am Donnerstag in sichere Häfen wie den Schweizer Franken geflohen. Auch der US-Dollar und der japanische Yen haben klar zugelegt. Auslöser ist der Angriff Russlands auf die Ukraine. Entsprechend gerät der russische Rubel denn auch stark unter Druck.

Gleichzeitig fällt der Euro zurück und sackt beispielsweise gegenüber dem US-Dollar erstmals seit Ende Januar wieder unter 1,12 Dollar. Aktuell geht er zu 1,1173 Dollar um. Am Vorband hat ein Euro noch mehr als 1,13 Dollar gekostet.

Auch das Euro/Franken-Paar hat am Morgen mit Kursen unterhalb der 1,03er Marke zunächst ein neues Jahrestief und den tiefsten Stand seit sieben Jahren markiert. Mit aktuell 1,0316 hat es sich mittlerweile aber wieder knapp über dieser Marke etabliert. Der US-Dollar zieht derweil auch zum Franken etwas an, wie Kurse von zuletzt 0,9233 zeigen.

Die erste Reaktion des Franken zum Euro sei relativ heftig gewesen, sagte Thomas Stucki, Anlagestratege der St. Galler Kantonalbank. Danach sei es zu einer Gegenreaktion gekommen. "Ich würde nicht ausschliessen, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) heute Morgen interveniert hat." Für Thomas Flury, Devisenexperte bei der Grossbank UBS, ist der Kurs von 1,03 eine wichtige Marke. "Im Januar wurde die Marke von 1,03 schon einmal getestet. An dieser Marke prallte der Kurs aber ab."

Russlands Präsident Wladimir Putin ordnete am Morgen eine Militäroperation in den Regionen Luhansk und Donezk an. Angriffe wurden auch aus anderen Teilen der Ukraine gegen militärische Infrastruktur gemeldet. Der Westen hat bereits weitere starke Sanktionen gegen Russland signalisiert. Diese könnten - wenngleich nicht darauf beschränkt - eine drastische Einschränkung des Zugangs zu Dollarzahlungen und zu Importen westlicher Technologie umfassen, schreibt etwa Holger Schmieding, Chefökonom der Privatbank Berenberg.

Der Rubel brach kurzzeitig auf ein Rekordtief von rund 90 Dollar ein. Aktuell notiert die russische Währung bei rund 84 Dollar. Die Zentralbank des Landes kündigte Interventionen an. So wurde etwa die Liste von Sicherheiten, die gegen Zentralbankgeld akzeptiert werden, erweitert. Darüber hinaus kündigte sie zusätzliche Liquidität für die Banken des Landes an.

Die türkische Lira verliert gegenüber Dollar und Euro ebenfalls deutlich an Wert. Das Land ist mit Russland wirtschaftlich eng verflochten, insbesondere was Erdgaslieferungen in die Türkei betrifft. Die Lira ist aber noch ein gutes Stück von den Tiefstständen Ende 2021 entfernt, die sie im Zuge des Kampfes gegen die hohe Inflation erreicht hatte. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will diese mit niedrigeren statt wie von Volkswirten empfohlen mit höheren Zinsen bekämpfen.

Darüber hinaus verzeichnen auch die skandinavischen Währungen norwegische und schwedische Krone Einbussen gegenüber Dollar und Euro. Rapide steigende Energiepreise im Zuge des Ukraine-Krieges könnten in diesen beiden Ländern die bereits hohe Inflation weiter steigen lassen und so die Notenbanken stärker unter Zugzwang setzen. Dies gilt insbesondere für die schwedische Zentralbank. Sie hatte vor der Eskalation der Ukraine-Krise angekündigt, ihren Leitzins trotz hoher Inflation erst im übernächsten Jahr anheben zu wollen.

+++

13:35

Kryptowährungen setzten während der Eskalation rund um die Ukraine ihre Talfahrt fort, wobei Bitcoin auf ein Einmonatstief stürzte. Der grösste Token fiel um bis zu 8,5 Prozent auf 34'337 Dollar und der zweitplatzierte Ether um bis zu 12 Prozent auf 2.301,84 Dollar. Die Schwankungen in den letzten Wochen haben das Argument untergraben, dass Kryptowährungen eine Absicherung für volatile Zeiten seien. Der traditionell sichere Hafen Gold stieg unterdessen am Donnerstag auf den höchsten Stand seit Anfang 2021. Die Russland-Ukraine-Krise "könnte die Preise kurzfristig deutlich nach unten treiben", sagte Jonathan Tse von der Kryptoplattform Copper.co. Die nächste wichtige südliche Marke für Bitcoin liegt bei 28'000-29'000 Dollar, so Vijay Ayyar von der Krypto-Plattform Luno.

+++

13:30

Der sprunghafte Ölpreisanstieg schiebt die Aktien der grossen amerikanischen Ölkonzerne vorbörslich an. So liegen die Titel von Exxon Mobil 3,5 Prozent höher, Chevron gewinnen 4,2 Prozent. Die Öl- und Gasproduzenten Callon Petroleum, Devon Energy, Occidental Petroleum und Marathon Oil stehen zwischen 1,8 und 7,7 Prozent im Plus. Die Ölfeld-Dienstleister Baker Hughes , Halliburton und Schlumberger legen zwischen 2,4 und 4,2 Prozent zu.

+++

13:20

An den US-Märkten zeichnet sich eine negative Eröffnung der Börsen an. Die Termingeschäfte:

Dow Jones Futures: -2,43 Prozent
S&P 500 Futures: -2,42 Prozent
Nasdaq Futures: -2,98 Prozent

+++

11:30

Der SMI bricht um 2,8 Prozent ein auf 11'602 Punkte. Auf diesem Niveau hat der Leitindex letztmals im Oktober notiert. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, sackt um 3,3 Prozent ab auf 1833 und der breite SPI um 2,8 Prozent auf 14'657 Zähler. Alle SLI-Werte geben nach.

Die erhöhte Volatilität in Reaktion auf diese Eskalation zeige, dass die Märkte die Wahrscheinlichkeit eines tieferen Konflikts nicht vollständig eingepreist hatten, heisst es in einem Kommentar. "In der Nacht ist nun das eingetreten, was viele für unmöglich hielten - ein Krieg in Europa."

Investoren reagieren mit Panik. Konkret heisst das: Raus aus Aktien und rein in sichere Häfen wie Gold, Staatsanleihen, deren Renditen klar sinken und Währungen wie den Schweizer Franken, den Yen oder US-Dollar. "Für den heutigen Handel gilt eins: Alles ist möglich", beschreibt ein Börsianer die Stimmung am Markt. "Je nachdem wie heftig die Meldungen aus der Kriegsregion ausfallen,
dürften die Börsen mit erratischen Kursbewegungen darauf reagieren." Gleichzeitig dürften die Anleger aber auch auf die nächste Reihe an Sanktionen gegen Russland schauen und deren Effekte für Rohstoffpreise, Wirtschaft und einzelne Unternehmen versuchen abzuschätzen. "Für langfristig orientierte Anleger gilt in diesen Stunden, trotz der Turbulenzen an der Börse Ruhe zu bewahren."

Auch die übrigen europäischen Finanzplätze geben deutlich nach. Der deutsche Dax und der französische Cac 40 sacken beide um mehr als 3 Prozent ab. Der britische FTSE 100 hält sich mit -2,5 Prozent etwas besser. Hier bewahrt die starke Ausrichtung auf Rohstoffwerte vor einem noch grösseren Abschlag. Die Futures für die Wall Street deuten aktuell ebenfalls auf eine erneut schwache Eröffnung hin. Der Dow Jones etwa wird aktuell mit Abgaben von 600 Punkten erwartet.

Während die Aktienkurse purzeln, ziehen die Preise für zahlreiche Rohstoffe an. So kostet etwa die Feinunze Gold so viel wie zuletzt im Januar 2021. Aber auch die Preise für Rohöl gehen nach oben. Der Brentölpreis übersteigt erstmals seit 2014 die 105-Dollar-Marke. Gleichzeitig klettern die Preise für Erdgas um mehr als 30 Prozent nach oben. Und auch Palladium, Aluminium und Nickel verteuern sich markant.

Aber nicht nur Öl und Metalle sehen Preisanstiege. So ziehen auch Mais- und Weizenfutures an. Immerhin ist Russland der grösste Weizenexporteur der Welt. Auch Hafer- und Sojabohnenfutures sind klar im Plus.

Der Franken ist als sicherer Hafen ebenfalls gesucht. So kostet ein Euro aktuell 1,0318 Franken, nachdem er am frühen Morgen kurzzeitig gar unter die 1,03er Marke gefallen war. Am Mittwochvormittag ging ein Euro noch zu Kursen über der 1,04er Grenze um. "Die Anleger könnten darauf spekulieren, dass russische Gelder in die Schweiz und aus dem Dollar fliessen werden, bevor die Sanktionen wahrscheinlich aggressiver werden", argumentiert Chris Turner von ING.

Die steigenden Energie- und Rohstoffpreise stellen unterdessen auch eine wachsende Bedrohung für die Inflationsentwicklung dar, da sie diese weiter nach oben treiben. Bei Marktteilnehmern wirft dies die Frage auf, wie die US- Notenbank Fed sich nun verhalten wird. Tatsächlich zeigen die Fed-Funds- Futures, dass die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung um 50 Basispunkte nicht mehr als 10 Prozent beträgt. Erst kürzlich lag sie bei nahezu 100 Prozent.

Die Kursentwicklung auf Aktienseite ist an diesem Tag überschattet von dem Ukraine-Nachrichtenfluss. Das bekommen auch die Papiere vom Personaldienstleister Adecco (-3,0 Prozent) zu spüren, der am Morgen Zahlen vorgelegt hat. Die Gruppe hat sich im vergangenen Jahr zwar vom Corona-Einbruch 2020 erholt, im Schlussquartal ist sie wie erwartet nur noch leicht gewachsen.

Noch deutlicher kommen aber Bankenwerte und andere Zykliker unter Druck. Die grössten Abgaben verzeichnen Richemont, und die Grossbanken UBS und CS mit Kursverlusten von mehr als 6 Prozent. Julius Bär folgen mit -5,7 Prozent dichtauf. Wenn die Realwirtschaft rund um den Globus wegen des Krieges spürbare Einbussen hinnehmen muss, wird dies vor allem auch die kreditgebenden Finanzhäuser belasten. Konjunkturabhängige Werte wie Holcim, ABB und AMS Osram sacken denn auch allesamt um mehr als 4 Prozent ab.

Und doch ist die Kurstafel nicht komplett rot gefärbt. Im breiten Markt gibt es ein paar wenige Gewinner. Dominant vertreten sind auf diese kurzen Liste Immobiliengesellschaften. So gewinnen PSP (+0,6 Prozent) und Fundamenta Real Estate (+0,5 Prozent) beide leicht dazu.

+++

11:00

An den US-Märkten zeichnet sich eine negative Eröffnung der Börsen an. Die Termingeschäfte:

Dow Jones Futures: -1,79 Prozent
S&P 500 Futures: -1,84 Prozent
Nasdaq Futures: -2,48 Prozent

+++

Neue Kursziele für Schweizer Aktien:

+++

10:55

Wegen drohender westlicher Sanktionen nehmen Anleger bei russischen Bergbaufirmen Reissaus. Die in London notierten Aktien von Polymetal und Petropavlovsk fallen um 45 Prozent auf ein Dreieinhalb-Jahres-Tief von 608,2 Pence beziehungsweise um 27 Prozent auf ein Zweieinhalb-Jahres-Tief von 9,98 Pence. Für Erstere ist es der grösste Kurssturz der Firmengeschichte, für Letztere der drittgrösste. Die in Russland engagierten Minen-Betreiber Evraz und Ferrexpo büssen jeweils rund 30 Prozent ein.

+++

10:35

Der breite Swiss Performance Index (SPI) verliert 2,1 Prozent auf 14'770 Punkte. Zu den spärlichen Gewinnern am Donnerstag zählen die Aktien des Verschlüsselungs- und Zugangsspezialisten Kudelski (+2,5 Prozent). Dahinter folgt der Medizinalbedarfhersteller IVF Hartmann (+0,8 Prozent) und der Immobilienkonzern PSP Swiss Property (+0,5 Prozent).

Deutlich im Minus sind dagegen die Papiere von Schaffner (-9,5 Prozent), Relief Therapeutics (-9,1 Prozent) und Swiss Steel (-8,7 Prozent). Beim Stahlhersteller Swiss Steel spielt sicher die Angst vor Folgen möglicher neuer Sanktionen gegen den russischen Grossaktionär Viktor Vekselberg - besitzt einen Anteil von knapp 26 Prozent - eine Rolle.

Tops und Flops im SPI (Quelle: cash.ch).

+++

10:15

Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine ist die Schweizer Börse im Einklang mit anderen wichtigen Aktienmärkten auf Talfahrt gegangen. Der Leitindex SMI brach am Donnerstag im Eröffnungsgeschäft vorübergehend um 2,8 Prozent ein. Stärker war das Barometer der 20 grössten Schweizer Börsenwerte zuletzt vor einem Monat abgerutscht, als die Angst vor einem markanten Zinsschritt der US-Notenbank und die zunehmenden Spannungen zwischen dem Westen und Russland in der Ukraine-Krise die Anleger zu Panikverkäufen getrieben hatten. Aktuell liegt der SMI noch 2,1 Prozent im Minus bei 11'693 Zählern.

Unter die Räder kamen die Grossbanken UBS und Credit Suisse, deren Aktien fünf Prozent absackten. Geldhäuser könnten Sanktionen gegen Russland merklich treffen. Auch der Luxusgüterkonzern Richemont verlor fünf Prozent an Wert.

Besser als der Markt hielten sich die beiden Pharmakonzerne Roche und Novartis mit 0,8 und 1,2 Prozent Kursabschlag. Die Aktien des Lebensmittelkonzerns Nestle gaben 1,5 Prozent nach. Das Geschäft der Unternehmen, die für mehr als die Hälfte der SMI-Marktkapitalisierung stehen, gilt als vergleichsweise krisensicher. Anleger greifen in unsichern Zeiten daher gerne zu den Titeln. 

+++

+++

10:05

Rüstungswerte sind am Donnerstagmorgen die Profiteure des russischen Truppeneinmarschs in die Ukraine. Während Dax und MDax auf die tiefsten Stände seit fast einem Jahr abrutschen, stiegen Rheinmetall auf den höchsten Stand seit zwei Jahren. Sie gewinnen an der MDax -Spitze 2 Prozent. Auch die Papiere des Rüstungselektronik-Herstellers Hensoldt steigen klar.

Seit Dienstagmorgen suchen die Anleger hier ihre Chance - Rheinmetall kletterten seither um gut 8 Prozent, Hensoldt sogar um über 13 Prozent. Auslöser war, dass der russische Präsident die selbst ernannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk anerkannte, was einen Einmarsch immer wahrscheinlicher werden liess. Nach dem nun gestarteten Krieg Russlands gegen die Ukraine gehen Anleger davon aus, dass die Europäer ein stärkeres Augenmerk auf ihre militärische Stärke werfen werden.

+++

09:50

Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine haben die Anleger sich weiter vom russischen Aktienmarkt zurückgezogen. Der RTS-Index brach am Donnerstag um fast die Hälfte auf 612 Punkte ein. Binnen sechs Handelstagen summieren sich die Verluste nun auf rund 60 Prozent. Am Morgen war der Handel zunächst ausgesetzt worden.

Anleger blicken vor allem auf neue Sanktionen des Westens gegen Russland. Die geplanten Schritte werden nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den Zugang russischer Banken zu den europäischen Finanzmärkten stoppen. Zudem sollen russische Vermögenswerte in der EU eingefroren werden, und wichtigen Sektoren der russischen Wirtschaft soll der Zugang zu Schlüsseltechnologien und Märkten verwehrt werden.

Die russische Notenbank greift unterdessen dem taumelnden Rubel unter die Arme. Nachdem die Landeswährung wegen des Angriffs auf die Ukraine am Morgen auf ein Rekordtief zum US-Dollar gefallen war, kündigte die Zentralbank Interventionen an.

+++

09:45

Der SMI bricht um 2,3 Prozent ein auf 11'662 Punkte. Auf diesem Niveau hat der Leitindex letztmals im September notiert. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, sackt um 2,5 Prozent ab auf 1847 und der breite SPI um 2,2 Prozent auf 14'755 Zähler. Im SLI reichen die Verluste von -0,1 Prozent beim Übernahmekandidaten Vifor bis -5,0 Prozent bei Aktien der CS.

Laut Medienberichten hat Russland mehrere Ziele in der gesamten Ukraine unter Beschuss genommen. In einer landesweit ausgestrahlten Fernsehansprache vor der Offensive sagte der russische Präsident Wladimir Putin, Russland habe nicht vor, seinen südlichen Nachbarn zu "besetzen", doch sei die Aktion notwendig, nachdem die USA und ihre Verbündeten mit der Erweiterung des NATO-Bündnisses die "rote Linie" Russlands überschritten hätten.

US-Präsident Joe Biden bezeichnete Putins Vorgehen als "unprovozierten und ungerechtfertigten Angriff" und sagte, die "Welt wird Russland zur Rechenschaft ziehen". Der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba erklärte, Russland habe einen Angriffskrieg gestartet. In diesem Umfeld sei es unmöglich, auf irgendein Szenario zu wetten, kommentiert eine Händlerin. An den Märkten herrsche blanke Panik. Gleichzeitig sind sichere Häfen wie Gold, der Schweizer Franken und Staatsanleihen gesucht. Auch der Ölpreis hat mittlerweile erstmals seit 2014 die Marke von 100 Dollar je Barrel überschritten.

In Asien waren die wichtigsten Börsenplätze am Donnerstag mit deutlichen Abgaben aus dem Handel gegangen. Und auch für den US-Markt zeichnete sich eine Fortsetzung der Talfahrt vom Vortag ab.

Während der Ölpreis den höchsten Stand seit 2014 markiert, liegt der Goldpreis mit Kursen von 1949 US-Dollar je Feinunze so hoch wie zuletzt im Januar 2021. Der Franken ist als sicherer Hafen ebenfalls gesucht. So kostet ein Euro aktuell 1,0318 Franken, nachdem er am frühen Morgen kurzzeitig gar unter die 1,03er Marke gefallen war. Am Mittwochvormittag ging ein Euro noch zu Kursen über der 1,04er Grenze um.

Mit Nachrichten wartete am Morgen der Personaldienstleister Adecco (-3,1 Prozent) auf. Die Gruppe hat sich im vergangenen Jahr zwar vom Corona-Einbruch 2020 erholt, im Schlussquartal ist sie wie erwartet nur noch leicht gewachsen.

+++

09:35

Der Preis für Aluminium ist mit dem russische Angriff auf die Ukraine auf ein Rekordhoch gestiegen. An der Börse in London verteuerte sich eine Tonne am Donnerstagmorgen um 2,9 Prozent auf 3388 US-Dollar. Der Preis für das Metall übertraf damit das bisherige Hoch, das in der Wirtschaftskrise 2008 erreicht worden war. Der starke Preisanstieg bei Aluminium könnte die Inflationsentwicklung weiter verstärken, da Aluminium in vielen Produkten enthalten ist. Russland ist einer der weltgrössten Anbieter von Aluminium.

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine muss das Land mit strengen wirtschaftlichen Sanktionen rechnen. Experten fürchten dann allerdings russische Gegenreaktionen und wollen sogar einen Stopp der Gaslieferungen aus Russland nicht ausschliessen. Erdgas ist für die Aluminium-Produktion wichtig. Ein Anstieg der Gaspreise dürfte die europäischen Aluminium-Produzenten unter Druck setzen.

+++

09:15

Der SMI gibt um 2,7 Prozent nach auf 11'619 Punkte. Das grösste Kursminus verzeichnen die Aktien der Grossbanken Credit Suisse (-5,1 Prozent) und UBS (-4,7 Prozent). Die Swisscom (-1,6 Prozent) wird ihrem Ruf als defensiver Wert gerecht und verliert deutlich weniger als der Gesamtmarkt. Gleiches gilt auch für Nestlé (-1,8 Prozent), Givaudan (-1,9 Prozent), Novartis (-2,0 Prozent) und Roche (2,1 Prozent).

SMI-Kurstableau (Quelle: cash.ch).

+++

09:05

Der Swiss Market Index (SMI) verliert 2,0 Prozent auf 11'711 Punkte. Europaweit sind die Börsen im Sinkflug, Gold und Öl ziehen dagegen an.

"Mit den aktuellen Entwicklungen ist unser Negativ-Szenario, ein offener Krieg zwischen der Ukraine und Russland, eingetreten", hiess es von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). "Wir gehen davon aus, dass die Realwirtschaft rund um den Globus spürbare Einbussen hinnehmen muss."

Die Nachricht von den russischen Angriffen sei für die Börsen zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt gekommen, betonten die Marktstrategen der Deutschen Bank. So habe der 'Fang+-Index' der bedeutendsten US-Technologieschwergewichte zuvor schon alle Gewinne aus dem vergangenen Jahr eingebüsst. Zugleich liege der S&P-500 erstmals seit Jahresbeginn um über zehn Prozent im Minus. Ausserdem belaste der starke Anstieg der Energiepreise. Dies trifft viele der asiatischen Volkswirtschaften, die Importeure von Rohstoffen sind, hart. Die LBBW geht davon aus, dass die Preise für Öl und Gas zunächst weiter steigen werden.

Als weiteres Manko kommt die derzeit noch schwer einschätzbare Lage hinzu. Nach der von Kremlchef Putin angeordneten Invasion in die Ukraine ist die Lage in dem Land unübersichtlich. Somit bleibe auch die Frage, ob "Putins Ambitionen über die Ukraine hinausgehen", wie die LBBW anmerkte. Auch die Haltung Chinas in dem Konflikt müsse man abwarten.

+++

08:55

Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine haben die Anleger sich weiter vom russischen Aktienmarkt zurückgezogen. Der RTS-Index brach am Donnerstag kurz nach dem Handelsstart um ein Fünftel auf 966 Punkte ein. Binnen sechs Handelstagen summieren sich die Verluste nun auf mehr als ein Drittel. Noch ist unklar, wie der Westen auf die russische Invasion reagieren wird. Zumindest dürften harsche Wirtschaftssanktionen folgen Am Morgen war der Handel zunächst ausgesetzt worden und dann verspätet gestartet. Die russische Notenbank hat unterdessen angekündigt, am Devisenmarkt einzugreifen. Der russische Rubel steht gegenüber dem Dollar deutlich unter Druck.

+++

08:20

"Die schlimmsten Befürchtungen sind wahr geworden", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. "Es herrscht Krieg in Europa." Der Dax fiel am Donnerstag im vorbörsliche Geschäft von Lang & Schwarz um 4,5 Prozent auf ein 13-Monats-Tief von 13.976 Punkten und steuerte auf den grössten Tagesverlust seit dem Börsen-Crash vom März 2020 zu. In Asien rutschen die Börsen in Tokio und Shanghai um jeweils etwa zwei Prozent ab. Der Ölpreis sprang erstmals seit 2014 über die Marke von 100 Dollar je Barrel (159 Liter).

Ukrainische Angaben zufolge greift Russland aus mehreren Richtungen an. Unter anderem waren in der Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer Explosionen zu hören. Es sei ziemlich klar, dass Russland nicht nur die pro-russischen Separatistengebiete in der Ost-Ukraine im Auge habe, sagte Chris Weston, Chef-Analyst des Brokerhauses Pepperstone. Jetzt gehe es darum, abzuschätzen, wie schlimm die Lage noch werde und welche Auswirkungen die erwarteten zusätzlichen Sanktionen des Westens gegen Russland hätten.

Vor diesem Hintergrund fiel die russische Währung auf ein Rekordtief. Im Gegenzug stiegen Dollar und Euro jeweils mehr als zehn Prozent auf 89,9855 beziehungsweise 101,0273 Rubel.

Gleichzeitig sprang der Ölpreis erstmals seit siebeneinhalb Jahren über die psychologisch wichtige Marke von 100 Dollar. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich zeitweise um knapp sechs Prozent auf 102,48 Dollar je Barrel (159 Liter). "Russisches Öl wird über Nacht vom Weltmarkt verschwinden, wenn es zu neuen Sanktionen kommt", warnte Volkswirt Howie Lee von der Bank OCBC. "Die Opec kann nicht ausreichend produzieren, um dieses Loch zu füllen."

Einige Anleger flüchteten in "sichere Häfen" wie Gold. Der Preis für die "Antikrisen-Währung" stieg um bis zu 2,2 Prozent auf ein 13-Monats-Hoch von 1948,77 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Analyst Jeffrey Halley vom Brokerhaus Oanda traut dem Edelmetall einen Sprung über das bisherige Rekordhoch von 2072,50 Dollar vom August 2020 zu. Die Weltleitwährung war ebenfalls begehrt. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, stieg um 0,4 Prozent.

+++

08:10

Julius Bär berechnet den Swiss Market Index (SMI) um 2,74 Prozent bei 11'615 Punkten tiefer. Kein einziger SMI-Titel befindet sich vorbörslich im Plus. Den grössten Abschlag verzeichnen die Aktien von UBS(-4,6 Prozent) und ABB (-4,5 Prozent). Die kleinsten Verluste verzeichnen die Schwergewichte Roche, Novartis und Nestlé (je -1,8 Prozent)

Der breite Markt verliert mit minus 3,34 Prozent noch deutlicher. Die Kursverluste befinden sich in einer Spanne von minus 2,8 bis minus 3,5 Prozent.

+++

07:15

Der russische Angriff auf die Ukraine hat den Goldpreis am Donnerstag auf den höchsten Stand seit Januar 2021 getrieben. Eine Feinunze (rund 31,1 Gramm) kostete im frühen Handel 1949 US-Dollar und damit rund zwei Prozent mehr. Investoren suchen als sicher geltende Anlageformen, wie zum Beispiel Gold. Die Kurse an den Aktienmärkten gaben kräftig nach.

Am Donnerstagmorgen ordnete der russische Präsident Wladimir Putin den Angriff der Ostukraine offiziell an. US-Präsident Joe Biden, die westlichen Verbündeten und die Nato verurteilten Putins Vorgehen scharf und kündigten weitere Sanktionen an. Russland hat nach den Worten von Biden "vorsätzlich" einen "Krieg" gegen die Ukraine begonnen.

+++

06:30

Der Swiss Market Index (SMI) notiert laut vorbörslichen Daten der IG Bank 2,86 Prozent tiefer. 

+++

06:25

Die Öl-Sorte Brent aus der Nordsee übersprang am Donnerstagmorgen erstmals seit siebeneinhalb Jahren die psychologisch wichtige Marke von 100 Dollar. Das Barrel (159 Liter) verteuerte sich um mehr als vier Dollar auf 101,03 Dollar. Gold legte um zwei Prozent auf 1944,16 Euro zu. Die Aktienmärkte gingen auf Talfahrt: Der japanische Nikkei verlor 2,1 Prozent auf 25'883,54 Punkte. Der Euro verlor 0,8 Prozent auf 1,1218 Dollar. Durch den Konflikt in der Ukraine erhalten die Spekulationen auf eine Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) einen Dämpfer. 

+++

06:10

Der Rubel fällt auf ein Rekordtief. Er verliert 5,77 Prozent auf 86,1198 Dollar. Die Börse in Moskau setzt den kompletten Handel aus.

+++

05:40

Die Eskalation der Ukraine-Krise treibt die Öl-Preise in die Höhe. Die Sorte Brent aus der Nordsee übersprang am Donnerstagmorgen erstmals seit siebeneinhalb Jahren die psychologisch wichtige Marke von 100 Dollar und stieg bis auf 100,07 Dollar.

+++

05:10

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index liegt 1,8 Prozent tiefer bei 25'991 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sinkt um 1,3 Prozent und liegt bei 1857 Punkten.

Die Börse in Shanghai liegt 0,9 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verliert 1,4 Prozent.

US-Aussenminister Antony Blinken geht einem Medienbericht zufolge noch in der Nacht zum Donnerstag (Ortszeit) von einer Invasion Russlands in der Ukraine aus. Die Anführer der beiden separatistischen Regionen in der Ostukraine hatten zuvor den russischen Präsidenten Wladimir Putin gebeten, sie bei der Zurückweisung der Aggression der ukrainischen Armee zu unterstützen. "Ein Versorgungsengpass bei Rohstoffen und die Notwendigkeit eines deutlichen Anstiegs der Risikoprämie auf Aktien wegen geopolitischer Risiken könnten jedoch bedeuten, dass die Inflation noch länger hoch bleibt, so dass die Gefahr besteht, dass der Zinserhöhungszyklus steiler ausfallen muss", sagte Tapas Strickland, Wirtschaftsdirektor der National Australia Bank.

+++

05:05

Im asiatischen Devisenhandel blieb der Dollar fast unverändert bei 114,99 Yen und stagnierte bei 6,3131 Yuan. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent höher bei 0,9186 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 0,4 Prozent auf 1,1269 Dollar und gab 0,3 Prozent auf 1,0351 Franken nach. Das Pfund Sterling verlor 0,1 Prozent auf 1,3523 Dollar.

+++

00:00

Die Angst vor einem militärischen Ukraine-Konflikt und seinen Folgen hat die US-Börsen am Mittwoch auf mehrmonatige Tiefs gedrückt. Eine frühe Erholung wurde schnell wieder beendet, im späten Handel sackte der Dow Jones Industrial mit knapp 33'085 Punkten auf das niedrigste Niveau seit April 2021. Über die Ziellinie ging der Leitindex dann 1,4 Prozent tiefer bei 33'131,76 Punkten. Allmählich gerät die runde Marke von 33'000 Punkten ins Visier.

Cyberattacken gegen die Ukraine und ein Bericht des US-Magazins "Newsweek", wonach die USA vor einem militärischen Angriff Russlands auf die Ukraine in den nächsten 48 Stunden warnen, trieben die Anleger in die Flucht. Hinzu kommt die Sorge vor rasant ansteigenden Rohstoffpreisen, die das Zeug dazu haben könnten, den schon länger hohen inflationären Gegenwind noch weiter zu verstärken.

Diese Hintergründe trieben die Anleger auch am breiten Aktienmarkt in die Flucht. Der breit gefasste S&P 500 verlor 1,8 Prozent auf 4225,50 Punkte. Er sackte ebenso auf das niedrigste Niveau seit Juni 2021 ab wie der technologielastige Nasdaq 100 , der am Ende sogar 2,6 Prozent auf 13'509,43 Zähler einbüsste.

Zum Auftakt hatte es noch Hoffnung gegeben, dass die Folgen der Sanktionen beherrschbar bleiben und diplomatische Lösungen noch denkbar sind. Börsianer sehen das Ende der Fahnenstange bei den Sanktionen aber noch nicht erreicht, sie rechnen mit noch weitreichenderen Massnahmen. Gespräche über mögliche Lösungen gestalten sich derweil schwierig. Ein geplantes Treffen mit dem russischen Aussenminister Sergej Lawrow wurde von dessen US-Amtskollegen Antony Blinken abgesagt.

Aus Branchensicht waren Ölwerte am Mittwoch gefragt, was wie so oft an der Entwicklung der Ölpreise lag. Zeitweise nachgebend, zogen diese zuletzt wegen der grossen Unsicherheit wieder an. Chevron galten an der Dow-Spitze mit einem Anstieg um 2,4 Prozent einmal mehr als Profiteur. Auch ExxonMobil und ConocoPhillips bewegten sich im breiten Markt im Plus.

Ansonsten waren die Blicke mit weiteren Zahlenvorlagen auf den Handelssektor gerichtet. Die Heimwerker-Handelskette Lowe's übertraf die Umsatzerwartungen der Wall Street und hob den diesjährigen Ausblick an. Die zeitweise deutlich gestiegenen Papiere verteidigten immerhin noch ein kleines Plus von 0,2 Prozent.

An der Nasdaq setzten die Papiere von Tesla ihren jüngsten Abwärtstrend nochmals verstärkt fort. Sie sackten um sieben Prozent ab und erreichten deutlich unter der 800-Dollar-Marke ihr tiefstes Niveau seit September vergangenen Jahres. Am Ende wurden nur noch gut 764 Dollar für die Titel des Elektroautobauers gezahlt.

Technologiewerte wie Tesla kamen allgemein besonders stark unter die Räder. Dies zeigte nicht nur der Nasdaq 100 mit seinen besonders grossen Verlusten, sondern auch die Schlusslichter im Dow. Mit Apple , Microsoft und Cisco versammelten sich dort gleich drei Konzerne, die dieser Branche zugerechnet werden. Die Kursverluste betrugen zwischen 2,6 und 3,3 Prozent.

Unter den Nebenwerten machte das Biopharma-Unternehmen Kodiak Sciences mit einem Kurssturz um 80 Prozent negative Schlagzeilen. Eine Studie mit einem Mittel zur Behandlung der altersbedingten Makuladegeneration hatte einen primären Endpunkt nicht erreicht.

+++

+++

(cash/AWP/Bloomberg/Reuters)