Zum aktuellen Geschehen im Dow Jones geht es hier.

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17:55

Der Leitindex SMI stieg um 0,6 Prozent auf 11'179 Punkte. Nach den jüngsten Spannungen zwischen den USA und China wegen des Besuchs der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi in Taiwan reagierten Anleger erleichtert auf die bislang vergleichsweise moderate Reaktion der Regierung in Peking auf die Visite.

Gefragt waren jüngst noch verschmähte konjunktursensitive Werte. Der Computerzubehör-Hersteller Logitech setzte sich mit einem Kursplus von 3,9 Prozent an die Spitze der Standardwerte. Die Bauchemiefirma Sika gewann 1,9 Prozent an Wert, der Luxusgüterkonzern Richemont 1,4 Prozent und der Zementproduzent Holcim 1,1 Prozent. Die Aktien von Swiss Re stiegen um 1,7 Prozent, nachdem die Analysten der Credit Suisse das Kursziel für den Rückversicherer erhöht hatten.

Zu den wenigen Verlierern unter den Bluechips gehörte am Tag vor der Halbjahresbilanz der Telekomkonzern Swisscom: Die Anteile sanken um 2,5 Prozent.

Am breiten Markt ermässigten sich die Aktien der Online-Apotheke Zur Rose um 1,8 Prozent, nachdem die Analysten der UBS das Kursziel fast halbiert hatten.

Zum ausführlichen Tagesbericht geht es hier.

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17:35

Der SMI legt 0,55 Prozent zu auf 11'179 Zähler. 17 von 20 Bluechips schlossen den Handelstag im Plus. Tagesgewinner was Logitech mit einem Plus von 3,92 Prozent. Hingegen verlor Swisscom mehr als zwei Prozent.

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17:20

Anleger beenden wegen eines trüben Ausblicks ihre Beziehung mit Match. Die Aktien der "Tinder"-Mutter steuern an der Wall Street mit einem Minus von 23 Prozent auf den grössten Tagesverlust der Firmengeschichte zu. Mit 59,15 Dollar sind sie so billig wie zuletzt vor zweieinhalb Jahren. Das Unternehmen rechnet für das dritte Quartal mit einem überraschend geringen Umsatz von 790 bis 800 Millionen Dollar. Eine weitere negative Überraschung sei der Abgang der Tinder-Chefin Renate Nyborg, kommentiert Analyst Brent Thill von der Investmentbank Jefferies. Es ist der sechste Führungswechsel seit der Gründung der Dating-App 2012.

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17:05

Ein überraschend geringer Quartalsverlust und eine Schrumpfkur ermuntern Anleger zum Einstieg bei Robinhood. Die Aktien des Online-Brokers steigen an der Wall Street um gut 16 Prozent. Das Unternehmen verbuchte ein Quartalsminus von 0,32 Dollar je Aktie und will fast ein Viertel aller Stellen streichen. "Das macht die Firma noch attraktiver für eine Übernahme", sagt Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. Medienberichten zufolge hat die Kryptobörse FTX ein Auge auf Robinhood geworfen.

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16:05

Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 stiegen zur Eröffnung am Mittwoch um bis zu ein Prozent.

Erleichtert reagierten Investoren ausserdem auf die bislang vergleichsweise moderate Reaktion der Regierung in Peking auf den Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi in Taiwan, sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. China werde die Sache damit aber kaum auf sich beruhen lassen. Die Volksrepublik betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz.

Gespannt warteten Börsianer zudem auf das Barometer für die Stimmung der Einkaufsmanager aus dem US-Dienstleistungssektor. Ideal wäre eine kleine Veränderung zum Vormonat - gleichgültig in welche Richtung, sagte Jason Blackwell, Chef-Anleger des Vermögensberaters The Colony Group. Dies würde darauf hindeuten, dass die Zinserhöhungen der Notenbank Fed wirkten, ohne die Wirtschaft in eine Rezession zu stürzen.

Bei den Unternehmen stach PayPal mit einem Kursplus von fast 14 Prozent auf 101,95 Dollar heraus. Der Zahlungsabwickler hatte auf Basis eines überraschend starken Quartalsergebnisses seine Gewinnziele angehoben. Zusammen mit den Einsparungen und den Aktienrückkäufen hätten die Papiere ihre Talsohle durchschritten, prognostizierte Analyst Christopher Brendler vom Research-Haus D.A. Davidson. Daher bekräftige er seine Kaufempfehlung und das Kursziel von 120 Dollar.

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15:35

Der Dow Jones legt 0,62 Prozent zu auf 32'598 Punkte. Der Nasdaq gewinnt 0,94 Prozent auf 12'464 Zähler. Der S&P 500 liegt 0,64 Prozent im Plus bei 4117 Punkten.

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15:15

Der SMI dreht ins Plus und steht jetzt 0,25 Prozent höher.

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15:00

Nach dem jüngsten Rücksetzer können die Anleger am US-Aktienmarkt zur Wochenmitte auf wieder steigende Kurse hoffen. Vor einer Reihe heimischer Konjunkturdaten sowie sehr unterschiedlich aufgenommener Unternehmenszahlen ist zu viel Optimismus allerdings fehl am Platz.

Eine halbe Stunde vor dem Börsenstart taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial 0,6 Prozent höher auf 32'589 Punkte und den Nasdaq 100 0,7 Prozent im Plus auf 12'987 Zähler. Am Dienstag hatte der New Yorker Leitindex deutlicher als der technologielastige Auswahlindex unter den amerikanisch-chinesischen Spannungen wegen des Besuchs einer US-Spitzenpolitikerin in Taiwan gelitten. Laut Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda gibt es nun aber die Hoffnung, dass der Konflikt wegen des Besuchs der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, letztlich doch nicht so heftig eskalieren wird, wie es die anfängliche Reaktion der chinesischen Führung habe befürchten lassen.

Paypal-Aktien schossen vorbörslich um knapp 14 Prozent hoch, obwohl der Bezahldienst für das zweite Quartal einen Gewinneinbruch berichtet hatte. Verantwortlich dafür waren aber vor allem Sonderfaktoren wie höhere Steuern - das Tagesgeschäft lief relativ rund. Zudem begrüssten die Anleger die Nachricht, dass der für sein Pochen auf hohe Renditen und seine Einmischung ins Management bekannte Investor Elliott mit einer Beteiligung im Wert von rund zwei Milliarden Dollar zu den grössten Anteilseignern zählt.

Bei Moderna stand ein vorbörsliches Kursplus von viereinhalb Prozent zu Buche. Die US-Biotechfirma liess zwar die Absatzprognose für ihren Corona-Impfstoff trotz neuer Liefervereinbarungen mit der US-Regierung unverändert, verdient aber daran weiter glänzend. Dies belegte der aktuelle Zwischenbericht, der die Analystenerwartungen übertraf. 

Ein gesenkter Gewinnausblick liess derweil Under Armour kalt: Die Titel des Adidas- und Nike-Konkurrenten, der immerhin sein Umsatzziel bestätigte, stiegen vorbörslich um knapp drei Prozent. Starbucks-Papiere verteuerten sich um nahezu zwei Prozent, nachdem die Kaffeehauskette im jüngsten Quartal trotz Belastungen in China den Umsatz deutlich gesteigert hatte. Der rückläufige Gewinn übertraf zudem dennoch die Erwartungen. Dagegen ging es für die Aktien von AMD um fast fünf Prozent bergab. Der Chipkonzern berichtete zwar - anders als der grössere Konkurrent Intel - ein erneut starkes Quartalswachstum. Allerdings enttäuschte die Umsatzprognose für das laufende Quartal.

Bei Airbnb mussten die Anleger einen Kursrückgang von mehr als sechs Prozent verkraften. Die Unterkünfte-Plattform profitierte im vergangenen Quartal zwar sichtbar von der aufgestauten Reiselust nach mehr als zwei Jahren Corona-Pandemie. Allerdings war die Aktie zuletzt schon vergleichsweise gut gelaufen.

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14:00

Weitere neue Kursziele für Schweizer Aktien:
SPS: Credit Suisse senkt auf 102 (111) Fr. - Outperform
Interroll: Credit Suisse senkt auf 2550 (2990) Fr. - Neutral

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13:30

Die US-Börsen werden vorbörslichen Indikatoren zufolge höher in den Handel gehen. Die Futures auf dem Dow Jones und dem Nasdaq steigen je 0,4 Prozent. 

Der Swiss Market Index ist weiterhin kaum verändert bei 11'113 Punkten.

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13:15

 

Der Euro hat sich am Mittwoch etwas von seinen deutlichen Verlusten am Vortag erholt. Die Gemeinschaftswährung kostet zeitweise 1,0190 US-Dollar und damit etwas mehr als am Morgen. Zum Franken notiert der Euro aktuell bei 0,9775 und damit nur knapp unter seinem bisherigen Tageshoch. Der US-Dollar kostet 0,9600 Franken und damit in etwa so viel wie am Morgen.

Am Dienstag war der Euro deutlich durch hohe Nervosität an den Finanzmärkten belastet worden. Für Verunsicherung sorgt der Besuch der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in Taiwan. 

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12:30

Eine Flut von Firmenbilanzen treibt zur Wochenmitte die Anleger an den Börsen in Europa um. Angesichts der gemischten Ergebnisse ging es an den Aktienmärkten auf und ab. Anfängliche Kursverluste wurden im Handelsverlauf wieder ausgeglichen. Der deutsche Dax notiert am Mittwochmittag 0,3 Prozent höher bei 13'485 Zählern, der EuroStoxx50 zieht 0,4 Prozent auf 3701 Punkte an. 

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11:30

Der SMI notiert nach einem negativen Morgen nun kaum verändert bei 11'115 Punkten.

Am Markt heisst es, mit der Reise von Nancy Pelosi nach Taiwan in einer Zeit angespannter Beziehungen zwischen den USA und China sei die Risikoaversion der Investoren wieder gestiegen. "Als wenn die Welt mit dem Ukraine-Krieg nicht schon einen geopolitischen Krisenherd zu viel auf dem Zettel hätte - die Sorge vor einem weiteren in Asien ist an der Börse deutlich spürbar", kommentiert ein Händler. Doch auch die weiter laufende Berichtssaison, die anhaltende Energiekrise sowie immer wieder uneinheitlich ausfallende Makro-Daten stellten Börsianer derzeit vor Herausforderungen.

Zur Wochenmitte sind es vor allem Konjunkturdaten, die das Geschehen bestimmen. So sind etwa hierzulande die Konsumentenpreise nicht weiter gestiegen. "Die Schweizer Inflationsentwicklung wird mittlerweile weltweit mit Erstaunen verfolgt", heisst es bei der VP Bank. "Während in den meisten Ländern die Teuerungsraten regelrecht explodieren, bleiben sie in der Schweiz auf verhältnismässig niedrigem Niveau." 

Mit einem Minus von 1,4 Prozent zählen Givaudan-Aktien zu den grössten Verlierern. Nachdem die Titel in der Vorwoche noch einer der grössten Gewinner unter den Blue Chips waren, sicherten sich Investoren erst einmal die kurzfristigen Kursgewinne, heisst es am Markt. Neben den weniger konjunktursensiblen Givaudan trennen sich Anleger noch von weiteren weniger zyklischen Werten. So stehen auch Swisscom (-1,5%) und die drei Schwergewichte Nestlé, Novartis und Roche mit Abgaben von bis zu 0,8 Prozent auf den Verkaufslisten. Swisscom werden am morgigen Donnerstag über den jüngsten Geschäftsverlauf informieren.

Allerdings haben auch verschiedene Zykliker zur Wochenmitte einen erschwerten Stand. ABB (-0,6%) Sika (-0,4%) und auch Schindler und Geberit (beide -0,2%) werden allesamt gemieden. Unter den grösseren Verlierern sind zudem einmal mehr die Aktien der CS (- 0,7%) zu finden. Sie knüpfen damit an den Abwärtstrend vom Vortag an, als sie mit einem Kursrutsch von mehr als 6 Prozent der mit Abstand grösste Verlierer unter den Blue Chips waren. Aktuell sorgt eine neu ausgesprochene Verkaufsempfehlung durch Goldman Sachs für neuerlichen Druck. Bereits am Vortag hatten Ratingagenturen mit vorsichtigen Kommentaren Investoren verschreckt.

Die CS bilden damit ein Ausnahme unter den grösseren Finanzwerten im SLI. So gewinnen Julius Bär, Swiss Life, Partners Group, Zurich, Swiss Re und die UBS bis zu 1,2 Prozent hinzu. Am Morgen hatten verschiedene internationale Grössen wie der Versicherer AXA oder die Banken Société Générale und Commerzbank Zahlen vorgelegt, die ganz gut am Markt ankommen.

Aufwärts geht es nach den jüngsten Kurseinbrüchen auch für AMS Osram (+3,4%). Am Markt wird von einer Gegenbewegung auf die Kursschwäche der letzten Tage gesprochen. Zudem hat der Chiphersteller Infineon mit seinen Zahlen überzeugt.

Das Nachrichtenaufkommen wird zur Wochenmitte aber durch Werte aus der zweiten Reihe bestritten. So sind Oerlikon-Aktien (+5,4%) nach starken Zahlen gesucht. Auch GAM (+1,6%) gewinnen nach Zahlen hinzu. Bei Meier Tobler (+6,1%) sorgt ein Analystenkommentar für gute Stimmung. Dem stehen Abgaben von 5,6 Prozent bei der Versandapotheke Zur Rose gegenüber. Die Titel radieren damit einen Gutteil der Vortagesgewinne (+8,5%) aus.

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10:00

Die Aktie von Meier Tobler steigt 6,5 Prozent auf knapp 30 Franken. Das ist der höchste Stand seit über vier Jahren. Research Partners erhöhte das Kursziel für auf 24 von 22 Franken und beliess die Einstufung auf "Halten". Das Unternehmen habe an die gute Entwicklung des Vorjahres angeknüpft und von der beschleunigten Umstellung auf Wärmepumpen profitiert, schreibt der zuständige Analyst. "Der Gewinn lag über unseren Erwartungen. Der Auftragsbestand ist deutlich gestiegen. Wir erwarten für das zweite Semester ein Resultat im Rahmen des guten Vorjahres." Eine leichte Dividendenerhöhung und eine zügige Umsetzung des Aktienrückkaufprogrammes seien vor diesem Hintergrund denkbar.

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09:45

Neue Kursziele für Schweizer Aktien:
Sulzer: Vontobel erhöht auf 68 (65) Fr. - Hold
Lonza: Goldman Sachs senkt auf 747 (770) Fr. - Buy
AMS Osram: Deutsche Bank senkt auf 8,50 (10) Fr. - Hold
Inficon: Vontobel senkt auf 815 (825) Fr. - Hold
Nestlé: DZ Bank senkt auf 136 (139) Fr. - Kaufen
Swiss Re: DZ Bank erhöht auf Kaufen (Halten) - Ziel 85 (95) Fr.
Meier Tobler: Research Partners erhöht auf 24 (22) Fr. - Halten
Bell: Research Partners senkt auf 280 (290) Fr. - Halten
Forbo: Research Partners senkt auf 1770 (2100) Fr. - Kaufen
UBS: Julius Bär senkt auf 19 (21) Fr. - Buy
Zur Rose: UBS senkt auf 56 (93) Fr. - Sell
Idorsia: Jefferies senkt auf 24 (25) Fr. - Buy
Temenos: UBS senkt auf 66,30 (84,50) Fr. - Sell
Holcim: Goldman Sachs senkt auf 58 (59) Fr. - Buy

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09:10

Der Swiss Market Index fällt nach Börseneröffnung 0,4 Prozent. Die Vorgaben aus Übersee werden als uneinheitlich gesehen. Während die Wall Street am Dienstag nach dem hiesigen Börsenschluss noch weiter abgerutscht war, sorgen Schnäppchenjäger und eine generelle Gegenbewegung nach den jüngsten Verlusten in Asien am Mittwoch für Kursgewinne.

In Asien waren die meisten Indizes zuletzt deutlich abgesackt. Grund dafür ist der Besuch von Nancy Pelosi in Taiwan. Die Reise der US-Spitzenpolitikerin nach Taipeh kommt in Peking nicht gut an. Sorgen um eine sich zuspitzende Spannung zwischen den USA und China mache die Börsianer nervös, hiess es am Markt. Zudem bleibe das Thema Inflationsbekämpfung und steigende Zinsen ein Thema, nachdem am Vortag drei Präsidenten der Federal Reserve angedeutet hatten, dass weitere Zinserhöhungen zur Bekämpfung der hohen Inflation notwendig seien.

Die Aktien des CS (-2,4 Prozent) setzen ihren Abwärtstrend vom Vortag fort, als sie mit einem Kursrutsch von mehr als 6 Prozent der mit Abstand grösste Verlierer unter den Blue Chips waren. Zur Wochenmitte nun sorgt eine neu ausgesprochene Verkaufsempfehlung durch Goldman Sachs für neuerlichen Druck.

Es sind zur Wochenmitte aber vor allem Werte aus der zweiten Reihe, die das Nachrichtenaufkommen bestimmen. So hat der Industriekonzern Oerlikon (+7 Prozent) nach dem kräftigen Wachstum im Startquartal auch im Frühling weiter zugelegt. Im gesamten ersten Halbjahr kletterten Umsatz und Gewinn deutlich. Auch die Auftragsbücher wurden dicker.

Im Fokus sind auch die Aktien der Versandapotheke Zur Rose (- 5 Prozent). Die UBS senkte das Kursziel für die Aktie auf 56 Franken.

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08:10

Der Swiss Market Index wird vorbörslichen Indikatoren bei Julius Bär zufolge 0,1 Prozent tiefer starten. Alle SMI-Aktien werden etwas stärker indiziert. Am deutlichsten im Minus ist die Aktie von Credit Suisse mit 1,6 Prozent. Goldman Sachs senkte das Rating für Credit Suisse auf "Sell" von "Neutral" und reduzierte das Kursziel auf 5,80 von 7,00 Franken.

Am Dienstag hatte der SMI wegen einer möglichen Eskalation der Spannungen zwischen den USA und China 0,25 Prozent verloren. Aus diesem Grund verfolgen Börsianer aufmerksam jeden Schritt der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi, die am Dienstag in Taiwan eintraf. Die Regierung in Peking kündigte als Reaktion auf die Visite Manöver in der Region an. Sie betrachtet die Insel als abtrünnige Provinz.

Daneben warteten Investoren gespannt auf die Ergebnisse der Opec+-Sitzung, bei der die grossen Erdöl-Förderländer über ihre Produktionsquoten beraten. Insidern zufolge ist eine Anhebung der Fördermengen nicht zu erwarten. Bei den Konjunkturdaten richten Anleger ihre Aufmerksamkeit unter anderem auf die europäischen Einzelhandelsumsätze. Experten rechnen für Juni mit einem Rückgang um 1,7 Prozent zum Vorjahresmonat. In den USA stehen die Auftragseingänge langlebiger Güter auf dem Terminplan. 

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07:45

Die Ölpreise haben sich am Mittwoch vor einem Treffen des Förderverbunds Opec+ kaum von der Stelle bewegt. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober 100,50 US-Dollar. Das waren vier Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur September-Lieferung fiel ebenfalls geringfügig um sechs Cent auf 94,36 Dollar.

Gespannt warten die Marktteilnehmer auf eine Zusammenkunft des Produzentenverbunds Opec+. Der von Saudi-Arabien und Russland angeführte Zusammenschluss entscheidet über seine kurzfristige Förderung für September. Nachdem die in der Corona-Pandemie ergriffenen Förderkürzungen formal wieder zurückgenommen sind, erwarten Fachleute allenfalls eine moderate Anhebung der Produktion. Schon seit einiger Zeit produzieren die Opec-Länder jedoch deutlich weniger, als sie untereinander vereinbart haben.

Die Opec+ sieht sich mit erheblichen Ungewissheiten konfrontiert. Fraglich ist vor allem, wie stark sich die erwartete Abschwächung der Weltwirtschaft auf die Nachfrage nach Erdöl, Benzin und Diesel auswirkt. "Eine wichtige Rolle spielt dabei auch die Position Russlands", sagt Commerzbank-Experte Carsten Fritsch. Auch Saudi-Arabien kommt eine entscheidende Rolle zu, da US-Präsident Joe Biden dort unlängst eine Ausweitung der Produktion ins Spiel gebracht hat, um die hohen Ölpreise zu drücken.

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06:30

Der Swiss Market Index wird vorbörslichen Indikatoren der IG Bank zufolge 0,22 Prozent tiefer starten.

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06:00

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,5 Prozent höher bei 27.741 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 0,1 Prozent und lag bei 1928 Punkten.

Die Börse in Shanghai lag 0,1 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 0,3 Prozent.

Die Anleger in Asien zeigen sich zu Handelsbeginn am Mittwoch damit erleichtert über Deeskalationsbemühungen der USA nach den erhöhten Spannungen mit China vor dem Hintergrund des Taiwan-Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, sagte, die "Ein-China-Politik" der USA werde mit der Reise nicht in Frage gestellt. "Wir wollen nicht, dass sich dies zu einer Krise oder einem Konflikt ausweitet." 

Es gebe Grund, die Situation zu verschärfen. "Hongkonger und chinesische Aktien haben etwa ein Drittel ihrer gestrigen Verluste wieder aufgeholt, weil sie erleichtert waren, dass es über Nacht keine grössere Konfrontation gab", sagte Steven Leung, von UOB Kay Hian in Hongkong. "Allerdings werden die Anleger wegen der nach Pelosis Abreise geplanten Militärübungen nervös bleiben." Das chinesische Militär hatte als Reaktion auf den Taiwan-Besuch Luft- und Seeübungen in der Nähe von Taiwan angekündigt.

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05:45

Im asiatischen Devisenhandel blieb der Dollar fast unverändert bei 133,14 Yen und stagnierte bei 6,7526 Yuan. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent niedriger bei 0,9562 Franken. Parallel dazu stieg der Euro um 0,2 Prozent auf 1,0181 Dollar.

Die US-Währung fällt 0,3 Prozent auf 95,42 Rappen. Das Pfund Sterling stagnierte bei 1,2174 Dollar.

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02:00

Der Streit um einem Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi in Taiwan zehren an den Nerven der Wall Street-Anleger. "Es ist sehr schwierig, die Risiken abzuschätzen", sagte Portfoliomanager Mohammed Kazmi von der Privatbank UBP. "Die Auswirkungen einer Eskalation der Spannungen zwischen China und den USA wären zwar gross, die Märkte sehen dies derzeit aber als unwahrscheinlich an." Der Dow Jones verlor 1,2 Prozent auf 32.396 Punkte. Der technologielastige Nasdaq gab 0,2 Prozent auf 12.349 Punkte nach und der breit gefasste S&P 500 büsste 0,7 Prozent auf 4091 Punkte ein.

Vor diesem Hintergrund stiegen Investoren bei US-Rüstungsfirmen ein. Die Aktien von Lockheed Martin, Northrop Grumman und Raytheon um bis zu 2,3 Prozent. Die USA unterhielten zwar keine offiziellen diplomatischen Beziehungen zu Taiwan, schrieb Analystin Sheila Kahyaoglu von der Investmentbank Jefferies. Allerdings verpflichte ein Gesetzt die Regierung in Washington dazu, Taiwan bei der Aufrechterhaltung der Verteidigungsfähigkeit zu unterstützen.

Lange Gesichter gab es dagegen bei Caterpillar, wo ein überraschend geringer Quartalsumsatz von 14,25 Milliarden Dollar und der Rückgang der operativen Marge auf 13,6 Prozent auf die Stimmung drückte. Unter anderem dank niedrigerer Steuern habe der Reingewinn mit 3,18 Dollar je Aktie aber positiv überrascht, gab Analyst Matt Elkott vom Vermögensverwalter Cowen zu bedenken. Ausserdem habe der Baumaschinen-Hersteller die Preise so stark angehoben wie seit zwei Jahren nicht. Die Aktien fielen dennoch um 5,8 Prozent.

Gefragt waren die Papiere von Uber, nachdem der Fahrdienst-Vermittler einen überraschend hohen operativen Gewinn und erstmals einen Barmittel-Zufluss bekannt gegeben hatte. "Angesichts der wachsenden Zahl von Konjunktur- und anderen Risiken sind diese Ergebnisse besonders beeindruckend", lobte Analyst Rohit Kulkarni vom Brokerhaus MKM Partners. Uber-Aktien stiegen 18,9 Prozent. In ihrem Sog rückten die Rivalen Lyft und DoorDash bis zu 16,2 Prozent vor.

Pinterest legte ein Kursplus von 11,6 Prozent vor. Das Quartalsergebnis der Online-Fotopinnwand sei besser ausgefallen als erwartet, kommentierten die Analysten der Investmentbank RBC Capital Markets. Weiteren Auftrieb erhielten die Titel vom Elan des neuen Managements und dem Aufstieg des aktivistischen Investors Elliott zum grössten Aktionär.

(cash/Bloomberg/AWP/Reuters)