Zum aktuellen Geschehen im Dow Jones geht es hier.

17:35

Der SMI schliesst mit einem Minus von 0,82 Prozent bei 11’358 Punkten. Einziger Gewinner ist Nestle (+0,27 Prozent). Die UBS verliert 2.07 Prozent.

Die grössten Verluste im Leitindex muss Sonova (-3,8 Prozent) verkraften. Auch Lonza gibt 2,66 Prozent nach.

Zum ausführlichen Bericht geht es hier.

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17:00

Weltweit befinden sich die Inflationsraten nach dem starken Anstieg im Vorjahr mittlerweile wieder auf dem Rückzug. Daher prognostizieren die Ökonomen der Zürcher Kantonalbank (ZKB) auch für die Schweiz einen Rückgang der Inflation im laufenden und im nächsten Jahr.

Konkret gehen die ZKB-Ökonomen für 2023 eine Inflation von 2,0 Prozent und im nächsten Jahr von noch 1,0 Prozent aus. Für das vergangene Jahr 2022 wird eine Inflationsrate von 2,8 Prozent erwartet, wie es in der jüngsten Ausgabe von "Anlagen International Februar 2023" heisst.

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16:20

Der Geschäftsausbau hat der Funkturmgesellschaft Vantage Towers auch im vergangenen Quartal einen Umsatzanstieg beschert. Damit hellen sich die Perspektiven für die Düsseldorfer weiter auf. Das Management ist nun zuversichtlich, die obere Hälfte seiner Prognose für das noch bis Ende März laufende Geschäftsjahr zu erreichen. Unterdessen wurde bekannt, dass der aktivistische US-Investor Paul Singer sich mit seinem Hedgefonds Elliott Anteile am MDax-Unternehmen gesichert hat - er könnte damit womöglich die Pläne der Noch-Vodafone-Tochter durcheinander wirbeln, die in ein Gemeinschaftsunternehmen ausgegliedert werden soll.

Elliott hielt zum 24. Januar direkt sowie über andere Instrumente 5,61 Prozent der Anteile, wie es in einer Stimmrechtsmitteilung am Dienstag hiess. Singer und sein Hedgefonds sind dafür bekannt, sich in Unternehmensbelange einzumischen, um daraus Kapital zu schlagen.

Die Vantage-Aktie legte kurz nach der Veröffentlichung der Stimmrechte leicht zu und baute das Kursplus bis zum Nachmittag auf ein Prozent aus. Am Morgen war die Reaktion auf die Zahlen noch eher durchwachsen ausgefallen. Allerdings hatte das Papier da bereits zwei stärkere Handelstage hinter sich, wobei zu Wochenbeginn der Kurs im Verlauf auf den höchsten Stand seit April 2022 gestiegen war. Davor hatte sich die Aktie seit November noch in engen Bahnen um den vom Telekomkonzern Vodafone und den Finanzinvestoren KKR und GIP gebotenen Übernahmepreis von 32 Euro bewegt.

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15:35

Nach erfolgreichen Wetten gegen die wichtigsten Anleihemärkte der Welt im Jahr 2022 ist ein Fonds von BlueBay Asset Management für einen weiteren Bondausverkauf positioniert.

Der Global Sovereign Opportunities Fund des Londoner Vermögensverwalters hat Staatsanleihen von USA, Japan und Italien leerverkauft, wie Chief Investment Officer Mark Dowding im Bloomberg-Interview sagt. Mit Blick auf die in dieser Woche anstehenden Zinsentscheidungen geht Bluebay davon aus, dass die Märkte mit ihren Erwartungen erneut falsch liegen.

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15:30

Der Dow Jones startet am Dienstag mit einem Plus von 0,19 Prozent. Auch der Nasdaq (+0,25 Prozent) und der S&P 500 (+0,18 Prozent) legen zu.

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15:00

Der Leitindex der Wall Street, der Dow Jones Industrial, wird vom Handelshaus IG moderat höher auf 33'787 Punkte taxiert. Der stark technologielastige Index Nasdaq 100, der zum Wochenstart wegen Zinssorgen um mehr als 2 Prozent abgesackt war, wird geringfügig im Plus gesehen.

"Es gibt erste Anzeichen, dass der Zinserhöhungszyklus einen Einfluss hat, nicht zuletzt auf die Ausblicke der Unternehmen", sagte Richard Hunter, Marktexperte von Interactive Investor. Es gebe zunehmend vorsichtige oder sogar negative Prognosen angesichts steigenden Drucks auf das Wachstum. Am Mittwoch entscheidet die Fed über ihren Leitzins. Es wird damit gerechnet, dass sie ihn um 0,25 Prozentpunkte erhöht, damit aber das Tempo bei den Zinserhöhungen weiter drosselt. Wichtiger als der Zinsschritt werden Äusserungen zur weiteren Entwicklung werden.

Mit einem enttäuschenden Ausblick stand am Dienstag UPS im Fokus. Der Paketdienst stellt sich nach einem überraschenden Umsatzrückgang im vierten Quartal auch im neuen Jahr auf geringere Erlöse ein. Der Konkurrent von Fedex und Deutscher Post DHL zeigt sich damit pessimistischer als der Durchschnitt der Analysten. Der zuletzt erzielte bereinigte Gewinn je Aktie aber überraschte positiv. Im vorbörslichen US-Handel stiegen die Papiere um knapp drei Prozent.

General Motors (GM) äusserte sich ebenfalls vorsichtig zum laufenden Jahr. Der Autobauer geht nur unter guten Bedingungen von einer Gewinnsteigerung aus. Im abgelaufenen Jahr ging der Gewinn unter dem Strich bereits zurück. Die GM-Papiere zogen vorbörslich trotzdem um gut vier Prozent an, Zahlen und Ausblick fielen besser aus als von Analysten erwartet.

Pfizer profitierte im vergangenen Rekordjahr derweil kräftig von der Pandemie. Der Corona-Rückenwind dürfte für den Pharmakonzern 2023 aber spürbar nachlassen. Pfizer stellt sich auf einen deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang ein, was den Aktien ein vorbörsliches Minus von knapp drei Prozent einbrachte.

Auch für Ölmulti ExxonMobil war 2023 dank kräftig gestiegener Ölpreise ein Rekordjahr mit sprudelnden Gewinnen. Die Anleger reagierten aber verhalten und liessen Exxons Aktien vorbörslich um 0,5 Prozent fallen. Am Markt herrschte offenbar Enttäuschung darüber, dass Exxon vorerst keine neuen Pläne zur Ausschüttung von Gewinnen an Aktionäre vorstellte - im Gegensatz zu Konkurrent Chevron vergangene Woche.

Die weltgrösste Schnellrestaurantkette McDonald's verbuchte zum Jahresende trotz höherer Preise starkes Wachstum und verdiente deutlich mehr. Allerdings enttäuschte die Profitabilität, sodass die Anteilsscheine vorbörslich rund zwei Prozent verloren.

Nach Börsenschluss legen das Social-Media-Unternehmen Snap , der Chiphersteller AMD und der Biotechnologiekonzern Amgen Quartalszahlen vor. Die Anleger warten aber besonders gespannt auf die Resultate der Tech-Giganten Meta , Amazon , Alphabet und Apple , die ab der Wochenmitte anstehen.

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13:45

Erstmals seit mindestens elf Quartalen verfehlte Gewinnerwartungen schicken Caterpillar auf Talfahrt. Die Aktien des Baumaschinen-Herstellers fallen im vorbörslichen US-Geschäft um drei Prozent. Der Überschuss stieg im vierten Quartal auf 3,86 Dollar je Aktie. Analysten hatten auf 4,02 Dollar gehofft. Der Umsatz legte 20 Prozent auf 16,6 Milliarden Dollar zu. Dem Unternehmen zufolge drückten gestiegene Kosten auf die Margen.

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13:10

Nach erfolgreichen Wetten gegen die wichtigsten Anleihemärkte der Welt in 2022 ist ein Fonds von BlueBay Asset Management für einen weiteren Bond-Ausverkauf in diesem Jahr positioniert. Der Global Sovereign Opportunities Fund der Londoner ist bei US-, japanischen und italienischen Anleihen short. Der Markt sei zu sorglos, was die Bereitschaft der Geldpolitik angeht, die Zinsen weiter zu erhöhen, sagte CIO Mark Dowding im Interview.

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13:05

Die Futures für die US-Aktienmärkte notieren tiefer: 

Dow Jones Futures: -0,4 Prozent
S&P 500 Futures: -0,4 Prozent
Nasdaq Futures: -0,5 Prozent

Die Schweizer Börse gemessen am Swiss Market Index (SMI) verliert 1,1 Prozent.

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11:40

Der SMI verliert 1,0 Prozent auf 11'266 Punkte. Er hat seine Abgaben damit sukzessiv ausgeweitet und bewegt sich aktuell auf Tagestiefstkursen. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 1,1 Prozent auf 1761 und der breite SPI um 0,9 Prozent auf 14'467 Zähler.

Nachdem sich die Märkte in den ersten Wochen dieses Jahres stark entwickelt haben, gehen Investoren nun in Deckung - auch am Schweizer Aktienmarkt, wie die aktuellen Kursverluste zeigen. Zwar gehen Marktteilnehmer von steigenden Zinsen aus, Überraschung seitens des Fed oder der EZB werden aber nicht erwartet. Allerdings sei die Angst vor dem, was Fed-Chef Jerome Powell am morgigen Mittwoch sagen könnte, gross. Immerhin waren die Märkte zuletzt von einer Jahresanfangs-Euphorie getrieben. Aussagen, dass die aggressiv restriktive Geldpolitik fortgesetzt werden könnte, wäre dann ein echter Stimmungsdämpfer sein, heisst es am Markt.

Eine Zinserhöhung von 25 Basispunkten gilt laut Umfragen als relativ sicher und dürfte an den Aktienmärkten eingepreist sein, kommentiert ein Händler. Es sei aber vor allem die folgende Pressekonferenz, die derzeit viele Akteure nervös mache. "Nicht selten haben Aussagen des obersten Währungshüters der USA die Finanzmärkte aus dem Takt gebracht." Zudem legen gleich am Donnerstag EZB und BoE nach. Beide werden mit grosser Wahrscheinlichkeit den Leitzins um jeweils 50 Basispunkte erhöhen. Auch hier dürften vor allem die Aussagen von EZB-Chefin Christine Lagarde wichtig sein. "Letztendlich könnten die Zinsentscheide an den Börsen richtungsweisend sein, je nachdem wie die Aussagen der Währungshüter hinsichtlich der künftigen Geldpolitik ausfallen werden", fasst ein Händler zusammen. Darüber hinaus spielt die Berichtssaison eine immer wichtigere Rolle. Immerhin seien im Rahmen des jüngsten Rally viele Vorschusslorbeeren vergeben worden. Diese müssten nun von den Unternehmen durch entsprechend gute Ergebnisse und positive Ausblicke bestätigt werden, heisst es in einem Kommentar.

Mit der UBS (-3,5 Prozent) hat ein Blue Chip am Morgen Zahlen vorgelegt. Novartis, Roche, ABB und Julius Bär folgen in den kommenden zwei Tagen. Die UBS hat mit ihrem Quartalsergebnis die Erwartungen zwar übertroffen. Nicht alle Analysten sind allerdings begeistert von den Zahlen. Dass das Ergebnis über den Erwartungen ausgefallen ist, wird beispielsweise mit Sonderfaktoren und mit der Steuerquote begründet.

Im Kielwasser geben auch Werte wie Julius Bär (-2,0 Prozent) oder CS (-1,3 Prozent) nach.

Ähnlich negativ wie bei der UBS reagieren Investoren aber auf den überraschenden Wechsel an der Unternehmensspitze von AMS Osram (-2,7 Prozent). Alexander Everke tritt nach sieben Jahren als Geschäftsführer des Unternehmens von seinem Posten zurück. Mit Aldo Kamper ist bereits ein Nachfolger gefunden. Analysten zeigen sich in ersten Reaktionen überrascht - zumal AMS Osram mit dem Weggang des Finanzchefs im Oktober 2022 bereits eine noch ungelöste Vakanz in der obersten Führungsebene hat, heisst es etwa bei Vontobel. Hinzu komme, dass die Fusion von AMS und Osram noch nicht ganz abgeschlossen sei.

Temenos (-2,0 Prozent) und Logitech (-1,2 Prozent) werden ebenfalls gemieden. VAT (-0,5 Prozent) halten sich dagegen etwas besser als der Gesamtmarkt. Händler verweisen auch auf die Zahlen des südkoreanischen Elektronikriesen Samsung. Dieser hat die Schwäche der Weltwirtschaft im vierten Quartal 2022 deutlich zu spüren bekommen, wie der Gewinneinbruch um 69 Prozent zeigt. Das dämpfe die Stimmung.

Auch sonst geben vor allem Wachstumswerte wie Lonza oder Sonova (beide -1,6 Prozent) nach. Sie waren nach einem schwachen 2022 in den letzten Wochen im Zuge des Rally gesucht.

Gegen den Trend weisen im Moment nur SGS (+0,1 Prozent) ein positives Vorzeichen auf. Allerdings hatten die Aktien seit Zahlenvorlage vergangene Woche einen schweren Stand.

In den hinteren Reihen sind Cosmo (+3,5 Prozent) und Interroll (+1,6 Prozent) nach Analystenkommentaren gesucht. Landis+Gyr (+0,7 Prozent) können mit ihren Mittelfristzielen überzeugen. Idorsia wiederum sacken um mehr als 5 Prozent ab. Auch Pierer und Gurit geben nach zahlen um bis zu 1,7 Prozent nach.

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11:25

Die Aktien von Meyer Burger (-1,0 Prozent) haben eine bewegte Geschichte hinter sich. Einem kometenhaften Anstieg gleich bis 2011 folgte ein ebenso jäher Absturz. Doch einhergehend mit der Transformation von einem Maschinenbauer in einen Solarmodul-Hersteller kam es auch zu einer Stabilisierung und gar Kurserholung. Nach einem Kursplus von fast 50 Prozent im vergangenen Jahr hat die Aktie seit Jahresanfang erneut fast ein Fünftel an Wert hinzugewonnen.

Und das dürfte noch nicht das Ende sein. Denn die in der Solarenergie tätige Firma dürfte vom grünen Boom profitieren und als europäischer Produzent stark von der Industrieförderungspolitik der EU profitieren. "Wir denken, dass Meyer Burger ein klarer Nutzniesser der Industriepolitik für erneuerbare Energien der westlichen Welt ist", ist Mirabaud überzeugt und empfiehlt den Titel zum Kauf. Auch Rahn und Bodmer ist grundsätzlich positiv gestimmt für die Aktie. Doch habe der Kurs nach dem starken Anstieg auf ein Jahreshoch nun einen gewissen Konsolidierungsbedarf aufgebaut.

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11:20

Die italienische Grossbank Unicredit lockt Investoren mit einem überraschend hohen Gewinn, der an die Anleger fliessen soll. Die Aktien von Italiens zweitgrösster Bank klettern um rund acht Prozent auf den höchsten Stand seit Mai 2018. Eine Nettogewinnprognose von 5,2 Milliarden Euro inklusive Russland sei stark und zeige das Vertrauen des Managements in die Widerstandsfähigkeit des Kreditbestandes, konstatierten die Analysten von JPMorgan. Unicredit hatte das Russlandgeschäft nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs zunächst aus dem Gewinnziel ausgeklammert, erwartet für 2023 nun aber einen Nettogewinn auf der Höhe von 2022 einschliesslich des Russlandgeschäfts, das deutlich reduziert wurde.

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09:30

Der Swiss Market Index fällt 0,67 Prozent. "Viele Anleger dürften sich vor den geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank am Mittwoch und der EZB am Donnerstag zurückhalten", heisst es in einem Kommentar. Speziell vom Fed werde erwartet, dass die Währungshüter die Freude dämpfen werde, da sie voraussichtlich trotz der sinkenden Inflation nicht den Sieg über die Inflation verkünden werden.

Voraussichtlich wird die US-Notenbank die Zinsen um 25 Basispunkte anheben, aber es ist unwahrscheinlich, dass sie das Ende der Straffung ankündigen wird. Generell positiv wird derweil die neuen Projektionen des Internationalen Währungsfonds (IWF) aufgenommen. Dieser hat seine Prognose für das Weltwirtschaftswachstum im laufenden Jahr leicht angehoben. Darüber hinaus spielt die Berichtssaison eine immer wichtigere Rolle. "Auch sie ist nicht ohne Risiken", so ein weiterer Kommentar. Im Rahmen des Kursrally seien bereits viele Vorschusslorbeeren vergeben worden, die von den Unternehmen durch entsprechend gute/robuste Ergebnisse und positive Ausblicke nun bestätigt werden müssten.

Mit der UBS (-3 Prozent) hat der erste Schweizer Blue Chip am Morgen Zahlen vorgelegt. Novartis, Roche, ABB und Julius Bär folgen in den kommenden zwei Tagen. Die UBS hat mit ihrem Quartalsergebnis die Erwartungen zwar übertroffen. Nicht alle Analysten sind allerdings begeistert von den Zahlen.

Noch negativer reagieren Investoren aber auf den überraschenden Wechsel an der Unternehmensspitze von Ams Osram (-4 Prozent). Alexander Everke tritt nach sieben Jahren als Geschäftsführer des Unternehmens von seinem Posten zurück. Mit Aldo Kamper ist bereits ein Nachfolger gefunden.

Im Plus halten sich aktuell defensive Vertreter wie Givaudan, Novartis und Swisscom, die bis zu 0,3 Prozent dazugewinnen.

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Neue Kursziele für Schweizer Aktien:

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09:10

Der Swiss Market Index fällt im frühen Handel um 0,26 Prozent. Grösste Verliererin ist die Aktie von UBS. Trotz des höchsten Jahresgewinnes seit 2006 gibt die Aktie 3 Prozent nach. Einen ebenso hohen Verlust haben die Aktien von AMS Osram. Dort hat CEO Alexander Everke seinen Rücktritt als CEO verkündet.

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08:10

Der Swiss Market Index fällt im vorbörslichen Handel um 0,22 Prozent. Alle Aktien ausser der UBS (0,66 Prozent plus) geben nach. Am breiten Markt geben AMS Osram nach der Ankündigung des CEO-Abtritts 2,3 Prozent nach.

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06:15

Der Swiss Market Index fällt bei der IG Bank vorbörslich 0,4 Prozent. Am Vortag war er in der selben Höhe gestiegen.

Vor den fieberhaft erwarteten Zinsentscheiden der Notenbanken Fed am Mittwoch sowie EZB und BoE am Donnerstag haben sich die Anleger in Deckung begeben. Bevor klar ist, welchen Weg die Notenbanken im Kampf gegen die Inflation tatsächlich einschlagen - beim Fed erwarten viele Experten eine Erhöhung der Leitzinsen um 25 Basispunkte, während man bei der EZB gar von einer Erhöhung um 50 BP ausgeht, insbesondere nachdem Spanien am Montag entgegen den Annahmen eine anziehende Inflationsrate kommuniziert hatte -, dominiere die Angst, heisst es im Handel.

Die Wall Street baute denn auch im Laufe des Handelstages vom Montag die Verluste immer weiter aus und sowohl der Nasdaq als auch der Dow Jones schlossen nur minimal über dem Tagestief, wobei die Technologieaktien im Nasdaq stärker unter die Räder kamen.

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06:00

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,1 Prozent tiefer bei 27.403 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 0,1 Prozent und lag bei 1980 Punkten.

Die Börse in Shanghai lag 0,4 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 0,8 Prozent.

"Es ist eine wichtige Woche sowohl für die Zentralbanken als auch für die US-Aktien, da einige große Unternehmen ihre Gewinne bekannt geben werden, die einen Überblick über die Makroökonomie geben werden", schrieben die Analysten der ANZ in einer Mitteilung. "Wir erwarten eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte (in den USA) und gehen davon aus, dass die US-Notenbank Fed vor einer zu frühen Pause im Straffungszyklus warnen wird ... Die Risikobereitschaft könnte anfällig für eine Korrektur sein".

Neben der Fed am Mittwoch werden auch die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of England (BoE) am Donnerstag ihre Zinsschritte bekannt geben. Am Freitag werden sich die Anleger mit dem Bericht über die Beschäftigtenzahlen für Januar auseinandersetzen müssen: Anzeichen für eine Abschwächung auf dem Arbeitsmarkt gilt als ein Schlüsselfaktor für die Bekämpfung der hohen Inflation.

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05:45

Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,2 Prozent auf 130,18 Yen und legte 0,1 Prozent auf 6,7554 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er kaum verändert bei 0,9247 Franken. Parallel dazu blieb der Euro fast unverändert bei 1,0846 Dollar und gab 0,1 Prozent auf 1,0028 Franken nach. Das Pfund Sterling stagnierte bei 1,2347 Dollar.

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01:00

Die zuletzt freundlichen US-Aktienmärkte sind am Montag schwach in eine ereignisreiche Woche gestartet. Vor allem an der Nasdaq-Börse dominierte vor den Zinsentscheidungen in New York, Frankfurt und London sowie den Zahlen mehrerer US-Tech-Giganten zunehmend die Angst: Der Auswahlindex Nasdaq 100 weitete die Anfangsverluste aus und schloss 2,09 Prozent tiefer bei 11'912,39 Punkten. Doch auch an der von traditionelleren Branchen geprägten New York Stock Exchange (Nyse) zogen sich die Anleger zurück: Während der Leitindex Dow Jones Industrial letztlich um 0,77 Prozent auf 33 717,09 Punkte sank, fiel der marktbreite S&P 500 um 1,30 Prozent auf 4017,77 Zähler.

Nach dem starken Jahresstart an den Börsen sind laut HQ Trust temporäre Rückschläge wahrscheinlich. Michael Heise, der Chefvolkswirt des Vermögensverwalters, begründete dies mit der immer noch hohen Inflation und der Unsicherheit über den Kurs der Geldpolitik im Kampf gegen die Teuerung. "Die Märkte unterschätzen, dass es noch keine Entwarnung für die Notenbanken gibt", sagte der Experte.

Der besonders zinssensible Technologiesektor hat die Hoffnungen auf eine weniger strenge US-Geldpolitik schon grosszügig eingepreist, wie der seit Jahresbeginn deutlich bessere Lauf der Nasdaq- gegenüber den Nyse-Indizes belegt. Dem Plus von aktuell 1,7 beziehungsweise 4,6 Prozent von Dow und S&P 500 steht ein immer noch knapp neunprozentiger Kursanstieg des Nasdaq 100 gegenüber, der 2022 allerdings auch viel stärker als die Standardwerte-Indizes verloren hatte.

Die Verluste der Tech-Grössen Apple, Alphabet, Amazon und Meta im Nasdaq 100, die ab Mittwoch Zahlen vorlegen, lagen am Montag zwischen anderthalb und drei Prozent. Pierre Veyret vom Broker ActivTrades begründete dies mit Gewinnmitnahmen. Auch in Asien und Europa hatte eine Kurskorrektur bei Tech-Werten stattgefunden.

Die Anteilseigner des Elektroautobauers Tesla konnten sich nach einer zweitägigen Rally nur kurz über weitere Gewinne freuen - am Ende sackten die Titel ungeachtet einer Kaufempfehlung der Privatbank Berenberg um 6,3 Prozent ab. Seit Jahresbeginn steht aber immer noch eine Kurserholung um 35 Prozent zu Buche.

Mehr als doppelt so stark hatten sich in den vergangenen Wochen die Aktien des kleineren Konkurrenten Lucid berappelt, der damit im bisherigen Jahresverlauf Klassenbester im Nasdaq 100 ist. Allein am Freitag hatten sie dank vager Übernahmespekulationen zeitweise ihren Wert gegenüber dem Vortag fast verdoppelt. Nun bekamen die Anleger wohl kalte Füsse und strichen die Gewinne ein, so dass es am Indexende um 8,7 Prozent bergab ging.

Bei Johnson & Johnson bedeutete ein Kursrückgang um 3,7 Prozent den letzten Platz im Dow sowie den tiefsten Aktienkurs seit Mitte Oktober. Der Pharma- und Konsumgüterkonzern erhielt im Zusammenhang mit Gerichtsfällen rund um ein krebsverdächtiges Babypuder einen Dämpfer. So urteilte ein Bundesberufungsgericht, dass Johnson & Johnson für eine eigens dafür gegründete Gesellschaft keinen Gläubigerschutz nutzen kann, um die mehr als 40 000 Rechtsverfahren abzuwehren. Damit dürfte sich Johnson & Johnson künftig wieder selbst gegen die Klagen verteidigen müssen.

(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)