17:40

Für Rückenwind sorgte anfangs vor allem die Erwartung, dass die sowohl die Europäische Zentralbank (EZB) als auch die US-Notenbank die Zinsen senken werden, um die Konjunktur anzukurbeln. Der SMI kletterte am Montag bis auf 10.109 Punkte, bevor am Nachmittag der Schwung nachliess und der Leitindex leicht ins Minus rutschte.

Gefragte waren vor allem die beiden Grossbanken: Die Aktien der Credit Suisse und der UBS verteuerten sich jeweils um über zwei Prozent. Auch zu den Titeln von Swiss Re (+1,7 Prozent) griffen die Anleger. Der Rückversicherer rechnet in von Grossschäden betroffenen Geschäften mit Preiserhöhungen. Die Rivalen Münchener Rück und Hannover Rück zeigte sich beim traditionellen Treffen der Branche in Monte Carlo sogar noch etwas optimistischer.

Dagegen trennten sich die Anleger von den eher als defensive Anlage geltenden Indexschwergewichten, was den Markt merklich bremste. Die Pharmawerte Novartis und Roche gaben 0,4 und 0,9 Prozent nach. Die Anteile des Lebensmittelkonzerns Nestle sanken um 2,1 Prozent, nachdem die Deutsche Bank die Empfehlung auf "Hold" von "Buy" zurückgenommen hatte.

Am breiten Markt schnellten die Aktien von Molecular Partners um 8,7 Prozent hoch. Nach der europäischen Behörde EMA akzeptierte nun auch die US-Arzneimittelbehörde FDA den Zulassungsantrag für das Augenmedikament Abicipar.

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16:15

Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 stiegen zur Eröffnung am Montag um bis zu 0,4 Prozent.

Bei den Unternehmen rückten Boeing und AT&T ins Rampenlicht. Der Airbus-Rivale kämpft mit technischen Problemen bei seinem neuen Großraum-Flugzeug 777X. Wegen Schwierigkeiten mit den Triebwerken des Zulieferers General Electric (GE) musste der Flugzeug-Hersteller den Marktstart der Maschinen bereits auf 2020 verschieben. Boeing-Aktien verloren zum Auftakt 1,6 Prozent.

AT&T legten dagegen rund vier Prozent zu. Der US-Hedge-Fonds und Aktionär Elliott forderte das Management von AT&T auf, nicht zum Kerngeschäft zählende Firmenanteile zu verkaufen und die Kosten zu senken. Auch stellte Elliott den Kauf von Time Warner in Höhe von 85 Milliarden Dollar (rund 80 Milliarden Euro) in Frage. US-Präsident Donald Trump begrüßte Elliotts Engagement.

Die Titel von Eli Lilly gewannen 0,4 Prozent. Bei Tests hatte ein neues Lungenkrebs-Mittel Tumore geschrumpft. Die Pharmafirma will noch vor Jahresende die US-Zulassung für dieses Medikament beantragen. Analysten zufolge ist die Arznei dem Konkurrenzprodukt von Blueprint Medicine überlegen. Deren Aktien gaben rund zwei Prozent nach. 

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14:40

Die Hoffnung auf sinkende Leitzinsen nach schwachen Konjunkturdaten dürfte die Kurse an der Wall Street zum Wochenbeginn stützen. Rund eine Stunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den US-Leitindex Dow Jones 0,22 Prozent höher auf 26 857 Punkte. Für den Dow rückt damit die runde Marke von 27 000 Zählern wieder in Reichweite. Letztmals handelte der Index Anfang August darüber. Oberhalb von 27 000 Zählern winkt das Rekordhoch von Mitte Juli bei knapp 27 400 Punkten.

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14:10

Die Schweizer Währung gibt nach: Der Euro-Franken-Kurs liegt aktuell bei 1,093, womit der Euro im Tagesverlauf um 0,3 Prozent stärker geworden ist.

Unterstützung erfuhr der Euro vorübergehend durch robuste Handelsdaten aus Deutschland. Trotz internationaler Handelskonflikte haben die Exporteure im Juli mehr Waren ausgeführt als im Vormonat. Nach einer Serie enttäuschender Daten aus der deutschen Wirtschaft, die vor allem auf eine schwache Entwicklung in der Industrie hindeuten, liefern die Kennzahlen aus der Exportwirtschaft einen "sehr kleinen Lichtblick", kommentierte Carsten Brzeski, Chefvolkswirt Deutschland der ING-Bank. Generell habe sich der Ausblick für die weitere Entwicklung der grössten Volkswirtschaft der Eurozone aber nicht verbessert, schränkte er ein.

Kursentwicklung Euro-Franken im heutigen Tagesverlauf, Quelle: cash.ch

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11:45

Der Swiss Market Index (SMI) notiert um 11.40 Uhr 0,13 Prozent höher bei 10'087 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,36 Prozent auf 1'540 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,14 Prozent auf 12'283 Zähler. 22 der 30 SLI-Titel stehen im Plus und acht geben nach. Vorübergehend steigt der Leitindex unterstützt von guten Vorgaben aus dem Ausland erstmals über die Marke von 10'100 Punkte und setzt bei 10'109,29 Punkten ein neues Allzeithoch. 

Gefragt sind vor allem Aktien zyklischer Firmen und Finanzwerte. Die deutlichsten Avancen verzeichnen AMS (+1,7 Prozent). Die Aktien des Apple-Zulieferers geniessen im Vorfeld der Apple-Produkteshow vom (morgigen) Dienstag verstärkte Aufmerksamkeit.

Dahinter folgt der Versicherer Swiss Re (+1,6 Prozent). Der Rückversicherer liess am jährlichen Treffen der Branche in Monte Carlo verlauten, dass es nach den Verwüstungen auf den Bahamas durch Hurrikan "Dorian" noch zu früh sei für Schadenschätzungen. Ausserdem hiess es, dass man keine Preissteigerungen auf breiter Front erwarte. Die Konkurrenz sieht letzteres zum Teil anders.

Gefragt sind auch Swiss Life (+1,3 Prozent) und die Banken UBS (+1,4 Prozent), Julius Bär (+0,9 Prozent) und Credit Suisse (+0,8 Prozent). Die CS hat den Verkauf ihrer Fonds-Plattform InvestLab an die Allfunds Group abgeschlossen. Relativ klar im Plus sind ausserdem Kühne+Nagel (+1,4 Prozent), LafargeHolcim (+1,1 Prozent), Clariant (+1,0 Prozent) und Richemont (+0,9 Prozent).

Nicht mit dem Markt mithalten können die schwergewichtigen Nestlé (-0,8 Prozent). Hier bremst eine Studie der Deutschen Bank, in welcher der Nahrungsmittelhersteller nur noch mit "Hold" statt "Buy" bewertet wird. Dies gelte am Markt als Signal, dass das Potenzial bei den Papieren allmählich ausgereizt sein könnte, meinen Händler.

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11:35

Das Hin und Her im Brexit-Streit hält Pfund-Anleger auf Trab. Die britische Währung verteuerte sich am Montagvormittag nach anfänglichen Verlusten auf 1,2312 Dollar.

Der britische Premierminister Boris Johnson äusserte sich zuversichtlich, bis zum EU-Gipfel Mitte Oktober eine Einigung über die künftigen Beziehungen seines Landes zur Union zu finden. Ausserdem betonte er, dass es keine Grenzkontrollen zwischen der britischen Provinz Nordirland und der Republik Irland geben werde. Die Frage nach dem dem künftigen Grenzregime in dieser Region ist der Knackpunkt der bisherigen Verhandlungen. Johnsons irischer Kollege Leo Varadkar sagte, auch er hoffe auf eine Einigung bis zum EU-Gipfel. Es gebe gewisse Gemeinsamkeiten.

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11:15

Am europäischen Aktienmarkt gehörte IAG mit einem Kursminus von 2,5 Prozent zu den Verlierern. Der Mutterkonzern von British Airways leidet unter einem Pilotenstreik bei der britischen Fluggesellschaft. Der Lufthansa-Rivale musste daher fast alle Flüge streichen.

Die Titel von Air France-KLM stürzten sogar um 9,4 Prozent ab. Der Zeitung "Les Echos" zufolge hat die französisch-niederländische Fluggesellschaft ein Angebot zur Rettung des zusammengebrochenen Konkurrenten Aigle Azur vorgelegt. Die französische Regierung werde sicher darauf drängen, dass Air France Aigle Azur unter die Arme greift, sagte ein Börsianer. Der Staat ist der grösste Aktionär von Air France. Aigle Azur bedient vor allem Routen rund um das Mittelmeer.

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09:08

Der Swiss Market Index (SMI) legt kurz nach Börseneröffnung um 0,3 Prozent auf 10'100 Punkte zu. Der Leitindex übersprang damit das am 3. Juli gesetzte bisherige Allzeithoch von 10'091 Punkten. Laut Händlern mehren sich die optimistischen Stimmen. Nach einem wochenlangen Zick-Zack-Kurs habe sich der Markt nun für die Richtung "nach oben" entschieden, ist zu hören.

Nicht mit dem Markt mithalten kann die schwergewichtigen Nestlé (-0,6 Prozent). Hier belastet eine Studie der Deutschen Bank, in welcher der Nahrungsmittelhersteller nur noch mit "Hold" statt "Buy" bewertet wird. Ebenfalls unterdurchschnittlich entwickeln sich Alcon (-0,1 Prozent).

Nachrichten von Unternehmen sind abgesehen davon Mangelware. Im Fokus sind nach dem jährlichen Treffen der Rückversicherungsbranche in Monte Carlo Swiss Re (+0,8 Prozent). Dort liess das Management verlauten, dass es nach den Verwüstungen auf den Bahamas durch Hurrikan "Dorian" noch zu früh sei für Schadenschätzungen. Ausserdem hiess es, dass man keine Preissteigerungen auf breiter Front erwarte.

Auch etwas im Fokus sind die Papiere der Partners Group (+0,3 Prozent) nach zwei Investments in Asien. Das Unternehmen wird am (morgigen) Dienstag seine Semesterzahlen präsentieren.

Kaum für Bewegung sorgen neue Studiendaten bei Novartis (+0,4 Prozent) und eine kleine Übernahme bei Sika (+0,3 Prozent).

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08:50

In Japan schloss der Leitindex Nikkei 225 am Montag mit einem Aufschlag von 0,56 Prozent auf 21 318,42 Punkte. Das ist der höchste Stand seit Anfang August. Der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien des chinesischen Festlands lag in der letzten Handelsstunde mit 0,40 Prozent bei 3964,33 Punkten im Plus. In Hongkong trat der Hang-Seng-Index mit 26 677,77 Zählern quasi auf der Stelle.

Allerdings hinterlässt der Handelskrieg zwischen den USA und China nach wie vor tiefe Spuren in den Konjunkturdaten: So gingen die Importe Chinas im August kräftig zurück. Auch die Exporte waren rückläufig, vor allem im Warenaustausch mit den USA. Diese brachen im vergangenen Monat um rund ein Sechstel ein.

Die Zahlen zeigen nach Einschätzung von Experte Craig Erlam vom Broker Oanda, "wie gross die Auswirkungen des Handelskrieges weltweit sind". Mit den jüngst verhängten Strafzöllen und mit der Aussicht auf weitere "dürfte es auch nicht besser werden", sagte der Marktstratege.

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08:08

Der Swiss Market Index (SMI) legt in der von Julius Bär berechneten Vorbörse um 0,2 Prozent zu. 

Es liegen kaum kursrelevante News vor am heutigen Montag. Ausser Nestlé (-0,1 Prozent) legen sämtliche Werte aus dem Leitindex zu. 

Am deutlichsten im Plus sind Givaudan (+1,2 Prozent): Die Berenberg Bank stuft die Aktie auf buy (Hold) herauf und veranschlagt neuerdings ein Kursziel von 3150 (2650) Franken.

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07:50

Die Ölpreise haben am Montag an die Gewinne der vergangenen Woche angeknüpft und weiter zugelegt. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 62,07 US-Dollar. Das waren 53 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 58 Cent auf 57,10 Dollar.

Am Ölmarkt rückt die Förderpolitik der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) und verbündeter Förderländer stärker in den Fokus. Vertreter der in der sogenannten "Opec+" zusammengefassten Ölstaaten treffen sich ab Mittwoch zu einem zweitägigen Treffen, um über die Fördermenge zu beraten. Marktbeobachter rechnen aber nicht mit einer Empfehlung für eine weitergehende Förderkürzung.

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06:35

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index notierte am Montag Nachmittag 0,5 Prozent fester bei 21.305 Punkten. Der breiter gefasste Topix stieg um 0,6 Prozent auf 1546 Zähler. Beide erreichten damit die jeweils höchsten Stände seit dem 1. August.

Gegen den Trend schwächer notierten die Aktien von Nissan. Sie gaben 0,2 Prozent nach. Insidern zufolge will das Unternehmen über die Nachfolge von Konzernchef Hiroto Saikawa beraten.

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06:30

Im asiatischen Devisenhandel blieb der Dollar fast unverändert bei 106,90 Yen und legte 0,2 Prozent auf 7,1235 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,2 Prozent höher bei 0,9887 Franken.

Parallel dazu blieb der Euro im Vorfeld der für Donnerstag angesetzten EZB-Sitzung fast unverändert bei 1,1025 Dollar und zog um 0,2 Prozent auf 1,0904 Franken an. Das Pfund Sterling stagnierte bei 1,2277 Dollar

(cash/AWP/Reuters)