22:50

Die Wall Street hat am Freitag einen sehr schwachen Börsenmonat mit deutlichen Verlusten beendet. Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel um 1,71 Prozent auf 28.725,51 Punkte. Zwischenzeitlich war er auf den tiefsten Stand seit November 2020 abgesackt. Auf Wochensicht bedeutet das ein Minus von 2,92 Prozent.

Den September beendete der Dow mit einem Abschlag von 8,8 Prozent. Einen grösseren Monatsverlust hatte es zuletzt im März 2020 und damit auf dem Höhepunkt der Corona-Krise gegeben. Gleichwohl fällt die Bilanz für das dritte Quartal mit einem Minus von 6,7 Prozent weniger negativ aus als im Vorquartal. Allerdings hat das Börsenbarometer damit den dritten Quartalsverlust in Folge verzeichnet - dies gab es zuletzt 2015.

Bei dem marktbreiten S&P 500 stand am Freitag ein Abschlag von 1,51 Prozent auf 3585,62 Zähler zu Buche. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 verlor 1,73 Prozent auf 10.971,22 Punkte.

Die Nike-Papiere brachen nach der Vorlage von Geschäftszahlen und einem eingetrübten Ausblick um fast 13 Prozent ein. Damit waren die Anteilscheine des Sportartikelherstellers das klare Schlusslicht im Dow. Branchenkenner sprachen zwar von einem soliden ersten Geschäftsquartal, störten sich aber an den unerwartet schwachen Margen.

Am S&P-500-Ende knickten die Papiere von Carnival um mehr als 23 Prozent ein. Die von der Kreuzfahrtgesellschaft gemeldete Auslastung für das dritte Geschäftsquartal hatte enttäuscht. Dies weckte die Sorge, dass die Erholung der Nachfrage in der Branche länger auf sich warten lässt als erhofft. Stark unter Druck gerieten auch die Aktien der Wettbewerber Norwegian Cruise Line und Royal Caribbean Cruises.

Die Anteilscheine von Rent-A-Center sackten um 22 Prozent ab. Der Vermieter für Elektroartikel und Möbel hatte mit seiner Prognose die Erwartungen verfehlt.

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22:05

Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel um 1,71 Prozent und schloss auf 28.725,51 Punkten. Er hat damit im November mehr als acht Prozent nachgegeben. Bei dem marktbreiten S&P 500 stand ein Abschlag von 1,51 Prozent auf 3585,62 Zähler zu Buche. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 verlor 1,73 Prozent auf 10.971,22 Punkte.

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21:30

Der Euro ist am Freitag im US-Handel etwas unter Druck geblieben. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 0,9800 US-Dollar. Im frühen europäischen Geschäft war sie noch bis auf 0,9854 Dollar geklettert. An den beiden Vortagen hatte sich der Euro von vorherigen Verlusten erholt.

Gegenüber dem Franken hat der Euro im Tagesverlauf markant zugelegt. Derzeit wird er zu 0,9664 gehandelt, am Mittag waren es noch 0,9565 und am Morgen gar 0,9565 Fr. Auch zum Dollar schwächelt der Franken. Der US-Dollar hat sich zuletzt auf 0,9864 verteuert, am späten Nachmittag waren es 0,9841 und am Morgen 0,9797.

Der starke Preisauftrieb in der Eurozone hält an. Im September legten die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 10,0 Prozent zu. Dies ist der stärkste Anstieg seit Einführung des Euro als Buchgeld im Jahr 1999. Die Rate fiel etwas höher als erwartet aus.

"Der unterliegende Preisauftrieb wird kaum nachlassen", kommentierte Christoph Weil, Ökonom bei der Commerzbank. "Gleichzeitig mehren sich die Anzeichen für eine deutliche Verstärkung des Lohnauftriebs." Um die Inflation zu brechen, werde die EZB die Leitzinsen weiter kräftig erhöhen müssen. Bis zum Frühjahr 2023 erwartet Weil eine Anhebung des Einlagensatzes auf 3,0 Prozent.

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20:45

US-Staatsanleihen sind am Freitag in die Verlustzone gerutscht. Neue Daten zur Preisentwicklung belasteten letztlich die Kurse. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) gab zuletzt um 0,29 Prozent auf 112,12 Punkte nach. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen stieg im Gegenzug auf 3,82 Prozent.

Zum ausführlichen Bericht geht es hier.

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19:55

Wieder aufgeflammte Zinserhöhungsängste bremsten die Erholung der US-Börse allerdings aus. Der US-Standardwerteindex Dow Jones gab am Freitag um 0,8 Prozent auf 28.973 Punkte nach. Damit notierte er mehr als sieben Prozent unter seinem Niveau vom Monatsbeginn und stand vor seinem schwärzesten September seit 2002. Der breit gefasste S&P 500 und der technologielastige Nasdaq verloren 0,6 Prozent beziehungsweise 0,4 Prozent. Ihnen drohte das grösste Minus in einem September seit der Finanzkrise von 2008.

"Derzeit ist am Markt ein Tauziehen im Gange", sagte Börsen-Experte John Woolfitt vom Brokerhaus Atlantic. Auf der einen Seite seien Schnäppchenjäger auf der Prisch. Auf der anderen Seite trennten sich Investoren von Werten, die aus ihrer Sicht im aktuellen Umfeld nicht mehr in das Portfolio passten.

Schlusslicht im S&P 500 waren die Kreuzfahrtanbieter Carnival, Norwegian Cruise Line und Royal Caribbean Cruises, die zwischen 11 und 22 Prozent einbrachen. 

Zu den grössten Verlierern am US-Aktienmarkt zählte auch Nike mit einem Kursrutsch von mehr als zwölf Prozent. Der weltgrösste Sportartikel-Hersteller gab einen Gewinneinbruch bekannt und warnte vor weiterem Margendruck wegen des starken Dollar und hoher Lagerbestände, die mit Rabatten losgeschlagen werden müssten. Im Sog des aktuellen Nike-Kursrutschs fielen die Titel der Rivalen Under Armour um 6,3 Prozent und Lululemon um 5,4 Prozent. Der Sportartikel-Händler Foot Locker büssten 2,2 Prozent ein.

Zulegen konnten dagegen die Anteilsschein von Tesla, die rund ein Prozent gewannen. Der Elektroautobauer will die Produktion seiner meistverkauften Fahrzeuge Model Y und Model 3 im vierten Quartal wohl deutlich steigern. Laut internen Plänen, die Reuters einsehen konnte, sollen im Schlussquartal 2022 fast 495.000 Fahrzeuge der Baureihe Model Y und Model 3 hergestellt werden.

Gefragt waren auch die Papiere von Micron, die sich um 2,5 Prozent verteuerten. Dem Speicherchip-Hersteller winken in Japan Subventionen von umgerechnet bis zu 330 Millionen Euro zum Ausbau der dortigen Produktion.

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19:15

Europas Aktienmärkte haben sich am Freitag etwas von ihren jüngsten Kursverlusten erholt. Zum Wochenschluss liessen die zuletzt dominanten Zins- und Inflationssorgen dies- und jenseits des Atlantiks ein wenig nach. Mit Rückenwind von der Wall Street schlossen die wichtigsten europäischen Indizes teils deutlich im Plus.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 1,19 Prozent auf 3318,20 Punkte. Für den Monat September steht damit ein Abschlag von 5,66 Prozent zu Buche. Die Quartalsbilanz weist zum dritten Mal in Folge ein Minus auf, und zwar in Höhe von rund 4 Prozent. Der französische Cac 40 zog am Freitag um 1,51 Prozent auf 5762,34 Zähler an, während der britische FTSE 100 lediglich ein Plus von 0,18 Prozent auf 6893,81 Punkte schaffte.

Ob die Beruhigung Vorbote einer Gegenbewegung ist, gilt unterdessen als unsicher. "Zu schwer wiegen die Sorgen über eine davon galoppierende Inflation, auf die die Notenbanken noch lange mit Zinserhöhungen reagieren dürften", warnte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets. "Zudem verändert sich die geopolitische Lage mit der russischen Annexion der vier besetzten Gebiete und den Sabotage-Akten an den Gaspipelines nicht wirklich zum Positiven."

Für die Entwicklung der Unternehmensgewinne sieht es vor diesem Hintergrund düster aus. "Falls die Kappungen nur annähernd früheren Krisenniveaus entsprechen, steht den Unternehmen noch einiges bevor", prognostizierte die Landesbank Baden-Württemberg mit Blick auf die Analystenschätzungen. "Weil die Kurs-Gewinn-Verhältnisse daher auf Basis wohl viel zu optimistischer Gewinndaten berechnet werden, dürften die Bewertungen in Wirklichkeit deutlich höher sein als sie scheinen. Weiteres Abwärtsrisiko scheint daher immanent."

Die Entwicklung der Einzelsektoren war von dem Hin und Her der vergangenen Tage geprägt. Die gebeutelten Immobilientitel setzten sich nun an die Spitze der Einzelbranchen.

Zudem legten zyklische Werte, denen in den Vorwochen Konjunktursorgen zugesetzt hatten, wieder zu. Unter den Chemietiteln profitierten Clariant mit einem Plus von rund sieben Prozent von einer positiven Studie. Der Branchenexperte Jean-Baptiste Rolland von der Bank Credit Suisse traut dem Spezialchemiekonzern für die kommenden beiden Jahre bis zu einem Fünftel mehr an Gewinnwachstum zu als der Markt. Die Ziele des neuen Managements seien erreichbar.

In London büssten die Anteilscheine von Tui mehr als zehn Prozent ein, nachdem sich die Grossbank UBS kritisch zu den Papieren des Reisekonzerns geäussert hatte. Analyst Cristian Nedelcu erwartet, dass die Nachfrage unter nachlassenden Konsumausgaben leiden wird. Die Erwartungen an den Barmittelzufluss des Reisekonzerns seien zu optimistisch. Aktien der Kreuzfahrtgesellschaft Carnival büssten in London mehr als 21 Prozent an Wert ein. Das Unternehmen hatte für das dritte Geschäftsquartal eine enttäuschende Auslastung gemeldet, was wiederum die Sorge weckte, dass die Erholung der Nachfrage in der Branche länger auf sich warten lässt als erhofft.

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18:45

Die Kursstabilisierung an den US-Börsen hat dem Dax am Freitag einen versöhnlichen Wochenausklang erleichtert. Nach einem zwischenzeitlichen Durchhänger drehte der deutsche Leitindex wieder nach oben und schloss 1,16 Prozent fester bei 12.114,36 Punkten. Der MDax , der die mittelgrossen Unternehmen beinhaltet, konnte sich noch stärker erholen: Er verabschiedete sich mit einem Plus von 2,66 Prozent auf 22.370,02 Punkte.

Auf Wochensicht steht beim Dax allerdings ein Minus von fast anderthalb Prozent zu Buche. Am Mittwoch war das Börsenbarometer sogar auf den tiefsten Stand seit November 2020 abgerutscht. Für den September - traditionell der schwächste Börsenmonat des Jahres - beträgt der Kursrückgang über fünfeinhalb Prozent und damit fast soviel wie im dritten Quartal. Seit Jahresanfang beläuft sich das Minus sogar auf knapp ein Viertel.

"Die Stimmung bleibt geradezu depressiv", sagte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Marktbeobachter Christian Zoller von Börse-Daily wies auf einen Stimmungsindikator hin, der inzwischen ein Extremmass an Pessimismus erreicht habe.

Titel von Vonovia und Siemens Healthineers zogen an der Dax-Spitze jeweils mehr als fünf Prozent an. Im Fokus am deutschen Markt standen aber erneut die Papiere der Porsche AG. Die Sportwagentochter von Volkswagen feierte tags zuvor den grössten deutschen Börsengang seit 1996. Die Vorzugsaktien schlossen - genau wie am Donnerstag - mit 82,50 Euro exakt auf dem Ausgabepreis.

VW -Vorzugsaktien sowie die Papiere ihres Grossaktionärs Porsche SE Automobil Holding tendierten wie schon am Vortag erneut schwach und verloren 1,6 Prozent beziehungsweise 3,8 Prozent.

Für die Aktien von Adidas und Puma ging es nach enttäuschenden Zahlen von US-Konkurrent Nike um über vier beziehungsweise 5,7 Prozent nach unten - das bedeutete die beiden letzten Plätze im Dax. Gestiegene Logistik-Kosten und ein starker US-Dollar bremsen das Geschäft. Zugleich schnellen die Lagerbestände in die Höhe und werden unter anderem mithilfe von Rabatten abgebaut.

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17:35

Der SMI notierte kurz vor Handelsschluss um 1,34 Prozent höher auf 10'262 Punkten. Auf Wochensicht steuerte der SMI damit auf ein Plus von 1,1 Prozent zu, nachdem das Börsenbarometer in den beiden Vorwochen deutliche Einbussen verbucht hatte. Händler erklärten, kurzfristig orientierte Anleger hätten die tieferen Kurse für Anschaffungen genutzt. Die Furcht vor weiteren US-Zinserhöhungen und einer Zuspitzung der Lage rund um den Krieg in der Ukraine dürften einer nachhaltigen Erholung aber Grenzen setzen.

Von den 20-Standardwerten zogen 19 an. Spitzenreiter waren mit einem Plus von 4,55 Prozent die Aktien des Arznei-Zulieferers Lonza. Mit dem Augenheilkonzern Alcon und dem Hörgerätehersteller Sonova standen zwei weitere Titel aus dem Gesundheitssektor auf dem Sieger-Treppchen. Clariant kletterten 6,7 Prozent, nachdem die Credit-Suisse-Analysten die Aktien des Chemiekonzerns auf "Outperform" hochgestuft hatten. Kinarus büssten über ein Viertel ihres Wertes ein. Die Pharmafirma bricht eine Phase-2-Studie mit einem Wirkstoff zur Behandlung von hospitalisierten Covid-19-Patienten ab. Abwärts ging es auch für Swisscom.

Zum ausführlichen Tagesbericht geht es hier.

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16:20

Die Leitindizes Dow Jones verlor zur Eröffnung am Freitag 0,35 Prozent, der Nasdaq gab 0,37 Prozent nach und der S&P 500 0,2 Prozent nach. Ersterer notierte damit rund sieben Prozent unter dem Niveau vom Monatsbeginn und stand vor seinem schwärzesten September seit 20 Jahren.

"Derzeit ist am Markt ein Tauziehen im Gange", sagte Börsen-Experte John Woolfitt vom Brokerhaus Atlantic. Auf der einen Seite seien Schnäppchenjäger auf der Prisch. Auf der anderen Seite trennten sich Investoren von Werten, die aus ihrer Sicht im aktuellen Umfeld nicht mehr in das Portfolio passten.

Auf die Stimmung schlug ihnen die US-Konsumdaten. Zwar stiegen die Ausgaben mit einem Plus von 0,4 Prozent zwar doppelt so stark wie erwartet. Gleichzeitig zog aber der für die US-Geldpolitik wichtige Index der Preisentwicklung um 0,3 Prozent an. Investoren rechnen daher für Anfang November mit der vierten Zinserhöhung der Notenbank Fed um 0,75 Prozentpunkte in Folge.

Zu den grössten Verlierern am US-Aktienmarkt zählte Nike mit einem Kursminus von mehr als zwölf Prozent. Der Sportartikel-Hersteller gab einen Gewinneinbruch bekannt und warnte vor weiterem Margendruck wegen des starken Dollar und hoher Lagerbestände, die mit Rabatten losgeschlagen werden müssten. Die Talsohle beim Absatz sei aber wohl durchschritten, kommentierte Analyst David Swartz vom Research-Haus Morningstar. Ausserdem könne dank des starken Markennamens und der geplanten Einsparungen längerfristig wieder mit höheren Margen gerechnet werden.

Im Sog des aktuellen Nike-Kursrutschs fielen die Titel der Rivalen Under Armour um 7,6 Prozent und Lululemon um 6,2 Prozent. Der Sportartikel-Händler Foot Locker büsste 5,6 Prozent ein.

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15:35

Der Dow Jones verliert 0,25 Prozent auf 29'150 Zähler. Der S&P 500 liegt 0,06 Prozent im Minus bei 3638 Zähler. Der Nasdaq gewinnt 0,12 Prozent auf 10'750 Zähler.

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13:15

Die Futures auf dem Dow Jones und dem Nasdaq steigen je 0,3 Prozent. Wegen der anhaltenden Rezessionsängste droht der Wall Street dennoch der schwärzeste September seit mehr als zehn Jahren. Beim Dow Jones summiert sich das Minus seit Monatsbeginn auf rund sieben Prozent. Es wäre der grösste Verlust in einem September seit 20 Jahren. Der breit gefasste S&P 500 und der technologielastige Nasdaq steuern mit Verlusten von rund acht beziehungsweise neun Prozent auf den schwärzesten September seit der Finanzkrise von 2008 zu.

Der Swiss Market Index steht 0,7 Prozent höher. Alcom gewinnt mit 3 Prozent am meisten, Logitech verliert mit 0,6 Prozent am deutlichsten.

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12:45

Der Euro hat am Freitag etwas nachgegeben. Am Mittag kostet die Gemeinschaftswährung 0,9763 US-Dollar. Am Vormittag hatte sie noch über der Marke von 0,98 Dollar notiert. An den beiden Vortagen hatte sich der Euro noch von vorherigen Verlusten erholt.

Auch zum Schweizer Franken notiert die Gemeinschaftswährung mittlerweile etwas schwächer. Das Währungspaar steht bei 0,9565. Im Tageshoch hatte ein Euro noch 0,9623 Franken gekostet. Am Morgen publizierte die Schweizer Nationalbank (SNB) Daten über ihre Devisenmarktinterventionen im zweiten Quartal. Sie zeigen, dass die Währungshüter ihre Devisenkäufe zur Schwächung des Frankens im zweiten Quartal eingestellt haben. Im Gegenteil: Die Notenbank hat im Zeitraum April bis Juni erstmals Devisen im Wert von fünf Millionen Franken verkauft.

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11:45

Der SMI steigt um 0,81 Prozent auf 10'209,08 Punkte. Während der Index auf Wochensicht auf gutem Wege ist, einen Gewinn von annähernd 1 Prozent zu erreichen, steht für September immer noch ein Minus von knapp 6 und für das dritte Quartal von knapp 5 Prozent zu Buche. Entsprechend steuert der Leitindex SMI auf Wochensicht gar auf ein Plus zu. Für den September und auch das dritte Quartal dämmt er damit die Verluste zumindest ein. Händler sprechen von einer Gegenbewegung, nachdem Rezessions- Inflations- und Zinssorgen auch in den letzten Tagen immer wieder für Verkaufswellen an den Märkten gesorgt haben.

Der Markt sei denn auch auf kurze Sicht überverkauft, heisst es in einem Kommentar. Anleger hätten ihre Aktienpakete abgebaut und stattdessen zuletzt Cash gehortet. "Die Stimmung am Markt ist so schlecht wie seit 2009 nicht mehr."

Zum Wochenschluss dürften Konjunkturdaten den Ton angeben. So signalisiert das KOF-Konjunkturbarometer eine Abkühlung. Derweil ist die Inflation auch in der Eurozone mit 10 Prozent mittlerweile zweistellig, nachdem sie bereits in Deutschland am Vortag erstmals seit langer Zeit wieder so hoch ausgefallen war. In den USA werden am Freitagnachmittag mehrere Fed-Vertreter eine Rede halten und die Märkte werden genau auf Hinweise auf das Tempo künftiger Zinserhöhungen der Zentralbank achten. Zudem könnten die Märkte auf eine am Nachmittag erwartete Rede des Kremlchefs Wladimir Putin reagieren, nachdem Russland ukrainische Gebiete annektiert hat.

Aktuell werden die Spitzenplätze mit Kursgewinnen von jeweils mehr als 2 Prozent von Vertretern der unterschiedlichsten Branchen belegt. Dazu zählen mit Alcon (+2,5%), Sonova und Straumann (beide +2,3%) Werte aus dem Lifescience-Bereich. Gerade Alcon und Straumann hatten in den letzten Tagen immer wieder verstärkt Abgaben erlitten.

Unter den Favoriten sind auch die Aktien der Bauchemie-Spezialistin Sika (+2,5%) zu finden. In einem aktuellen Kommentar zeigen sich die Experten von Jefferies nach Gesprächen mit dem ehemaligen MBCC-CEO insgesamt zuversichtlich, dass sich die Übernahme für Sika auszahlen werde. Die beiden Versicherer Swiss Life (+2,1%) und Swiss Re (+1,8%) sind ebenfalls ganz oben auf den Einkaufslisten zu finden. Swiss Re hatten bereits am Vortag davon profitiert, dass sich der Hurrikan "Ian" kurzzeitig abgeschwächt hatte. Mittlerweile nimmt er Kurs auf South Carolina.

Neben den beiden Versicherern gewinnen aus der Finanzbranche auch die Aktien der CS (+2,1%) und von Julius Bär (+1,8%) hinzu. Dennoch sind die Aktien der Grossbank auf Kurs, ein weiteres Wochenminus einzufahren. In der vorangegangenen Börsenwoche waren sie wegen zahlreicher Medienberichte und Spekulationen um annähernd 19 Prozent eingebrochen. UBS bleiben mit einem Plus von 0,8 Prozent hinter den anderen Bankenwerten zurück. Vertreter zyklischer Branchen wie Holcim, Geberit oder Adecco können sich mit Kursgewinnen zwischen 1,9 und 1,5 Prozent ebenfalls etwas von den jüngsten Abgaben erholen.

Die überschaubare Verliererliste wird von VAT (-0,3%) angeführt. Auch Logitech (-0,1%) geben nach. Händler verweisen auf die schwachen US-Vorgaben. Eine Abstufung hat am Donnerstag vor allem Apple-Aktien belastet, was sich in Asien negativ auf Zulieferer ausgewirkt hat. Der US-Konzern Micron wiederum hat vor härteren Zeiten gewarnt und seine Investitionspläne gekappt.

ABB (-0,1%) wiederum leiden unter der Ankündigung, für das im Jahr 2015 in Südafrika vergebene "Kusile-Projekt" rund 325 Millionen US-Dollar zurückzustellen. Derweil sorgen in den hinteren Reihen bei Clariant (+5,0%) und Polypeptide (+2,9%) Analystenkommentare für gute Laune. Cembra (+1,6%) gewinnen nach Zahlen. Kinarus (-14%) sacken nach einer gestoppten Studie ab. Bei Comet (-2,3%) und U-Blox (-0,3%) verweisen Händler ebenfalls auf die US-Vorgaben und Stimmen aus dem Markt.

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10:50

Weitere neue Kursziele für Schweizer Aktien: 

Barry Callebaut: Citigroup senkt auf 2400 (2500) Fr. - Buy
Richemont: ODDO BHF senkt auf 105 (120) Fr. - Neutral
Zurich Insurance: ODDO BHF senkt auf 440 (456) Fr. - Neutral
Clariant: CS erhöht auf Outperform (Neutral) - Ziel 23 (17) Fr.

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10:30

Der SMI baut die Gewinne aus und steht 0,75 Prozent höher.

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09:45

Wegen der anhaltenden Rezessionsängste droht den Börsen der schwärzeste September seit 14 Jahren. Beim EuroStoxx50 summiert sich das Minus seit Monatsbeginn auf knapp sechs Prozent. Der US-Leitindex Dow Jones steuert mit einem Verlust von bislang 8,3 Prozent ebenfalls auf das schlechteste September-Ergebnis seit 2008 zu.

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09:30

Die Aktien des Biotechunternehmens Kinarus fallen 35 Prozent. Kinarus wird eine seiner Corona- Studien nicht fortsetzen. Das unabhängige Prüfungs-Komitee Data and Safety Monitoring Board (DSMB) habe Daten aus der Phase-II-Studie KINETIC überprüft und den Abbruch der Studie empfohlen, teilte Kinarus am Freitag mit.

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09:15

Der Swiss Market Index steigt nach Handelseröffnung 0,4 Prozent. Beste Aktie ist die Credit Suisse mit einem Plus von über 2 Prozent. Defensive Schwergewichte wie Roche (minus 0,2 Prozent) oder Nestlé (minus 0,7 Prozent) verzeichnen Abschläge.

Der SMI stemmt sich damit gegen die negativen Vorgaben aus Übersee. Auf Wochensicht zeichnet sich damit ein knappes Plus ab. Derweil fallen die Monats- und Quartalsbilanz beide klar negativ aus. Weltweit haben die Finanzmärkte mit den Sorgen über eine Verlangsamung des Wachstums und eine aggressive Straffung der Geldpolitik zu kämpfen.

Entsprechend genau werden die zum Wochenschluss anstehenden Konjunkturdaten beobachtet. Der Fokus wird sich auf die ersten Inflationszahlen für die Eurozone richten. Nachdem am Donnerstag die Inflation in Deutschland erstmals seit langer Zeit wieder zweistellig geworden ist, wird dies auch für den Währungsraum nicht ausgeschlossen. In den USA werden am Freitagnachmittag mehrere Fed-Vertreter eine Rede halten, und die Märkte werden genau auf Hinweise auf das Tempo künftiger Zinserhöhungen der Zentralbank achten. Zudem könnten die Märkte auf eine am Nachmittag erwartete Rede des Kremlchefs Wladimir Putin reagieren, nachdem Russland ukrainische Gebiete annektiert hat.

Abwärts geht es für VAT (-1,2%). Sie knüpfen an den schwachen Vortagestrend an, als die bereits annähernd 5 Prozent verloren hatten. Auch der Logistiker Kühne+Nagel (-0,2%) setzt seine zuletzt schwächere Tendenz fort.

In den hinteren Reihen sind Cembra (+4,4%) nach Zahlen gesucht. Clariant (+3,2%) profitieren von einem Analystenkommentar.

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08:10

Der Swiss Market Index wird bei Julius Bär kaum verändert zum Vortag eingeschätzt. Allerdings sind die Berechnungen unklar: Fast alle SMI-Aktien stehen zwischen 0,1 bis 0,21 Prozent höher. Der Gesamtindex wird indes mit einem Plus von lediglich 0,09 Prozent angegeben.

Am breiten Markt fallen Polypeptide mit einem Plus von 2,3 Prozent auf. Cembra ist nach der Übernahme des Schweizer Unternehmens Byjuno unverändert.

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07:30

Neue Kursziele für Schweizer Aktien:
Temenos: Jefferies senkt auf 74 (87) Fr. - Hold
Richemont: JPMorgan erhöht auf 155 (150) Fr. - Overweight

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06:15

Der Swiss Market Index wird bei der IG Bank 0,23 Prozent tiefer eingeschätzt.

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06:00

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 1,7 Prozent tiefer bei 25'980 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 1,5 Prozent und lag bei 1840 Punkten.

Die Börse in Shanghai lag 0,2 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 0,2 Prozent.

Die asiatischen Börsen haben sich zum Ende der Woche am Freitag eher schwächer gezeigt. Die Sorgen um eine globale Rezession, die Wortwahl der Zentralbanken und geopolitische Risiken lassen die Nervosität der Anleger an den Devisen- und Anleihemärkten steigen.

"Der 'beunruhigende Dreiklang' aus steigenden Zinsen, nachlassendem Wachstum und starkem Dollar hat sich verschärft", sagte Timothy Moe, Chefstratege für Asien-Pazifik-Aktien bei Goldman Sachs. "Wir senken unsere Prognosen weiter und erwarten eine weitgehend flache regionale Performance in den nächsten zwei Quartalen mit besseren Renditen auf 12-Monats-Sicht", so Moe.

Für etwas Erleichterung sorgten dagegen die Daten zur chinesischen Industrietätigkeit, die die Markterwartungen übertrafen.

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05:45

Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,2 Prozent auf 144,71 Yen und gab 0,1 Prozent auf 7,1141 Yuan nach. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent höher bei 0,9762 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 0,2 Prozent auf 0,9797 Dollar und notierte kaum verändert bei 0,9567 Franken. Das Pfund Sterling verlor 0,3 Prozent auf 1,1086 Dollar.

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03:00

Der weltgrösste Sportartikel-Konzern Nike hat am Donnerstag nachbörslich einen Rückgang seines Quartalsgewinns bekanntgegeben. Der Grund seien der Dollar-Kurs und höhere Frachtkosten wegen globaler Lieferkettenengpässe. Nach der Meldung brach die Nike-Aktie um 10 Prozent ein. Auch andere grosse multinationale US-Konzerne, darunter Microsoft und Coca-Cola, haben vor einer Belastung durch die Stärke der US-Währung gewarnt.

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02:00

Die kräftige Kurserholung an der Wall Street vom Mittwoch hat sich als Strohfeuer erwiesen. Am Donnerstag schürten robuste Konjunkturdaten einmal mehr die Sorge, dass die Leitzinsen im Kampf gegen die hohe Inflation weiter steigen dürften. Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel um 1,54 Prozent auf 29 225,61 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 2,11 Prozent auf 3640,47 Zähler nach unten. Der Technologiewerte-Index Nasdaq Composite sackte um 2,84 Prozent auf 10.737,51 Zähler ab.

Unter den grössten Verlierern in Dow büssten die Aktien des iPhone-Herstellers Apple rund fünf Prozent ein und fielen damit auf das Niveau von Mitte Juli zurück. Als Belastung erwies sich eine skeptische Studie der Bank of America. Die Papiere hätten in dem aktuell schwierigen Umfeld quasi als sicherer Hafen gedient, doch inzwischen hielten sich Chancen und Risiken wieder in etwa die Waage, schrieb Analyst Wamsi Mohan. Dabei verwies der Experte auf die Abschwächung im Bereich der Inhalte und Dienstleistungen sowie die recht maue iPhone-Nachfrage, die auf sinkende Ausgaben der Verbraucher hindeuteten.

Auch fast alle anderen Dow-Werte verzeichneten Verluste. An der Dow-Spitze schafften die Anteilscheine des Versicherers Travelers ein Plus von gut ein Prozent. Anleger reagierten erleichtert darauf, dass sich der Hurrikan "Ian" auf seinem Weg durch den US-Bundesstaat Florida abgeschwächt hat. Meteorologen stuften den Hurrikan damit zu einem Tropensturm herab.

Im S&P 500 knickten die Anteilscheine des Elektroautobauers Tesla nach einem Analystenkommentar um knapp sieben Prozent ein. Der Experte Alexander Potter von Piper Sandler hatte die aktuellen Markterwartungen mit Blick auf die Auslieferungszahlen für das dritte Jahresviertel als "zu hoch" bezeichnet und auf Produktionsunterbrechungen zu Beginn des Quartals verwiesen.

(cash/AWP/Reuters/Bloomberg)