21:30

Der Crash am US-Aktienmarkt ist am Freitag zunächst gestoppt worden. Der Dow Jones Industrial rückte um beachtliche 9,36 Prozent auf 23'185,62 Punkte vor. Damit konnte der Leitindex einen Grossteil der hohen Verluste des Vortages wieder aufholen. Auf Wochensicht ist für den Dow gleichwohl noch immer ein herber Verlust von mehr als zehn Prozent aufgelaufen. Der marktbreite S&P 500 erholte sich um 9,28 Prozent auf 2710,95 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 10,07 Prozent auf 7995,26 Zähler kräftig aufwärts.

US-Präsident Donald Trump ruft wegen der Ausbreitung des Coronavirus in den USA einen nationalen Notstand aus. Mit der Massnahme würden weitere Bundesmittel in Höhe von bis zu 50 Milliarden Dollar zur Bekämpfung des neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 freigesetzt, sagte Trump. Die Ausrufung des Notstands gibt Trump weitreichende Befugnisse, unter anderem den Zugriff auf einen Fonds mit Mitteln zur Katastrophenhilfe. Nach den Aussagen des Präsidenten bauten die Aktienkurse im späten Handel die Gewinne stark aus.

Die Ausbreitung des Coronavirus in den USA hatte die US-Börsen zuletzt schwer belastet. Analysten hatten die bisherigen Massnahmen der US-Regierung gegen das Virus als unzureichend oder nicht angemessen bezeichnet.

Die Ankündigung Trumps, Rohöl für die Reserven der USA zu kaufen, liess die Ölpreise stark steigen. Am Aktienmarkt wurde das mit Erleichterung aufgenommen, hatte doch der starke Ölpreisverfall die Kurse der US-Ölindustrie jüngst schwer in Mitleidenschaft gezogen.

Aus konjunktureller Sicht überwiegt ungeachtet der am Freitag stabilen Kurse die Skepsis: "Vieles spricht dafür, dass die derzeitige Weltwirtschaftskrise erst dann überwunden sein dürfte, wenn die Ansteckungsraten in Europa und den USA wieder nennenswert abnehmen und in beiden Regionen grössere staatliche Konjunkturpakete beschlossen werden", schrieb Edgar Walk, Volkswirt der Metzler Bank.

Gut kamen bei Anlegern die Quartalszahlen des Software-Entwicklers Adobe an, der Kurs stieg um fast 18 Prozent. Zudem rechnet das Unternehmen im laufenden Quartal mit etwas mehr Gewinn als der Marktkonsens. Erfreut reagierten Investoren auch auf das Zahlenwerk des SAP -Kontrahenten Oracle . Der Kurs schnellte um gut 20 Prozent nach oben. "Wir hatten ein extrem starkes Quartal", sagte Oracle-Chefin Safra Catz.

Der Chip-Hersteller Broadcom enttäuschte dagegen zunächst mit Quartalszahlen, die Aktie fiel auf ein Tief seit Juli 2018. Analyst Stacy Rasgon vom Analysehaus Bernstein sprach von einer Schwäche des Geschäfts mit Halbleitern für Mobilfunkgeräte. Im späten Handel legten die Aktien jedoch mit dem steigenden Gesamtmarkt um gut sieben Prozent zu.

Daneben erholten sich vor allem solche Aktien und Branchen, die während des jüngsten Ausverkaufs besonders gelitten hatten. Delta Air Lines etwa gewannen fast 14 Prozent. Aktien von Boeing , in den vergangenen Wochen im freien Fall, erholten sich um knapp zehn Prozent. Die am Vortag um mehr als 30 Prozent eingebrochenen Papiere des Kreuzfahrtanbieters Carnival legten um 17,4 Prozent zu.

Zu den Gewinnern zählten auch Aktien der Finanzbranche. Sie hatten in den vergangenen Wochen unter den starken Schwankungen an den Finanzmärkten gelitten. Zudem dürfte eine Ausbreitung des Virus in den USA auch die Geschäfte der Geldhäuser belasten. Die Kursgewinne für Goldman Sachs , JPMorgan , Morgan Stanley und der Citigroup reichten von 18 bis 20 Prozent. Die Aktien von Intel und American Express legten 19 Prozent zu.

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18:50

Der Dow Jones legt deutlich zu. Er steigt 4,4 Prozent. Die Aktie von Goldman Sachs hat mit 10 Prozent plus den grössten Zuwachs.

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17:30

Der SMI gewann noch 1,2 Prozent auf 8368 Punkte, nachdem er teitweise fast 10 Prozent im Plus notiert hatte.  Auf Wochensicht ergab sich ein Verlust von 14 Prozent, womit gar die letzte Woche des Februars, als der Ausverkauf einsetzte und der SMI um knapp 12 Prozent absackte, übertroffen wurde. Ausserordentlich hoch war erneut die Volatilität, eigentlich über den ganzen Tag, gerade aber in der Schlussphase noch einmal. Zum Handelsschluss stand der entsprechende Index VSMI bei gut 65 Punkten, was einem Tagesanstieg von über 31 Prozent gleichkam.

Was genau die zumindest zu Beginn rasante Gegenbewegung ausgelöst hatte, war nicht klar. Es dürfte ein Mix aus Short-Eindeckungen, Schnäppchenkäufen und auch einer technischen Gegenbewegung sein, hiess es dazu im Handel. "Mutige Schnäppchenjäger befinden sich derzeit auf der Pirsch", sagte etwa ein Händler. Nach dem jüngsten Ausverkauf seien die Kurse zum Teil so tief bewertet gewesen wie schon lange nicht mehr. Die Phase der Bodenfindung dürfte aber noch nicht abgeschlossen sein.

Die grössten Gewinne verzeichneten zum Schluss konjunktursensitive Aktien wie Richemont (+3,9%) oder Sika (+3,6%). Von den zuletzt sehr stark in Mitleidenschaft gezogenen Grossbanken zogen UBS (+1,9%) klar an, wogegen CS (-1,1%) im Tagesverlauf ins Minus rutschten.

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Einen entscheidenden Teil zum letztlich positiven Tagesabschluss des Gesamtmarktes trugen die Genussscheine von Roche (+3,2%) bei. Diese profitieren auch davon, dass dem Konzern ein erster Durchbruch in der schnellen und breiten Diagnose des neuartigen Coronavirus gelungen ist. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat dem Cobas SARS-CoV-2-Test eine Notfall-Zulassung erteilt. "Alles was gegen Corona helfen könnte, wird nur so aufgesogen", meinte ein Händler dazu.

Auch Analysten äusserten sich optimistisch: Bei Vontobel wird hervorgehoben, dass Roche so nicht nur mehr Test verkaufen dürfte, sondern auch die Testmöglichkeiten seiner Cobas-Diagnostiksysteme weiter verbreitern könne. Bei der ZKB glaubt man, dass mit dem neuen Test schneller Massnahmen gegen eine weitere Verbreitung des Virus getroffen werden können.

Novartis fielen mit einem Plus von 1,4 Prozent im Vergleich zu Roche etwas ab, Nestlé (-0,1%) beendete die Sitzung nach vorübergehenden ebenfalls satten Gewinn gar im Minus.

Andere Titel wurden von der Abschwächung des Gesamtmarktes am Nachmittag noch ärger gerupft. So büssten die volatilen AMS bis zum Schluss knapp 10 Prozent ein. Weitere klare Verlierer waren etwa Vifor Pharma (-5,9%), Julius Bär (-4,4%) oder etwas moderater Adecco (-2,3%).

Im breiten Markt brachen kleinere Industrietitel wie Klingelnberg (-13%) oder Aluflexpack (-12%) massiv ein, wogegen beispielsweise Komax um 15 Prozent in die Höhe schossen.

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15:55

Der Swiss Market Index fällt nach einschneidenden Massnahmen, welche der Bundesrat gegen die Ausbreitung des Coronavirus gefällt hat. Um 15:30 Uhr, als die Massnahmen bekannt gegeben wurden, notierte der SMI noch bei knapp plus 6 Prozent. Zuletzt liegt er noch etwas über 2 Prozent im Plus. 

(Quelle: Bloomberg)

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15:45

Der Dow Jones Index der Standardwerte gewann zum Handelsauftakt 3,3 Prozent auf 21'888 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 legte 3,5 Prozent auf 2564 Zähler zu. Der Index der Technologiebörse Nasdaq stieg um 3,5 Prozent auf 7455 Punkte.

Anleger zeigten sich optimistisch, dass die Regierung bald ein geschnürtes Massnahmenpaket präsentiert, das die Wirtschaft im Kampf gegen die Folgen der Virus-Krise stützen soll. Nach dem von US-Präsident Donald Trump überraschend verhängten Einreisestopp für Europäer hatte der Dow Jones am Donnerstag zehn Prozent verloren und den grössten Kurssturz seit dem "Schwarzen Montag" von 1987 verzeichnet.

Im zuletzt stark gebeutelten Finanzsektor stiegen Bank of America, Citigroup and JPMorgan um bis zu 10,7 Prozent.

Die Papiere der Kreuzfahrtschiff-Betreiber Carnival, Royal Caribbean und Norwegian erholten sich ebenfalls um bis zu 35 Prozent. Der Anstieg der Ölpreise verhalf dem Energiekonzern Exxon Mobil zu einem Kursgewinn von 4,6 Prozent.

Aktien des Softwarekonzerns Oracle kletterten um 14 Prozent. Der SAP-Konkurrent hat im Quartal mehr Umsatz erwirtschaftet als von Analysten vorausgesagt.

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15:00

Der Crash am US-Aktienmarkt ist am Freitag zunächst gestoppt worden. Der Leitindex Dow Jones Industrial , der seit Wochenbeginn um 18 Prozent eingebrochen war, rückte im frühen Handel um 3,8 Prozent auf 21'999,02 Punkte vor. Damit befindet sich der Dow jedoch noch immer auf dem niedrigsten Stand seit Ende 2018. Auf Wochensicht ist für den Dow ein Verlust von rund 15 Prozent aufgelaufen.

Die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in den USA hatte die US-Börsen zuletzt schwer belastet. Analysten bezeichneten zudem die bisherigen Massnahmen der US-Regierung gegen das Virus als unzureichend oder nicht angemessen.

Händler sprechen angesichts der Erholung von einer technischen Gegenbewegung auf die enormen Verluste der vergangenen Wochen. Spekulative Anleger, die im Crash auf weiter fallende Kurse gesetzt hätten, schlössen vor dem Wochenende nun ihre sogenannten Short-Positionen, mit denen sie auf fallende Kurse wetten, und strichen Gewinne ein. Das stütze den Markt.

Der marktbreite S&P 500 erholte sich um vier Prozent auf 2519,24 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um knapp vier Prozent auf 7549,39 Zähler aufwärts.

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14:40

Die US-Börsen eröffnet im Plus. Der Dow Jones Index steigt um 3,1 Prozent, der S&P 500 gewinnt 3,7 Prozent und der Technologieindex Nasdaq steht 3,5 Prozent im Plus.

Der Swiss Market Index pendlt sich am frühen Nachmittag bei 8852 Punkten (+7,0 Prozent) ein.

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14:30

Die Kurse von US-Staatsanleihen sind am Freitag zu Handelsbeginn gefallen. Die Aktienmärkte werden nach dem historischen Absturz am Vortag mit Kursgewinnen erwartet. Schon in Europa hatte sich die Lage an den Finanzmärkten entspannt.

Zweijährige Anleihen verloren 2/32 Punkte auf 101 5/32 Punkte. Sie rentierten mit 0,524 Prozent. Fünfjährige Papiere verloren 15/32 Punkte auf 102 1/32 Punkte. Sie rentierten mit 0,704 Prozent. Richtungsweisende zehnjährige Anleihen gaben um einen ganzen und 7/32 Punkte auf 105 11/32 Punkte nach. Sie rentierten mit 0,927 Prozent. Longbonds mit einer Laufzeit von dreissig Jahren fielen um 2 21/32 Punkte auf 110 22/32 Punkte. Sie rentierten mit 1,545 Prozent.

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14:00

Der Swiss Market Index steigt am frühen Nachmittag fast 9 Prozent. Damit ist der Mega-Verlust vom Vortag beinahe aufgeholt. Grösste Gewinner sind Richemont und Roche mit gegen 11 Prozent.

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13:10

Die Futures für den Dow Jones stehen um 5,2 Prozent höher. Bei der Technologiebörse Nasdaq sind es +5,7 Prozent, während die Futures auf den S&P 500 mit 5,1 Prozent im Plus liegen. 

Zu den grossen Gewinnern im vorbörslichen Handel zählt die Kreuzfahrtgesellschaft Royal Caribbean Cruise. Die Aktien stehen 18,3 Prozent im Plus. Die Aktien des Kreuzfahrtunternehmens Carnival legen ebenfalls 16,4 Prozent zu.

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12:50

Die Ölpreise konnten sich am Freitag merklich von den Vortagesverlusten erholen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Mittag 35,04 US-Dollar (+7,0 Prozent). Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI legte um 5,5 Prozent auf 33,22 Dollar zu.

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12:20

Ein Stimmungbild von den Weltbörsen: 

(Sceenshot Bloomberg)

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11:40

Der SMI gewinnt  4,2 Prozent auf 8'617 Punkte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Werte umfasst, avanciert 3,3 Prozent auf 1'268 und der breite SPI um 3,7 Prozent auf 10'516 Zähler. 

Im Handel wird vor allem auf die zum Teil extrem tiefen Kurse und die entsprechend günstigen Einstiegspreise verwiesen. "Mutige Schnäppchenjäger befinden sich derzeit auf der Pirsch. Die vermeintlich günstigen Preise an den Aktienmärkten sind für viele Anleger verlockend", heisst es etwa. Dass die Märkte am Donnerstag aber mit Abgaben bzw. nur mit einer kurzen Erholung auf die neuen Krisenmassnahmen der Europäischen Zentralbank EZB und der US-Notenbank Fed reagiert hatten, sei jedenfalls kein gutes Zeichen. "Aber eine Pandemie kann man halt nicht mit geldpolitischen Massnahmen bekämpfen", sagte ein Marktbeobachter. Im Minimum brauche es wohl koordinierte fiskal- und geldpolitische Massnahmen im grossen Stil. Aber vermutlich müsse erst das Coronavirus abflauen, bis es zu einer grösseren Gegenbewegung komme.

Besonders stark gesucht sind die Titel von Roche (+8,5 Prozent). Sie profitieren auch davon, dass dem Konzern ein erster Durchbruch in der schnellen und breiten Diagnose des neuartigen Coronavirus gelungen ist. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat dem Cobas SARS-CoV-2-Test eine Notfall-Zulassung erteilt. "Alles was gegen Corona helfen könnte, wird nur so aufgesogen", meinte ein Händler dazu.

Werden die Roche-Valoren zur heissen Coronavirus-Wette?

Auch Analysten äussern sich optimistisch: Bei Vontobel wird hervorgehoben, dass Roche so nicht nur mehr Test verkaufen dürfte, sondern auch die Testmöglichkeiten seiner Cobas-Diagnostiksysteme weiter verbreitern könne. Bei der ZKB glaubt man, dass mit dem neuen Test schneller Massnahmen gegen eine weitere Verbreitung des Virus getroffen werden können. Im Sog von Roche legen auch Novartis um starke 5,5 Prozent zu. Der Titel hat zuletzt im Vergleich zu Roche allerdings deutlich mehr an Terrain eingebüsst.

Ansonsten sind vor allem Titel, die zuletzt wegen der Coronakrise bzw. den möglichen Auswirkungen auf die Wirtschaft stark unter die Räder geraten waren, in der oberen Tabellenhälfte zu finden. Es sind dies etwa die Papiere des Transportlogistiker Kühne+Nagel (+3,8 Prozent), des Computerzubehör-Herstellers Logitech (+4,0 Prozent) oder von Richemont (+4,1 Prozent). Der Luxusgüterkonzern leidet bekanntlich besonders stark unter der Ausbreitung des Coronavirus - die Aktie hat dieses Jahr bereits über einen Drittel verloren.

Zu einem ausführlichen Börsenbericht geht es hier.

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11:00

Der SMI gewinnt um 11.00 Uhr noch 2,8 Prozent auf 8556Punkte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Werte umfasst, avanciert 2,8 Prozent auf 1262 und der breite SPI um 3,0 Prozent auf 10'444 Zähler.

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10:35

Die chinesische Zentralbank senkt die Reserve-Anforderungen für Banken.

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10:20

An der Schweizer Börse werden die frühen Gewinne abgegeben. Der SMI gewinnt um 10.20 Uhr noch 1,4 Prozent auf 8395Punkte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Werte umfasst, avanciert 0,6 Prozent auf 1235 und der breite SPI um 1,0 Prozent auf 10'249 Zähler.

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10:10

Die Kreditanalysten der Credit Suisse haben zwar das Kreditrating für den Flughafen Zürich nach Vorlage der Jahreszahlen 2019 mit "High A" bestätigt und den Ausblick auf "stabil" belassen. Angesichts der unsicheren Lage rund um das Coronavirus behielten die die weitere Entwicklung des Flughafenbetreibers aber genau im Auge.

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09:55

Nach dem Absturz der Aktienmärkte in den USA und in Europa haben auch die meisten asiatischen Börsen vor dem Wochenende nochmals kräftig nachgegeben. Dabei erwischte es den Tokioter Leitindex Nikkei-225 mit minus 6,08 Prozent besonders heftig.

Am Vortag hatte der japanische Index rund viereinhalb Prozent eingebüsst, ehe an der Wall Street und in Europa die Indizes mit Abschlägen im zweistelligen Prozentbereich in den Keller rauschten. Das wegen der Ausbreitung des Coronavirus von US-Präsident Donald Trump verhängte Einreiseverbot für Europäer hatte den freien Fall nochmals beschleunigt. Mit 17'431,05 Punkten schloss der Nikkei am Freitag zum ersten Mal seit November 2016 unter 18'000 Zählern.

In Südkorea, dem neben China und Italien bislang mit am stärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Land, verlor der Kospi-Index 3,43 Prozent auf 1771,44 Punkte. Nur Minuten nach dem Start war der Handel für kurze Zeit ausgesetzt worden. Die Kurse waren zu dem Zeitpunkt um fast 6 Prozent eingebrochen. Auch in Indien und Thailand war der Handel zeitweise ausgesetzt. Südkorea kündigte nach dem Börsenschluss an, Leerverkäufe für sechs Monate zu verbieten. Zudem pumpen Zentralbanken in ganz Asien nun hohe Liquidität in das Finanzsystem, um die Märkte zu stabilisieren.

In der weltweit rabenschwarzen Börsenwoche gab es zum Wochenausklang aber auch Lichtblicke. So stoppte zumindest die Börse in Sydney im Verlauf den Ausverkauf, der australische ASX 200 gewann am Ende 4,42 Prozent. Auch in Indien drehten die Kurse ins Plus. Der Sensex-Index in Mumbai verbuchte im späten Handel einen Zuwachs von mehr als 2 Prozent.

In China ging es für den CSI mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen um 1,41 Prozent auf 3895,31 Punkte nach unten. Der Hang Seng in Hongkong sank zuletzt um etwas mehr als 2 Prozent auf knapp unter 23 800 Punkte.

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09:50

Die Deutsche Börse wird trotz der jüngsten Marktturbulenzen an den Börsen kein Leerverkaufsverbot einführen. Diese Entscheidung sei am Freitag gefallen, erklärte ein Sprecher auf Anfrage.

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09:40

An der Schweizer Börse werden die frühen Gewinne teilweise abgegeben. Der SMI gewinnt um 9.40 Uhr noch 2,33 Prozent auf 8463 Punkte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Werte umfasst, avanciert 1,9 Prozent auf 1252 und der breite SPI um 1,8 Prozent auf 10'327 Zähler.

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09:30

Die europäischen Aktienindizes bewegen sich alle im positiven Bereich. Insbesondere der italienische FTSE MIB gewinnt 5,5 Prozent.

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09:10

Nach dem erneuten Absturz am Donnerstag könnte es zum Wochenschluss nun zu einer gewissen Stabilisierung an den internationalen Aktienmärkten kommen. Wie nachhaltig eine solche Erholung ist, muss sich allerding zeigen. Die meisten Marktbeobachter glauben jedenfalls nicht daran, dass der Ausverkauf bereits vorbei ist. "Wann endet der Ausverkauf? - Das ist jetzt die grosse Frage", meinte ein Händler.

Dass der US-Markt am Vortag nur mit einer kurzen Erholung auf die neuen Krisenmassnahmen der amerikanische Notenbank Fed reagierte, sei jedenfalls kein gutes Zeichen gewesen. Der Dow Jones schloss am Donnerstag mit einem Minus von 10 Prozent mehr oder weniger auf Tagestief und erlebte damit den grössten prozentualen Absturz seit über 30 Jahren.

Viele Analysten zeigen sich allerdings nicht überrascht, dass die Fed-Massnahmen den Absturz nicht stoppen konnten: "Eine Pandemie kann man nicht mit geldpolitischen Massnahmen bekämpfen", sagte einer. Zumindest brauche es koordinierte fiskal- und geldpolitische Massnahmen im grossen Stil. Aber vermutlich müsse erst das Coronavirus abflauen, bis es zu einer grösseren Gegenbewegung komme.

Der SMI gewinnt 3,3 Prozent auf 8'542 Punkte. Nach dem Minus von 9,6 Prozent bzw. 882 Punkten (!) am Donnerstag ist das eine erwünschte Erholung.

Seit dem Allzeithoch bei 11'270 Punkten, welches vor drei Wochen markiert wurde, hat der SMI mittlerweile 3'000 Punkte oder fast 27 Prozent eingebüsst. Die Bedingungen eines Bärenmarkts - ein Minus von 20 Prozent gegenüber dem Höchststand - sind damit laut Börsianern klar erfüllt. Ein Indiz für die panikartigen Verhältnisse an den Märkten ist auch der Volatilitätsindex, der am Donnerstag erneut zweistellig stieg und mit 50 Punkten einen Wert erreicht hat wie letztmals während der Finanzkrise.

Auf Wochensicht ergibt sich mit dem Kurssturz vom Vortag bereits wieder ein Minus von 15 Prozent, und im Vergleich zu Ende 2019 steht der SMI momentan 22 Prozent tiefer.

Alle SMI-Titel sind etwas höher gestellt, wobei einzig Roche mit einem Plus von 4,5 Prozent klar heraussticht. Dem Pharmakonzern ist ein erster Durchbruch in der schnellen und breiten Diagnose des neuartigen Coronavirus gelungen. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat dem Cobas SARS-CoV-2-Test eine Notfall-Zulassung erteilt. "Alles was gegen Corona helfen könnte, wird nur so aufgesogen", meinte ein Händler.

Ansonsten erholen sich Titel, die zuletzt stark verloren haben. Es sind dies Finanz- und zyklische Titel wie etwa UBS (+3,0 Prozent) und CS (+3,6 Prozent) oder ABB (+2,3 Prozent), Adecco (+2,0 Prozent) und LafargeHolcim (+2,3 Prozent).

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08:25

Die Ölpreise haben am Freitag nach deutlichen Vortagesverlusten etwas zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 34,12 US-Dollar (+4,2 Prozent). Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI legte um 3,7 Prozent auf 32,69 Dollar zu.

Am Donnerstag waren die Ölpreise inmitten heftiger Finanzmarktturbulenzen erneut unter Druck geraten. Die erwartete starke Abschwächung der Weltkonjunktur durch die Corona-Krise dürfte die Ölnachfrage stark belasten. Zudem drückt der Preiskrieg, der vor allem zwischen Saudi-Arabien und Russland ausgetragen wird, weiter auf die Kurse. In dieser Woche sind die Ölpreise um über 20 Prozent gefallen.

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08:15

Der US-Dollar büsste zum Schweizer Franken etwas von seinem Vortagesgewinn ein und notierte bei 0,9426 Franken (-0,23 Prozent). Am Donnerstag hatte er im Tagesverlauf mehr als einen Rappen gewonnen. Das Euro-Franken-Paar ging minim leichter bei 1,0554 (-0,07 Prozent) um.

Am Donnerstag war der Euro inmitten heftiger Finanzmarktturbulenzen auf Talfahrt gegangen und zeitweise bis auf 1,1055 Dollar gefallen. Der US-Dollar hatte zu allen wichtigen Währungen zugelegt. Weder die von der EZB beschlossenen Massnahmen, noch die von der US-Notenbank am Abend beschlossenen Liquiditätshilfen für die Banken, trugen zu einer nachhaltigen Beruhigung der Märkte bei.

Angesichts der hohen Verunsicherung durch die Coronakrise sind die kurzfristigen Kursausschläge an den Devisenmärkten nur noch schwer zu erklären. "In diesen Krisentagen gibt es viele seltsame Effekte, die die Wechselkurse ziemlich heftig schütteln", kommentierte Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte bei der Commerzbank. Der Euro könnte aus seiner Sicht aber langfristig davon profitieren, dass die EZB nicht - wie von den Finanzmärkten gewünscht - den Einlagezinssatz gesenkt habe. EZB-Präsidentin Christine Lagarde habe hingegen die Massnahmen getroffen, die tatsächlich der Kreditvergabe helfen.

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08:05

Vorbörslich steht der SMI um 0,9 Prozent bei 8325Punkten höher. Alle SMI-Titel sind im positiven Bereich.

Besonders gut steht der Pharmakonzern Roche mit plus 1,9 Prozent da. Auch die Grossbanken Credit Suisse (+0,7 Prozent) und UBS (+0,7 Prozent) legen zu.

Der breite Markt steht ebenfalls mit plus 0,6 Prozent höher. Einziger Verlierer ist der Industriekonzern Dätwyler Holding mit minus 1,6 Prozent.

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07:45

Am deutschen Aktienmarkt deutet sich nach dem Ausverkauf am Donnerstag zumindest eine Stabilisierung an. Der Broker IG taxierte den Dax am Freitag knapp eineinhalb Stunden vor dem Xetra-Handelsstart auf 9201 Punkte und damit 0,44 Prozent über dem Vortagsschluss.

Am Donnerstag hatte sich die Talfahrt wegen der Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen der rasanten Ausbreitung des neuartigen Coronavirus beschleunigt. Der deutsche Leitindex verlor trotz eines umfangreichen EZB-Massnahmenpakets 12,24 Prozent auf 9161,13 Punkte und schloss damit erstmals seit 2016 unter der psychologisch wichtigen Marke von 10'000 Zählern. Es war ausserdem der zweitgrösste prozentuale Tagesverlust seiner mehr als 30 Jahre alten Geschichte.

Seit dem Beginn des Corona-Crashes am 24. Februar büsste der Dax damit rund ein Drittel seines Werts ein. In der Nacht auf Freitag war die Dax-Indikation noch bis auf etwas über 8800 Punkte gefallen - konnte sich aber inzwischen deutlich erholen.

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06:45

Auch an der Seouler Aktienbörse befinden sich die Kurse weiter in der Abwärtsspirale. Panikverkäufe führten dazu, dass der Leitindex Kospi am Vormittag bis 11.10 Uhr Ortszeit um fast 150 Punkte oder mehr als 8 Prozent auf 1685,08 Zähler absackte. So tief stand der Index seit achteinhalb Jahren nicht mehr.

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05:45

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index gab im Verlauf um 10,1 Prozent nach auf 17'081 Punkte und erreichte damit ein Dreieinhalb-Jahres-Tief. Über die gesamte Woche gesehen sank der Index um über 18 Prozent, so viel wie seit 2008 innerhalb einer Woche nicht mehr. "Es fühlt sich an wie Panik. Investoren verkaufen selbst Wertpapiere, die nicht längerfristig vom Coronavirus beeinflusst werden sollten", sagte der Stratege Takuya Hozumi von Mitsubishi UFJ Morgan Stanley Securities.

Analysten erklärten übereinstimmend, der Ausverkauf gehe weiter, weil Investoren keine Ahnung davon hätten, wie weit sich die Weltwirtschaft angesichts der Ausweitung der Pandemie abkühlen werde. Zur Unsicherheit trägt die fragliche Austragung der Olympiade diesen Sommer in Tokio bei. Bislang hat die japanische Regierung ungeachtet der Absage an Massenveranstaltungen rund um den Globus versichert, dass die Spiele wie geplant stattfinden werden. Analysten rechnen damit, dass die Absage der Olympiade die Gewinne der heimischen Wirtschaft um knapp ein Viertel verringern könnte. 

(cash/AWP/Reuters)