17:35
Nach zwei Sitzungen mit deutlichen Kursgewinnen ist die Schweizer Börse am Freitag eingeknickt. Vor allem Finanzwerte zogen den Gesamtmarkt ins Minus. Zuvor hatten mehrere US-Regionalbanken Probleme mit Krediten der Autozulieferer Cantor Group und First Brands eingeräumt. Da das Bankensystem eng vernetzt ist, schürte dies Ängste vor einer grösseren Krise, erklärten Händler. Für Nervosität an den Börsen sorgte zuletzt auch die Zuspitzung des US-Handelsstreits mit China.
Der SMI schloss mit einem Minus von 0,5 Prozent bei 12’644 Punkten.
Schlusslicht unter den Blue Chips waren die Aktien des Finanzinvestors Partners Group mit einem Minus von 3,6 Prozent. Die UBS ermässigte sich um 3,2 Prozent. Auch der Rückversicherer Swiss Re musste Federn lassen. Die Online-Apotheke DocMorris verlor nach einer Kurszielsenkung durch die UBS-Analysten fünf Prozent an Wert.
Dagegen bauten Nestle die deutlichen Kursgewinne des Vortages aus und kletterten weitere 2 Prozent. Die Anleger reagierten damit positiv auf die Ankündigung des neuen Konzernchefs, die Sparanstrengungen zu verschärfen und die Firmenkultur stärker auf Leistung auszurichten. Mit Swisscom waren auch die Titel eines zweiten konjunkturunabhängigen Unternehmens gesucht.
Zum ausführlichen Bericht geht es hier.
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16:55
Der Schweizer Franken hat am späten Donnerstag und vor allem am Freitagvormittag stark von seinem Ruf als sicherer Hafen profitiert und gegenüber dem Dollar deutlich zugelegt. Hintergrund war die Angst vor einer neuen Regionalbankenkrise in den USA. Am Nachmittag hat sich das Geschehen dann allerdings wieder etwas beruhigt.
Zuletzt notierte das USD/CHF-Paar bei 0,7924 nach 0,7893 kurz vor Mittag. Das Tagestief war gar bei 0,7872 und damit auf dem tiefsten Stand seit rund einem Monat. Am Donnerstagnachmittag war es noch fast 1 Rappen mehr gewesen.
Für das USD/EUR-Paar ergibt das zuletzt 1,1662 nach 1,1717 am Morgen bzw. 1,1672 am Donnerstagnachmittag. Hier lag das Tageshoch bei 1,1730.
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16:40
An den New Yorker Börsen haben am Freitag die jüngsten Warnsignale im Bankensektor die Anleger nicht mehr allzu sehr verunsichert. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial gewann im frühen Handel 0,50 Prozent auf 46'183 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 legte um 0,43 Prozent auf 24'763 Punkte zu. Der marktbreite S&P 500 verbuchte ein Plus von 0,35 Prozent auf 6'653 Punkte.
Einige Regionalbanken beruhigten vor dem Wochenende etwas die Gemüter. Truist Financial, Regions Financial und Fifth Third Bancorp berichteten über niedrigere Rückstellungen für Kreditausfälle als von Analysten erwartet. Ally Financial veröffentlichte starke Zahlen, die eine anhaltende Nachfrage nach Krediten für Autos erkennen liessen und Bedenken im Hinblick auf Verbraucher mit geringerem Einkommen etwas milderten. Die Kursgewinne der Institute bewegten sich zwischen 3 und 4,3 Prozent.
Letztlich hoffen Investoren auch weiter auf eine Einigung im US-chinesischen Handelskonflikt. Aussagen von Präsident Donald Trump sorgten für eine gewisse Beruhigung an den Märkten. Der neue Zollsatz auf China-Importe sei «nicht nachhaltig». Für die Wirtschaft sei das nicht tragfähig. Sein Plan könne aber dennoch aufgehen, wie er in einem Gespräch mit dem US-Fernsehsender Fox News betonte. Am Ende müsse es eine faire Vereinbarung geben.
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16:10
Angesichts der neuen Probleme bei US-Regionalbanken findet die Wall Street zum Wochenschluss keine gemeinsame Richtung. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte zur Eröffnung am Freitag 0,3 Prozent im Plus bei 46'075 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 trat mit 6627 Zählern mehr oder weniger auf der Stelle. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 0,3 Prozent auf 22'505 Punkte.
Analysten verwiesen darauf, dass mehrere Banken Probleme mit Krediten der Autozulieferer Cantor Group und First Brands eingeräumt hatten. Da das Bankensystem eng vernetzt ist, schürte dies Ängste vor einer grösseren Krise. «Das ist das neueste Problem, das Anleger auf eine ohnehin schon lange Sorgenliste setzen müssen», sagte Fiona Cincotta, Analystin bei City Index. Für Nervosität an den Börsen sorgte zuletzt unter anderem die Zuspitzung des US-Handelsstreits mit China und der teilweise Stillstand der US-Verwaltung. Angesichts der anhaltenden Rally im Technologiesektor gelten viele Aktien zudem als überbewertet.
Die Aktien der US-Finanzinstitute Zions, Western Alliance und Jefferies, die am Donnerstag eingebrochen waren, schlugen zum Wochenausklang einen vorsichtigen Erholungskurs ein. Der Index für regionale US-Banken rückte um knapp ein Prozent vor.
Unter Druck bei den anderen Einzelwerten gerieten die Titel des Pharmakonzerns Eli Lilly, die um gut drei Prozent nachgaben. US-Präsident Donald Trump hatte eine deutliche Preissenkung für das Diabetes- und Abnehmmittel Ozempic des dänischen Konkurrenten Novo Nordisk angekündigt.
Aus den Depots flogen auch Micron. Der Halbleiterkonzern plane, die Belieferung chinesischer Rechenzentren mit Serverchips einzustellen, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Die Aktien gaben nach dem Bericht um knapp zwei Prozent nach.
Gefragt waren hingegen die Aktien von American Express, die um gut vier Prozent zulegten. Der US-Kreditkartenanbieter erzielte dank der Ausgabefreude seiner Kunden im dritten Quartal einen Rekordumsatz.
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15:45
Die Ölpreise haben am Freitag die deutlichen Verluste vom Vortag vorerst gestoppt. Nachdem die Notierungen zunächst auf den tiefsten Stand seit mehr als fünf Monaten gefallen waren, zeigte sich zuletzt eine leichte Gegenbewegung. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember kostete 61,26 US-Dollar. Das waren 20 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI mit Auslieferung im November stieg um 25 Cent auf 57,71 Dollar.
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15:35
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14:52
Die Anlegerinnen und Anleger an der Wall Street bleiben zum Wochenschluss vorsichtig. Rund vierzig Minuten vor dem Handelsstart taxierte der Broker IG den US-Leitindex Dow Jones Industrial auf 45'980 Punkte und damit einige wenige Zähler im Plus. Der technologiewertelastige Nasdaq 100 wird 0,2 Prozent tiefer mit 24'610 Punkten erwartet.
Jüngst war bereits die KI-Rally ins Stocken geraten, vor einer Woche dann verschärfte sich plötzlich wieder der Handelsstreit zwischen den USA und China und mittlerweile richten sich sorgenvolle Blicke auf US-Regionalbanken. In diesem Umfeld realisieren Investoren lieber erst einmal Buchgewinne, nachdem KI-, Rüstungs- und Weltraumfantasie in diesem Jahr viele Tech- und Rüstungsaktien hatte stark steigen lassen. Für den Nasdaq 100 steht per Donnerstagsschluss denn auch mit plus 17 Prozent ein deutlich höheres Plus für 2025 zu Buche als für den Dow Jones, der im bisherigen Jahresverlauf um acht Prozent zulegte.
Am Donnerstag hatten Sorgen mit Blick auf US-Regionalbanken die Wall Street belastet. So hatten zwei Institute mitgeteilt, möglicherweise Opfer von Kreditbetrug im Zusammenhang mit notleidenden Immobilienfonds geworden zu sein. Das liess bei Anlegern Sorgen über möglicherweise insgesamt zu laxe Kreditstandards kleinerer US-Banken aufkommen, Experten mahnten derweil, die Probleme nicht auf den gesamten Sektor zu extrapolieren.
Zudem hoffen Investoren durchaus weiter auf eine Einigung im US-chinesischen Handelskonflikt. So sagte Trump in einem Interview mit dem US-Fernsehsender Fox News, das der Sender vorab auf X veröffentlichte, auf die Frage, ob der kumulierte Gesamtzollsatz in Höhe von 157 Prozent auf Waren aus China für die Wirtschaft tragbar wäre und was er für diese bedeute: «Das ist nicht nachhaltig, aber so sieht die Zahl aus.» Für die Wirtschaft sei das nicht tragfähig, sein Plan könne dennoch aufgehen. Am Ende müsse es einen fairen Deal geben.
Für die Aktien von American Express ging es im vorbörslichen Handel um eineinhalb Prozent nach oben, nachdem der Kreditkartenanbieter den Jahresausblick angehoben hatte. Vorbörslich fanden die Aktien der sogenannten glorreichen Sieben («Magnificent Seven») Microsoft, Alphabet, Apple, Amazon, Meta, Nvidia und Tesla.
Verizon vergrössert die Abdeckung in den USA mithilfe der Satelliten des Partners, die eine direkte Verbindung zu Mobiltelefonen ermöglichen. Mittlerweile realisieren Anleger aber auch hier Gewinne nach einem Kursrekord über 100 Dollar am Vortag. So ist AST SpaceMobile mit einem Plus von über 320 Prozent per Donnerstagsschluss einer der gefragtesten US-Werte 2025.
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14:36
Die Aussicht auf einen teilweisen Rückzug des US-Chipherstellers Micron aus China belastet die Aktie. Die Papiere geben im vorbörslichen US-Handel rund zwei Prozent nach. Micron plane, die Belieferung chinesischer Rechenzentren mit Serverchips einzustellen, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Hintergrund sei die Tatsache, dass sich das Geschäft nach einem Lieferverbot für Microns Produkte nach China im Jahr 2023 nicht erholen konnte. Das Unternehmen werde jedoch weiterhin zwei chinesische Kunden mit Rechenzentren ausserhalb Chinas beliefern. Einer davon sei der Laptop-Hersteller Lenovo.
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14:01
Die Furcht der Anleger vor einer neuen Krise bei den US-Regionalbanken belastet den Kryptosektor. Der Bitcoin rutscht um bis zu knapp vier Prozent auf 103'660 Dollar ab. Die Zuspitzung des Handelskonflikts zwischen den USA und China hatte ihn bereits im früheren Wochenverlauf um insgesamt mehr als sechs Prozent ins Minus gedrückt. Am Freitagmorgen war er zeitweise noch um 1,3 Prozent vorgerückt. «Bitcoin stellt damit einmal mehr seine Doppelnatur unter Beweis», erläutert Experte Timo Emden vom Analysehaus Emden Research. «Zwar wird die Kryptowährung temporär immer wieder als vermeintlicher Fluchthafen wahrgenommen, doch in der Praxis leidet sie unter risikoscheuem Verhalten am Kapitalmarkt.» Andere Cyber-Devisen wie Ether und Ripple verlieren in der Spitze ebenfalls rund vier Prozent. Danach pendeln sich die Verluste bei minus ein bis zwei Prozent ein.
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13:44
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13:03
Die Futures auf die US-Aktienmärkte notieren tiefer:
- Dow Jones: -0,72 Prozent
- S&P 500: -0,91 Prozent
- Nasdaq 100: -1,22 Prozent
Der Swiss Market Index (SMI) verliert derweil 1,2 Prozent.
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11:36
Am Schweizer Aktienmarkt geht es am Freitagvormittag klar nach unten. Auslöser ist die Angst vor einer Bankenkrise in den USA. Dort waren am Vortag Zweifel an der Bilanzqualität kleinerer Regionalbanken aufgekommen, nachdem zwei Häuser Probleme bekannt gegeben hatten. Darauf reagierten die Anleger nervös, weil sie eine Ausbreitung des Problems befürchteten, heisst es am Markt. Man wisse halt nie, welche Bank die nächste sei und daher stünden alle Finanztitel unter Druck. Dabei verweisen Händler gern auf das schöne Zitat von JPMorgan-Chef Jamie Dimon. Dieser sagte kürzlich: «Wo eine Kakerlake ist, da gibt es wahrscheinlich noch mehr.»
Zinssenkungshoffnungen sollten den Markt zwar vor einer stärkeren Korrektur bewahren, meint ein Händler. Die Chancen auf eine Lockerung der Geldpolitik seien intakt. «Und sollte es in den USA wirklich zu einer Krise bei den Regionalbanken kommen, dürfte das Fed ohnehin schnell reagieren», sagt der Händler. Doch sei der amerikanisch-chinesische Handelsstreit ungelöst und auch beim US-Shutdown sei kein Ende in Sicht. «Daher darf es niemanden erstaunen, wenn die Anleger nach dem zuletzt starken Lauf der Aktienmärkte Gewinne mitnehmen», sagt ein Händler.
Der Leitindex SMI notiert um 11.25 Uhr um 1,36 Prozent tiefer auf 12'529,81 Punkten und damit nur wenig über dem bisherigen Tagestief von 12'477 Punkten. Damit hat der SMI seinen wochengewinn praktisch ausradiert. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 1,73 Prozent auf 2015,51 Punkte und der breite SPI um 1,62 Prozent auf 17'169,35 Zähler. Sämtliche 30 SLI-Werte geben nach.
Dass die Nervosität deutlich gestiegen ist, zeigt auch das Angstbarometer der Börse, der Volatilitätsindex VSMI, der um 16 Prozent nach oben geklettert ist.
Unter Druck stehen die Finanzwerte Julius Bär (-4,3 Prozent), Partners Group (-4,1 Prozent) und UBS (-3,8 Prozent) und sowie auch EFG (-3,7 Prozent) und Swissquote (-3,3 Prozent).
Die Sorgen um faule Kredite bei den US-Regionalbanken hat die Branche erfasst. «Die Risiken für Ausfälle von Kreditportfolios werden nach den jüngsten Schlagzeilen höher eingestuft», heisst es in einem Kommentar der Thurgauer Kantonalbank. Erinnerungen an 2023 würden geweckt, so ein Händler. «Damals gab es auch eine Regionalbankenkrise. Und wohin das geführt hat, haben wir bei der CS gesehen.» Die Krise habe deren Niedergang zumindest beschleunigt, so der Händler.
Die Aktien der Versicherer Swiss Re (-2,5 Prozent), Swiss Life (-2,1 Prozent) und Zurich (-1,6 Prozent) schlagen sich etwas besser, können sich aber dem Druck nicht entziehen. Händler weisen aber darauf hin, dass die Finanzwerte 2025 auch gut gelaufen seien.
Kräftige Verluste verbucht auch der Technologiesektor. Nach den enttäuschenden Zahlen von VAT (-3,4 Prozent) am Vortag sorgt am Berichtstag auch Comet (-2,9 Prozent) für lange Gesichter. Denn der Röntgen- und Hochfrequenzspezialist schaut auf eine durchwachsene Entwicklung zurück und erwartet für das laufende Jahr keine Erholung der Absatzzahlen. In deren Sog geht es auch mit Inficon (-3,4 Prozent), AMS Osram (-3,7 Prozent) und Temenos (-4,8 Prozent) klar abwärts.
Abgaben verbuchen zudem die Aktien von Amrize (-3,2 Prozent). Den auf die USA fokussierte Zementkonzern würde eine Krise der Regionalbanken stärker treffen, denn die Regionalbanken seien als Kreditgeber sehr wichtig für die US-Bauindustrie, sagt ein Händler.
Derweil konsolidierten Nestlé (-0,4 Prozent) den Kurssprung um gut 9 Prozent vom Vortag. Der Auftritt des neuen CEO des Nahrungsmittelriesen am Vortag bei der Präsentation des Quartalsberichts kam am Markt sehr gut an. Mehrere Analysten haben darauf mit Kurszielerhöhungen reagiert.
Vergleichsweise gut halten sich noch Lindt & Sprüngli (-0,2 Prozent), SGS (-0,5 Prozent) und Lonza (-0,6 Prozent). DocMorris auf der anderen Seite verlieren 7,1 Prozent. Dies, nachdem die Aktie am Donnerstag in einer ersten Reaktion nach Zahlen noch kräftig zugelegt hat.
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11:03
Der Brillenkonzern EssilorLuxottica hat im dritten Quartal mehr erlöst als gedacht. Der Konzern punktete mit Brillenmarken wie Burberry, Oakley und Ray-Ban in allen Regionen bis auf Lateinamerika. Auch das Geschäft mit Smartbrillen, über die sich beispielsweise Fotos und Videos aufnehmen lassen, wuchs weiter rasant. An der Börse kam dies überaus gut an, die Aktie kletterte am Freitagmorgen auf einen neuen Höchststand.
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10:14
Zwei Insolvenzen in der US-Autoindustrie haben Sorgen über unerkannte Kreditrisiken in der Finanzbranche geweckt und Bankenaktien auf Talfahrt geschickt. Die Titel von UBS geben um 3,8 Prozent nach, die der Deutschen Bank brachen am Freitag zur Handelsbeginn gar um sechs Prozent ein. Commerzbank-Titel sackten um gut drei Prozent ab. Bereits am Donnerstag waren in den USA Aktien der Finanzinstitute Zions Bancorporation, Western Alliance und Jefferies eingebrochen. Der Index für regionale US-Banken war um 5,8 Prozent gefallen. Analysten verwiesen darauf, dass mehrere Banken Probleme mit Krediten der Autozulieferer Cantor Group und First Brands eingeräumt hatten.
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09:37
Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Freitag im frühen Geschäft klar schwächer. Grund dafür ist laut Händlern neben dem amerikanisch-chinesischen Handelsstreit vor allem die Sorge vor einer neuen Regionalbankenkrise in den USA. Dies belastet laut Händlern auch die hiesigen Finanzwerte. Da die Anleger dadurch verunsichert würden, nähmen sie nach dem guten Lauf der Märkte nun Gewinne mit, meint ein Händler.
Zinssenkungshoffnungen sollten den Markt aber vor einer stärkeren Korrektur bewahren, sagt ein Händler. Die Chancen auf eine Lockerung der Geldpolitik seien intakt. «Und sollte es in den USA wirklich zu einer Krise bei den Regionalbanken kommen, dürfte das Fed ohnehin schnell reagieren», sagt der Händler. Am Vortag hatten kleinere Regionalbanken Probleme mit Krediten offengelegt, was deren Aktien einbrechen liess. Dies schürte Bedenken zur Kreditqualität regionaler Banken, sagte ein Marktbeobachter. Nun fürchteten die Marktteilnehmer, es könnte weitere Probleme geben. «Wo eine Kakerlake ist, da gibt es wahrscheinlich noch mehr», sagte JPMorgan-Chef Jamie Dimon kürzlich.
Der Leitindex SMI notiert um 09.25 Uhr um 1,38 Prozent tiefer auf 12'526,42 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verliert 1,45 Prozent auf 2021,32 Punkte und der breite SPI 1,33 Prozent auf 17'2220,30 Zähler. 29 der 30 SLI-Werte geben nach. Einzig Swisscom (+0,3 Prozent) sind fester.
Unter Druck stehen die Finanzwerte Partners Group (-4,0 Prozent), UBS (-2,8 Prozent) und Julius Bär (-3,6 Prozent). Die Sorgen um faule Kredite bei den US-Regionalbanken erfassten die Branche. «Die Risiken für Ausfälle von Kreditportfolios werden nach den jüngsten Schlagzeilen höher eingestuft», heisst es in einem Kommentar der Thurgauer Kantonalbank.
Weitere Verluste verbucht der Technologiesektor. Nach den enttäuschend aufgenommenen Zahlen von VAT (-3,0 Prozent) am Vortag sorgt am Berichtstag auch Comet (-4,8 Prozent) für lange Gesichter. Denn der Röntgen- und Hochfrequenzspezialist schaut auf eine durchwachsene Entwicklung zurück und erwartet für das laufende Jahr keine Erholung der Absatzzahlen. In deren Sog geht es auch mit Inficon (-1,3 Prozent) abwärts.
Nestlé (-0,9 Prozent) geben nach dem Kurssprung vom Vortag wieder nach. Der Auftritt des neuen CEO des Nahrungsmittelriesen am Vortag bei der Präsentation des Quartalsberichts kam bei Analysten und Anlegern sehr gut an.
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09:09
Der Swiss Market Index (SMI) eröffnet 1,2 Prozent tiefer und baut die vorbörslichen Verluste aus. Vor dem Hintergrund einer möglichen Kreditkrise bei den US-Regionalbanken nehmen Anlegerinnen und Anleger Gewinne mit. 19 von 20 Titeln im SMI verlieren, einzig die defensiven Swisscom notieren unverändert. Die Verliererliste wird von zwei Finanz-Valoren angeführt. Partners Group und UBS geben je 2,5 Prozent nach. Nestlé stehen 0,7 Prozent tiefer nach der gestrigen Rally.
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08:11
ABB: DZ Bank erhöht das Kursziel auf 68 von 59 Fr., bestätigt Rating Kaufen.
Ems-Chemie: Berenberg Bank erhöht Kursziel auf 510 von 491 Fr., Rating Sell bestätigt.
Galderma: Berenberg Bank erhöht Kursziel auf 182 von 165 Fr., Empfehlung Buy wie bis anhin.
Glencore: Bank of America erhöht das Kursziel in einer Branchenstudie auf 4,40 von 4,10 britische Pfund und belässt die Einstufung auf Buy.
Kuros: Kepler Cheuvreux erhöht Kursziel auf 36,50 von 32,50 Fr., Rating Kaufen bestätigt.
Nestlé: Royal Bank of Canada erhöht das Kursziel auf 82 von 80 Fr., belässt die Einstufung auf Sector Perform.
Nestlé: Kepler Cheuvreux erhöht Kursziel auf 95 von 90 Fr., weiter Rating Buy.
Nestlé: Jefferies erhöht Kursziel auf 81 von 77 Fr., Rating Hold.
Richemont: Exane BNP Paribas erhöht das Kursziel für Richemont auf 190 von 181 Fr., weiter mit Outperform.
Roche: DZ Bank erhöht Kursziel auf 327 (313) Fr., Rating Kaufen bestätigt.
Sandoz: Berenberg Bank geht bei Kursziel auf 49 von 41 Fr., Rating Hold bestätigt.
Sulzer: Julius Bär streicht Kursziel auf 135 von 160 Fr. zusammen, Rating weiterhin Hold.
Swisscom: Bank of America senkt in einer Branchenstudie das Kursziel auf 462 von 465 Fr. Einstufung Underperform.
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08:05
Der Swiss Market Index (SMI) steht bei der Bank Julius Bär vorbörslich 0,8 Prozent tiefer. Die grössten Verluste verzeichnen UBS (-1,8 Prozent), Amrize (-1,4 Prozent). Richemont (-1,1 Prozent) und Logitech (-1,0 Prozent). Alle 20 SMI-Titel notieren unter roten Vorzeichen.
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06:22
Der Swiss Market Index (SMI) dürfte mit Abgaben in den Handel starten. Der hiesige Leitindex zeigt vorbörslich bei der IG Bank ein Minus von 0,75 Prozent an und kann damit nicht an die Kursgewinne vom Donnerstag anschliessen. Die Sorgen um eine mögliche, neue US-Regionalbankenkrise wegen Kreditausfällen drücken die Stimmung unter den Anlegern.
Gegenwind liefert auch der Franken, welcher am Freitag die G-10-Währungen mit Kursgewinnen anführt. Marktkommentatoren weisen hierbei darauf hin, dass die Kombination mit sinkenden US-Futures in der Vergangenheit typischerweise ein Hinweis auf eine defensivere Haltung der Anlegerinnen und Anleger war. Zudem komme es selten vor, dass der Franken zum Dollar im asiatischen Handel das Tempo vorgebe - ein klares Indiz auf die Risk-Off-Haltung am Markt.
Die Berichtssaison geht am Freitag weiter. Einzig Comet wird die Zahlen zum dritten Quartal vorlegen.
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06:16
Die Angst vor einer neuen Bankenkrise in den USA haben die asiatischen Aktienmärkte am Freitag belastet. In Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index um 0,9 Prozent auf 47'827,31 Punkte nach. Der breiter gefasste Topix notierte 0,7 Prozent niedriger bei 3'180,89 Zählern. Die Börse in Shanghai verlor 0,7 Prozent auf 3'887,13 Stellen, während der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen um 1,1 Prozent auf 4.566,80 Punkte fiel.
In Tokio folgten die Kurse den schwachen Vorgaben der Wall Street, wo Sorgen um US-Regionalbanken die Runde machten. Zudem belastete ein stärkerer Yen die Stimmung. Zu den grössten Verlierern zählten Finanztitel. Aktien der Mitsubishi UFJ Financial Group und der Sumitomo Mitsui Financial Group fielen um jeweils mehr als zwei Prozent. Der Technologie-Investor SoftBank Group gab um 2,8 Prozent nach. Gegen den Trend legten die Papiere des Uniqlo-Betreibers Fast Retailing um 0,19 Prozent zu. «Japans Markt zeigte in den vergangenen Sitzungen Anzeichen einer Überhitzung, und einige Anleger befürchteten, dass er jederzeit seinen Höhepunkt erreichen könnte», sagte Takamasa Ikeda, leitender Portfoliomanager bei GCI Asset Management.
Die chinesischen Börsen litten unter den schwelenden Handelsspannungen zwischen Peking und Washington. Neue chinesische Sanktionen gegen US-Tochtergesellschaften des südkoreanischen Schiffbauers Hanwha Ocean sorgten für Verunsicherung. Die Massnahmen seien ein Versuch, die Zusammenarbeit zwischen den USA und Südkorea zu untergraben und Seoul «zu nötigen», sagte ein Sprecher des US-Aussenministeriums am Freitag. China hatte die Sanktionen am Dienstag mit Sicherheitsrisiken begründet. Für zusätzliche Belastung sorgte der chinesische Autobauer BYD, der wegen Konstruktionsfehlern und Sicherheitsrisiken bei den Batterien mehr als 115.000 Fahrzeuge zurückrufen muss.
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06:12
Am Devisenmarkt war eine Flucht in als sicher geltende Währungen zu beobachten. Der Dollar verlor im asiatischen Handel 0,2 Prozent auf 150,11 Yen und notierte zur Schweizer Währung 0,3 Prozent niedriger bei 0,7903 Franken. Zum chinesischen Yuan legte der Dollar hingegen leicht auf 7,1229 zu. Der Euro stieg um 0,2 Prozent auf 1,1709 Dollar, gab jedoch zum Franken um 0,1 Prozent auf 0,9252 nach.
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06:09
Die Ölpreise gaben nach. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent verbilligte sich um 0,4 Prozent auf 60,84 Dollar. Das US-Öl WTI notierte 0,4 Prozent schwächer bei 57,23 Dollar. Als Grund galt die Ankündigung eines baldigen Treffens von US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, um über ein Ende des Ukraine-Krieges zu beraten.
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00:05
Die US-Börsen haben am Donnerstag nach phasenweise unruhigem Verlauf letztlich klar im Minus geschlossen. Ein Telefonat von US-Präsident Donald Trump mit Kremlchef Wladimir Putin zum Ukraine-Krieg und ein anschliessend vereinbartes Treffen in der ungarischen Hauptstadt Budapest war für Marktteilnehmer in New York allenfalls eine Randnotiz.
Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor 0,65 Prozent auf 45'952,24 Punkte, während der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 um 0,36 Prozent auf 24'657,24 Punkte nachgab. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,63 Prozent auf 6'629,07 Punkte hinunter.
Die Börsen belastet weiterhin die teilweise Schliessung der Bundesbehörden («Shutdown») und die Handelsstreitigkeiten zwischen den Vereinigten Staaten und China. Im Finanzsektor gab es zudem von kleineren Regionalbanken schlechte Nachrichten. Andererseits setzen Anleger immer noch auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik, um den trüberen Arbeitsmarkt zu stützen.
Einige Regionalbanken in den USA sendeten am Donnerstag Warnsignale. So sackten Zions Bancorp und Western Alliance Bancorp um 13,1 beziehungsweise 10,8 Prozent ab, nachdem beide Häuser Probleme offenlegten. Es gebe zunehmend Bedenken zur Kreditqualität regionaler Banken, sagte ein Marktbeobachter.
In der Berichtssaison überzeugte Salesforce. Der Unternehmenssoftware-Spezialist will dank Künstlicher Intelligenz und einem Zukauf in den kommenden Jahren wieder zu zweistelligen Wachstumsraten zurückkehren. Damit zogen die Salesforce-Papiere um 4 Prozent an und lagen im Dow vorne.
Die Anteile von Travelers zählten mit minus 2,9 Prozent im Leitindex zu den schwächsten Werten. Die Nettoprämien, also die nach Abzug der Rückversicherungsprämien eingenommenen Beiträge, waren im dritten Quartal hinter den Erwartungen von Analysten zurückgeblieben.
Micron Technology stiegen um 5,5 Prozent. Die Citigroup hatte das Kursziel für die Titel des Halbleiterherstellers von 200 auf 240 Dollar erhöht.
United Airlines sackten um 5,6 Prozent ab. Ein optimistischer Ausblick konnte die Bedenken der Anleger nicht ausräumen, dass die Nachfrage im Premium-Bereich den Zenit erreicht hat. Ausserdem bereiten den Investoren die operativen Herausforderungen am für United wichtigen Flughafen in Newark sowie die wirtschaftliche Unsicherheit Sorgen.
Für die Aktien von HP Enterprise ging es um gut 10 Prozent bergab. Der Anbieter von IT-Infrastruktur enttäuschte mit den Prognosen für Gewinn und Barmittelzufluss.
JB Hunt setzte ein positives Ausrufezeichen: Dank Kostenmassnahmen hatte das Transport- und Logistikunternehmen beim Gewinn positiv überrascht. Die Papiere schnellten um etwas mehr als 22 Prozent hoch.
(cash/AWP/Bloomberg/Reuters)
3 Kommentare
Ist bei DocMorris die UBS mit Leerverkäufen tätig?
Ein weiteres Ungemach für die Banken in USA sind die Erneuerung vieler Hypotheken die aber möglicherweise höhere Zinsen haben werden. Somit steigt auch das Ausfallsrisiko.
"Kepler Cheuvreux erhöht Kursziel auf 895 von 90 Fr., weiter Rating Buy." Eine Erhöhung um fast 1000% - ich muss unbedingt Nestle Aktien kaufen, und zwar 40% meines Portofolios!