22:30

Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss am Donnerstag 0,35 Prozent niedriger auf 30.076,68 Punkten. Zwischenzeitlich war das Börsenbarometer erstmals seit drei Monaten unter die runde Marke von 30.000 Zählern gefallen. Andere Indizes verbuchten höhere Verluste: Der marktbreite S&P 500 verlor 0,84 Prozent auf 3757,99 Zähler. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 fiel um 1,17 Prozent auf 11.501,65 Punkte. Die Technologiewerte gelten als besonders anfällig für steigende Zinsen.

Volkswirte betonen vor allem die von den steigenden Zinsen ausgehenden Risiken: "Wir erwarten einen schnelleren Rückgang des Wachstums, sehen Aufwärtsrisiken für die Arbeitslosigkeit und gehen davon aus, dass die Inflation im nächsten Jahr etwas langsamer sinken wird", schrieb etwa David Page, Chefökonom von Axa Investment Managers.

Mit Blick auf einzelne Aktien brachen Novavax um mehr als 13 Prozent ein auf den tiefsten Stand seit Mai 2020. Die US-Bank JPMorgan senkte die Empfehlung für den Impfstoffhersteller von "Neutral" auf "Underweight". Laut Analyst Eric Joseph ist nicht mit einer längerfristigen Nachfrage nach dem Impfstoff Nuvaxovid zu rechnen.

An die Spitze des Leitindex Dow setzten sich die Aktien von Merck & Co mit einem Aufschlag von 3,5 Prozent. Dem Pharmakonzern wurde in einem Patentstreit mit dem Arzneimittelhersteller Viatris im Segment Tiergesundheit von einem Gericht im Bundesstaat Virginia Recht zugesprochen.

Aktien des Software-Entwicklers und SAP -Konkurrenten Salesforce stiegen um 1,7 Prozent. Hier lobten Analysten die Ziele für die Profitabilität im Jahr 2026.

Anteilscheine von Ely Lilly verteuerten sich um fast fünf Prozent, nachdem die Investmentbank UBS zum Kauf der Papiere des Pharmakonzerns geraten hatte. Die Aktien von Fedex reagierten mit einem Kursplus von 0,8 Prozent auf die Ankündigung milliardenschwerer Kosteneinsparungen.

Papiere der Restaurantkette Darden Restaurants verloren 4,4 Prozent. Hier zeigten sich Anleger vom Abschneiden der Tochter Olive Garden enttäuscht. Diese bietet amerikanisch-italienische Küche an und blieb im ersten Geschäftsquartal hinter den Erwartungen zurück.

Der Euro holte einen Teil seiner Verluste auf und kostete am Abend 0,9834 US-Dollar. In der Nacht zum Donnerstag war die Gemeinschaftswährung auf den tiefsten Stand seit rund 20 Jahren gefallen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 0,9884 (Mittwoch: 0,9906) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 1,0117 (1,0095) Euro.

Am US-Anleihenmarkt gerieten die Notierungen unter Druck. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) büsste 1,23 Prozent auf 112,83 Punkte ein. Die Rendite für richtungsweisende Papiere mit zehn Jahren Laufzeit stieg auf 3,70 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit 2011.

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22:05

Der Dow-Jones-Index schloss am Donnerstag 0,35 Prozent im Minus bei 30.076,68 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gab 0,84 Prozent auf 3757,99 Punkte nach. Der Composite-Index der Technologiebörse Nasdaq sank um 1,37 Prozent auf 11.066,81 Zähler.

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21:40

FedEx strebt im nächsten Jahr deutliche Kostenersparnisse an. "Wir werden Kosten-, Geschäfts- und Kapazitätshebel ziehen, um uns an die Auswirkungen der reduzierten Nachfrage anzupassen", erklärte der Konzernchef des US-Paketzustellers, Raj Subramaniam, am Donnerstag. Der DHL-Rivale bezifferte das angepeilte Einspar-Volumen auf zwischen 2,2 und 2,7 Milliarden Dollar. Unter anderem solle die Taktung der Flüge bei FedEx Express reduziert und bestimmte Aktivitäten bei FedEx Ground eingestellt werden. Die FedEx-Aktie stieg um rund zwei Prozent nach der Ankündigung an.

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21:20

Der Euro hat am Donnerstag im späten Handel in den USA die Verluste zum US-Dollar etwas eingegrenzt. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 0,9831 Dollar. In der Nacht zum Donnerstag war der Euro bis auf 0,9809 Dollar gefallen und damit auf den tiefsten Stand seit Ende 2002.

Der Franken hat sich im Anschluss an den Zinssschritt der SNB um 0,75 Prozentpunkte gegenüber beiden Leitwährungen massiv um jeweils rund anderthalb Rappen abgeschwächt. Nach einem Allzeittief bei 0,9465 des Euro in der Nacht rückte dieser rasch auf über 96 Rappen vor und wird derzeit bei anhaltend hoher Volatilität zu 0,9624 gehandelt. Das ist etwas weniger als am späten Nachmittag (0,9640 Franken). Der US-Dollar sank wieder unter die Grenze von 98 Rappen. Derzeit kostet der "Greenback" 0,9788 Franken nach 0,9818 Fr. wenige Stunden zuvor.

Zum ausführlichen Bericht geht es hier.

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21:00

US-Staatsanleihen haben am Donnerstag im späten Handel die anfänglichen hohen Kursverluste noch ausgeweitet. Im Gegenzug legten die Renditen kräftig zu, nachdem zuletzt mehrere Notenbanken ihre Leitzinsen im Kampf gegen die hohe Inflation deutlich angehoben haben.

Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) fiel zuletzt um 1,20 Prozent auf 112,86 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen stieg im Gegenzug bis auf 3,70 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit 2011.

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19:30

Die Stimmung an der Wall Street bleibt einen Tag nach der Zinskeule der US-Notenbank gedämpft. Der Dow-Jones-Index verlor am Donnerstag 0,3 Prozent auf 30.095 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 gab 0,8 Prozent auf 3760 Punkte nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sank um 1,5 Prozent auf 11.054 Zähler.

Am US-Aktienmarkt gerieten wachstumsabhängige Tech-Konzerne unter Druck. "Der kurzfristige Katalysator (für den Markt) werden die Gewinne des dritten Quartals sein. Wenn die Gewinne nicht so schlecht ausfallen wie derzeit erwartet, könnte dies eine erste Unterstützung für den Markt sein", sagte Sam Stovall, Chief Investment Stratege bei CFRA Research.

Bei Tesla verdarb ein Fahrzeugrückruf die Laune der Anleger. Die Aktien des E-Auto-Herstellers fielen um mehr als drei Prozent. Rund 1,1 Millionen Teslas müssen in den USA in die Werkstatt wegen möglicher Probleme im Zusammenhang mit den automatischen Fenstersystemen.

Salesforce punktete hingegen mit seinen Mittelfrist-Zielen. Die Aktien des Softwarehauses stiegen um 2,8 Prozent. Der SAP-Rivale will seine Erlöse bis 2026 auf 50 Milliarden Dollar fast verdoppeln.

Der Einstieg des britischen Pharmariesen GSK hievte Spero Therapeutics in schwindelerregende Kurshöhen. Die Aktien des US-Arzneimittelentwicklers verteuerten sich um 287 Prozent auf 3,18 Dollar. GSK beteiligt sich im Rahmen einer Lizenzvereinbarung für sein experimentelles Antibiotikum für komplizierte Harnwegsinfektionen an Spero. Dabei werden eine Vorauszahlung in Höhe von 66 Millionen US-Dollar für das orale Antibiotikum geleistet und außerdem für neun Millionen Dollar Aktien erworben. 

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19:00

Zinserhöhungen in Grossbritannien, der Schweiz und Norwegen sowie am Vorabend in den USA haben den Investoren an Europas Börsen am Donnerstag die Lust auf Aktien verdorben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rutschte um 1,85 Prozent auf 3427,14 Zähler ab. Der Index vermied nur haarscharf einen Rücksetzer auf ein weiteres Tief seit zwei Monaten. Seit Jahresbeginn haben sich die Verluste auf mehr als 20 Prozent ausgeweitet.

In Paris fiel der Leitindex Cac 40 um 1,87 Prozent auf 5918,50 Zähler zurück. In London war der Verlust des FTSE 100 mit 1,08 Prozent auf 7159,52 Punkte etwas geringer. Unterstützung erhielt der Index von Rohstoffaktien wie Rio Tinto, Glencore und Anglo American, die von steigenden Preisen für Rohstoffe profitierten.

Unter den Einzelwerten bekamen vor allem Banken den Rückenwind der Zentralbanker zu spüren. Sie schlugen sich auf dem Sektortableau am besten. Aktien der italienischen Intesa Sanpaolo und der spanischen Santander schlossen im schwachen Gesamtmarkt mit Gewinnen. Die Geldhäuser können bei steigenden Kapitalmarktzinsen im Kreditgeschäft und im Anleihehandel die Erträge steigern. Unicredit stiegen sogar um mehr als fünf Prozent nach optimistischen Aussagen der Bank zum laufenden Jahr.

Leidtragende der steigenden Zinsen waren hingegen die Technologiewerte , die als besonders zinssensibel gelten. Der Sektor verlor mehr als vier Prozent. Zu den Verlierern zählte etwa der Chipindustrie-Ausrüster ASML , dessen Aktien gut fünf Prozent verloren. Auch die Aktien des Chip-Konzerns Infineon standen unter Druck. Der Immobiliensektor verlor mehr als vier Prozent und sackte auf den tiefsten Stand seit zehn Jahren ab. Mit steigenden Zinsen verteuert sich nicht nur das Bauen und Instandsetzen, sondern auch die Refinanzierung der Immobiliengesellschaften selbst.

Zu den grössten Verlierern unter den kleineren Werten zählte der britische Wasserstoff-Spezialist Ceres Power. Der Kurs brach in London um mehr als 15 Prozent ein. Das Management liess wissen, dass eine wichtige Kooperation mit Bosch und der chinesischen Weichai erst 2023 starten könne und nicht wie geplant im zweiten Halbjahr. Für 2022 schmälere das die Einnahmen.

Zum ausführlichen Bericht geht es hier.

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18:35

Weitere Zinserhöhungen der Notenbanken und der düstere Ausblick der US-Währungshüter haben dem deutschen Aktienmarkt am Donnerstag zugesetzt. Der Dax ging am Abend nur knapp über dem Tagestief mit einem Abschlag von 1,84 Prozent bei 12.531,63 Punkten aus dem Handel. Auch der MDax der mittelgrossen Unternehmen rutschte bis zum Abend merklich ab. Er schloss beim Stand von 23.267,31 Punkten, dies bedeutete ein Minus von 2,68 Prozent. 

Bei den Einzelwerten hierzulande sorgte der Softwarehersteller Suse mit Zahlen und einer gesenkten Auftragsprognose für lange Gesichter. Die im SDax gelisteten Papiere büssten zwischenzeitlich rund ein Drittel ein und fielen auf ein Rekordtief. Zum Handelsschluss stand noch ein Minus von gut 21 Prozent auf 14,33 Euro auf der Anzeigetafel. Zu Jahresbeginn war eine Aktie noch knapp 44 Euro wert.

Im Dax setzten im Gleichklang mit der schwachen Pharmabranche in Europa einige Werte ihre Talfahrt fort. Papiere von Sartorius verloren am Dax-Ende sechseinhalb Prozent, Fresenius und deren Tochter FMC büssten bis zu dreieinhalb Prozent ein. Die Marktstrategen von JPMorgan hatten zuletzt auf die "klar negative Korrelation" der Branche mit den massiv anziehenden Anleiherenditen hingewiesen.

An der Dax-Spitze verteuerten sich Deutsche Bank nach optimistischen Aussagen des Finanzchefs James von Moltke dagegen um fast zweieinhalb Prozent.

Anteile am Online-Modehändler About You fielen nach einer gestrichenen Kaufempfehlung durch die Deutsche Bank auf ein weiteres Rekordtief, zu Handelsende betrug das Minus noch knapp 2,3 Prozent. Aktien des Konkurrenten Zalando wurden ebenfalls belastet und gaben mit 6,4 Prozent noch stärker nach.

Uniper-Aktien konnten sich nach einem weiteren turbulenten Handelstag mit knapp fünf Prozent Kursplus auf 3,27 Euro etwas von ihren massiven Vortagesverlusten erholen. Am Mittwoch waren die Anteile des vor der Verstaatlichung stehenden Energiekonzerns erstmals unter 3,00 Euro gesackt und hatten bis fast 40 Prozent verloren. Auch am Donnerstag war es zunächst prozentual zweistellig abwärts gegangen, bevor die Papiere ins Plus drehten.

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17:35

Der Leitindex SMI sank um 1,26 Prozent auf 10'297.65. Das entschlossene Vorgehen der Notenbanken gegen die Inflation fachten die Rezessionsängste der Anleger an. Die US-Notenbank Fed und die Schweizerische Nationalbank (SNB) erhöhten die Leitzinsen jeweils um 0,75 Prozentpunkte, die Bank von England um 0,5 Prozentpunkte.

Weit oben auf den Verkaufszetteln standen konjunktursensitive Werte. Die Aktien des Finanzinvestors Partners Group brachen 7,82 Prozent ein. Höhere Zinsen verteuern Zusammenschlüsse und Zukäufe. Die Anteile des Computerzubehör-Herstellers Logitech, des Luxusgüterkonzerns Richemont und des Zementproduzenten Holcim büssten mehr als zwei Prozent ein.

Die Credit Suisse sackten mehr als fünf Prozent auf ein Rekordtief von 4.65 Franken ab. Die krisengeschüttelte Bank lotet Insidern zufolge bei Grossanlegern eine milliardenschwere Stärkung der Bilanz aus (zum ausführlichen Bericht).

Besser als der Gesamtmarkt hielten sich die als vergleichsweise krisensicher geltenden Indexschwergewichte Roche und Nestle mit 0,72 Prozent Kursminus beziehungsweise 0,98 Prozent Kursplus. Novartis dagegen verlor nach einer Investorenveranstaltung ohne grosse Neuigkeiten im Ausmass des Marktes 0,98 Prozent an Wert.

Zum ausführlichen Bericht geht es hier.

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17:25

Der Euro ist am Donnerstag zeitweise auf ein 20-Jahrestief zum US-Dollar gefallen. In der Nacht sackte die Gemeinschaftswährung bis auf 0,9809 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Ende 2002. Am späten Nachmittag wurde der Euro mit 0,9819 Dollar knapp darüber gehandelt.

Der Franken hat sich im Anschluss an den Zinssschritt der SNB um 0,75 Prozentpunkte gegenüber beiden Leitwährungen massiv um jeweils rund anderthalb Rappen abgeschwächt. Nach einem Allzeittief bei 0,9465 des Euro in der Nacht rückte dieser rasch auf über 96 Rappen vor und wird derzeit bei anhaltend hoher Volatilität zu 0,9640 gehandelt.

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17:20

Die Ölpreise sind am Donnerstag gestiegen. Marktbeobachter sprachen von einer Gegenbewegung, nachdem die Notierungen an den vergangenen beiden Handelstagen gefallen waren. Am Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 90,74 Dollar. Das waren 82 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 76 Cent auf 83,77 Dollar.

Belastet wurden die Ölpreise zuletzt durch die trüben Aussichten für die Weltkonjunktur. Die Zinserhöhungen vieler Notenbanken dürften die Konjunktur weiter belasten. So hatte am Mittwochabend die US-Notenbank erneut die Zinsen im Kampf gegen die hohe Inflation deutlich angehoben. Am Donnerstag folgten einige europäische Notenbanken wie die aus Grossbritannien, Norwegen und der Schweiz. Eine schwächelnde Konjunktur belastet die Nachfrage nach Rohöl.

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16:50

Der SMI gibt im Sog der Wall Street ebenfalls nach und steht aktuell bei einem Minus von 0,83 Prozent. Am stärksten leidet die Partners Group mit einem Minus von über sieben Prozent. Auch die Swiss Life verliert über vier Prozent. 

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16:00

Der Dow-Jones-Index verlor am Donnerstag 0,4 Prozent auf 30'050 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 gab 0,7 Prozent auf 3763 Punkte nach. Kurzzeitig rutschte das Börsenbarometer unter die runde Marke von 30 000 Punkten, erstmals seit Mitte Juni. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sank um ein Prozent auf 11'109 Zähler. 

Die Fed hatte die Zinsen wie erwartet erneut um 75 Basispunkte angehoben und weitere Erhöhungen bis zum Jahresende signalisiert. Zinssensitive Bankaktien legten am Donnerstag leicht zu, während wachstumsabhängige Konzerne wie Tesla, Microsoft und die Facebook-Mutter Meta Platforms bis zu anderthalb Prozent nachgaben. "Der kurzfristige Katalysator (für den Markt) werden die Gewinne des dritten Quartals sein. Wenn die Gewinne nicht so schlecht ausfallen wie derzeit erwartet, könnte dies eine erste Unterstützung für den Markt sein", sagte Sam Stovall, Chief Investment Stratege bei CFRA Research.

Salesforce punktete mit seinen Mittelfrist-Zielen. Die Aktien des Softwarehauses stiegen um 2,8 Prozent. Der SAP-Rivale will seine Erlöse bis 2026 auf 50 Milliarden Dollar fast verdoppeln.

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15:35

Der Dow Jones startet mit einem kleinen Plus von 0,1 Prozent. Der Nasdaq (-0,2 Prozent Prozent) und der S&P 500 (-0,05 Prozent) geben hingegen nach.

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14:55

Am Donnerstag ist am US-Aktienmarkt mit einer Stabilisierung der Kurse zu rechnen, nach den herben Verlusten vom Vortag. Zinssensible Aktien belastete indes die kräftige Zinserhöhung der US-Notenbank Fed, die den Leitzins am Vorabend erwartungsgemäss um 75 Basispunkte erhöht hatte. Sorgen bereitete den Anlegern die offenkundige Bereitschaft der Fed, im Kampf gegen die Teuerung auch eine Rezession in Kauf zu nehmen.

An der Wall Street drehte der vorbörsliche Handel am Donnerstag leicht in den grünen Bereich. Rund eine halbe Stunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den US-Leitindex Dow Jones Industrial 0,2 Prozent höher bei 30'255 Punkten. Der zinssensible Nasdaq 100 steuerte bei 11 636 Zählern auf ein kleines Minus von 0,1 Prozent zu.

"Die Börsianer haben vom gestrigen Fed-Meeting vor allem eine Botschaft mitgenommen: Es wird noch schlimmer, bevor es besser wird", schrieb Thomas Altmann, Marktanalyst bei QC Partners. Kurzfristig führe der Zinspfad steil nach oben. In seinen Augen dürfte sich die Situation erst im kommenden Jahr wieder normalisieren.

Fed-Chef Jerome Powell werde die Zinspolitik weiter straffen, bis die Teuerung nachlasse, schrieben die Experten der Credit Suisse. Das befeuere Sorgen vor einer "harten Landung" der US-Konjunktur. Die Zinsschritte dürften laut den Experten noch eine Weile hoch bleiben. Das belaste die Aktien auch in Zukunft.

In den tiefroten Bereich rutschten im vorbörslichen Handel Aktien von Novavax. Die Analysten der US-Bank JPMorgan senkten die Erwartungen von "Neutral" auf "Underweight". Laut Analyst Eric Joseph ist nicht mit einer längerfristigen Nachfrage nach dem Impfstoff Nuvaxovid zu rechnen. Die jüngste Impfstoff-Dynamik in den USA und der EU deute mittel- und längerfristig auf Gegenwind hin. Die Novavax-Aktien verloren rund fünf Prozent.

Auch die Aktien von Darden Restaurants liessen am Donnerstag Federn. Der Betreiber von Restaurants setzte im abgelaufenen Quartal weniger um als erwartet. Anleger quittierten das im vorbörslichen Handel mit einem Kursrutsch von über vier Prozent.

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14:45

Der SMI fällt um 0,17 Prozent auf 10'411 Punkte. Der Kurs des SMI hat sich im Verlauf des Tages recht volatil gezeigt. Ein starker Kursrückgang am Morgen wurde aber weitgehend rückgängig gemacht, nachdem die Schweizerischen Nationalbank um 10.30 Uhr bekannt gegegen hatte, dass die Zinsen nun auf 0,5 Prozent heraufgesetzt werden. Der Negativzins in der Schweiz ist damit Geschichte. 

Im SMI ist Nestlé (+1,60 Prozent) das Zugpferd. Schlusslich hingegen bleibt die Partners Group (-4,46 Prozent). Auch Alscon, Swiss LIfe, Geberit und Novartis sowie Sika fallen um über 1 Prozent und illustrieren damit die schlechte Börsenlage. 

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13:45

Der Euro hat sich am Donnerstag von anfänglichen Verlusten erholt. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am Mittag bei 0,9880 US-Dollar gehandelt. In der Nacht auf Donnerstag war die Gemeinschaftswährung noch bis auf 0,9809 Dollar gesunken und damit auf den tiefsten Stand seit etwa 20 Jahren.

Der Franken hat sich im Anschluss an den Zinssschritt der SNB um 0,75 Prozentpunkte gegenüber beiden Leitwährungen massiv um jeweils über anderthalb Rappen abgeschwächt. Nach einem Allzeittief bei 0,9465 des Euro rückte dieser rasch auf über 96 Rappen vor und wird derzeit bei anhaltend hoher Volatilität zu 0,9687 gehandelt.

Der US-Dollar erreichte kurzzeitig gar den Wert von 98 Rappen über dem er zuletzt Anfang September notiert hatte. Aktuell werden für einen Dollar 0,9804 verlangt. In Marktkreisen wird mit Blick auf die Abwertung des Frankens auf den Zinsschritt der SNB von 0,75 Prozent verwiesen. Im Vorfeld seien an den Finanzmärkten Befürchtungen aufgekommen, dass die SNB die Zinsen gar um einen vollen Prozentpunkt anheben könnte.

Belastet wurde der Euro zuletzt, wie auch viele andere Währungen, durch den starken Dollar. Die US-Währung profitiert zum einen von der straffen Geldpolitik der US-Notenbank Fed, die ihren Leitzins am Mittwochabend zum dritten Mal in Folge kräftig um 0,75 Prozentpunkte anhob. Hintergrund ist die sehr hohe Inflation. Zum anderen ist der Dollar wegen der zunehmend trüben geopolitischen Lage gefragt. Die am Mittwoch bekannt gegebene Teilmobilmachung Russlands hatte die Anleger in den sicheren Hafen Dollar getrieben. Vor der Bekanntgabe der Teilmobilmachung hatte der Euro noch in der Nähe der Parität zum Dollar notiert.

Der japanische Yen hat unterdessen nach einer Devisenmarktintervention zugelegt. Die japanische Regierung stemmt sich damit gegen die extrem schwache Landeswährung. Der Yen wird seit langem durch die Geldpolitik der japanischen Zentralbank belastet, die sich im Gegensatz zu vielen anderen Notenbanken nicht gegen die Inflation stemmt. Am Donnerstag wurde diese Politik nach der Zinssitzung der Zentralbank bestätigt. Der Yen legte nach der Intervention zu Dollar und Euro zu. Er gab jedoch einen Teil seiner Gewinne wieder ab.

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11:50

Die US-Termingeschäfte zeigen sich bezüglich der Gewinne und Verluste an der Wall Street unentschlossen. So steigen zwar die Dow Jones-Futures um 0,12 Prozent und die S&P 500-Futures um 0,01 Prozent, die Nasdaq-Futures hingegen sinken um 0,12 Prozent.

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11:35

Der SMI sinkt mit 0,16 Prozent und steht bei 10'413 Punkten.

Der Schweizer Aktienmarkt steht am Donnerstag kurz vor Mittag in etwa gehalten. Der aktuell wenig veränderte Stand kaschiert allerdings einen bisher doch ungewöhnlich turbulenten Verlauf. Hatte der Leitindex SMI am Morgen im Kontext der Verschärfung der Geldpolitik durch die amerikanische Notenbank und weiter gestiegener Rezessionsängste noch markant nachgegeben und ein neues Jahrestief markiert, holte er die Verluste im Anschluss an den neuerlichen Zinsschritt der SNB wieder auf und drehte vorübergehend gar deutlicher ins Plus.

Der Franken hat sich gleichzeitig gegenüber beiden Leitwährungen massiv um jeweils über anderthalb Rappen abgeschwächt. Nach einem Allzeittief bei 0,9465 des Euro rückte dieser rasch auf über 96 Rappen vor und wird derzeit bei anhaltend hoher Volatilität zu 0,9607 gehandelt. Der US-Dollar erreichte kurzzeitig gar den Wert von 98 Rappen über dem er zuletzt Anfang September notiert hatte. Aktuell werden für einen Dollar 0,9725 verlangt. In Marktkreisen wird mit Blick auf die Abwertung des Frankens auf den Zinsschritt der SNB von 0,75 Prozent verwiesen. Im Vorfeld seien an den Finanzmärkten Befürchtungen aufgekommen, dass die SNB die Zinsen gar um einen vollen Prozentpunkt anheben könnte.

Mit Blick auf die US-Notenbank heisst es in einem Kommentar der Credit Suisse, dass Fed-Chef Jerome Powells Aussagen, die Geldpolitik weiter zu verschärfen, die Sorgen um eine harte Landung der Wirtschaft erhöht hätten. Zinsen, die länger als erwartet hoch blieben, sowie der damit verbundene wirtschaftliche Abschwung dürften zudem die Aktien noch länger belasten, so die Bank.

Die Aufholjagd des SMI ist insbesondere Nestlé zu verdanken, welche nach klar negativem Start mittlerweile 1,8 Prozent höher notieren. Nestlé starten damit einen Versuch, die seit über einem Monat anhaltende Talfahrt zu beenden.

Das Spitzentrio wird von Swatch (+2,1 Prozent) und Givaudan (+1,3 Prozent) komplettiert.

Die Mehrheit der Titel hat den seit Dienstag vor einer Woche anhaltenden Abwärtstrend allerdings noch nicht verlassen. Die grössten Verlierer sind aktuell Partners Group (-3,4 Prozent), Temenos (-3,0 Prozent), Straumann (-2,2 Prozent) und AMS Osram (-2,0 Prozent).

Von den Grossbanken geben CS (-0,7 Prozent) deutlicher nach als UBS (-0,1 Prozent). Laut einem Bericht der "Financial Times" zieht die Credit Suisse eine Aufteilung der Investmentbank in drei Teile in Erwägung. Die Aktien der Credit Suisse haben im frühen Geschäft das Allzeittief auf 4,75 Franken einmal mehr nach unten gedrückt. Seit das Management der skandalgeplagten Grossbank nach dem CEO-Austausch Ende Juli für die Ergebnisse zum dritten Quartal in rund einem Monat ein Strategie-Update versprochen hat, brodelt die Gerüchteküche.

Die beiden Pharmaschwergewichte halten sich eher unauffällig im Mittelfeld; so büssen die GS von Roche 0,4 Prozent ein und Novartis 0,8 Prozent. Novartis hat im Vorfeld des heutigen Investorentages die strategischen Ziele präzisiert. Demnach will sich der Pharmakonzern künftig noch stärker auf Schlüsselregionen und potenzielle Blockbuster konzentrieren.

Im breiten Markt ziehen DKSH gegen den Trend um 1,6 Prozent an. Der Dienstleister baut das Geschäft in Nordamerika mit einer Akquisition aus. Die Gruppe kauft eine Mehrheitsbeteiligung an der im Vertrieb von Spezialchemikalien tätigen Terra Firma mit einem erwarteten Umsatz von rund 240 Millionen US-Dollar.

Noch besser halten sich etwa Hochdorf (+7,0 Prozent) oder Spexis (+6,2 Prozent), letztere nach der Meldung über einen Forschungserfolg.

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10:50

Nach einem Hüpfer ins Plus nach der Ankündigung der SNB-Zinserhöhung fällt der SMI im Vormittagshandel wieder zurück und notiert bei 10'436 Punkten leicht im Plus. Zuvor war der Index aber auch wieder ins Minus gefallen. 

Zugpferd im Index ist Nestlé (+1,67 Prozent). Auch die Aktie von Givaudan (+1,53 Prozent) zieht an. Die Schwergewichte Novartis (-0,41 Prozent) und Roche (-0,29 Prozent) bremsen den SMI

Am Schluss der Tabelle stehen Partners Group (-3,43 Prozent). Der Vermögensverwalter hat an der Börse schon das ganze Jahr auf den Zinsanstieg reagiert. Das Privatmarkt-Geschäft des Zuger Unternehmens war lange eine willkommene Ausweichmöglichkeit zu sehr tiefen Zinsen.l 

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10:15

Der Zinsschritt der SNB um 0,75 Prozentpunkte auf 0,5 Prozent wirkt der Aufwertung des Frankens entgegen. 

Aktuell notiert der Euro bei 0,9659 Franken. In der Nacht war der Kurs unter 0,95 Franken gefallen. 

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10:10

Der SMI hat ins Plus gedreht. Gut eine Stunde nach Handelsbeginn und nach der Bekanntgabe der Nationalbank, den Schweizer Leitzins auf 0,5 Prozent anzuheben, notiert der Index bei 10'447 Punkten um 0,18 Prozent höher.

Nestlé führt mit 2,13 Prozent Plus. Schlusslicht im SMI bildet der zinssensitive Titel von Partners Group (-2,77 Prozent).

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10:05

Die dritte starke Leitzinserhöhung in den Vereinigten Staaten in Folge sowie die düsteren Aussagen der US-Notenbank Fed zur weiteren Entwicklung haben den deutschen Aktienmarkt zum Handelsstart belastet. Der Leitindex Dax fiel im frühen Handel um bis zu 1,88 Prozent auf 15 526 Punkte, konnte die Verluste zuletzt aber schnell begrenzen. Rund eine dreiviertel Stunde nach Handelsstart büsste er noch 0,46 Prozent auf 12 707 Punkte ein. Der Eurozonen-Auswahlindex EuroStoxx folgte dem Dax in etwa im Gleichschritt nach unten. Der MDax fiel zuletzt um 1,09 Prozent auf 23 648 Zähler, nachdem er zuvor um bis zu 2,29 Prozent auf 23 360 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit Mai 2020 gerutscht war. Der SDax sank 1,91 Prozent auf 11 065 Punkte.

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09:30

Der Schweizer Aktienmarkt findet nicht aus seiner Baisse und markiert ein neues Jahrestief. Die US-Notenbank hat mit ihrem neuerlichen deutlichen Zinsschritt die Börsen global weiter unter Druck gesetzt, auch wenn die Zinserhöhung im Rahmen der Erwartungen ausgefallen ist. Fed-Chef Jerome Powell hat einmal mehr seine Entschlossenheit bekundet, die Geldpolitik zu straffen, bis die Inflation unter Kontrolle ist, was die Rezessionssorgen weiter nährt. In den Fokus rückt nun die SNB, von welcher ebenfalls eine deutliche Zinserhöhung erwartet wird.

Das Fed bewege sich mit dem jüngsten Entscheid weiter auf der hawkishen Seite und auch für die kommende Sitzung Anfang November scheine eine weitere Zinserhöhung um 75 Basispunkte eingeplant zu sein, so das Fazit der Zürcher Kantonalbank. Und für die Credit Suisse haben Powells Aussagen, die Geldpolitik weiter zu verschärfen, die Sorgen um eine harte Landung der Wirtschaft erhöht. Zinsen, die länger als erwartet hoch blieben, sowie der damit verbundene wirtschaftliche Abschwung dürften zudem die Aktien noch länger belasten, so die Bank.

Der SMI fällt bis um 09.10 Uhr um 1,44 Prozent auf 10'278,70 Punkte zurück. Das bisherige Jahrestief bei 10'350 Punkten vom Juni wird damit klar unterschritten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, büsst 1,80 Prozent auf 1560,21 Punkte ein und der breite SPI 1,37 Prozent auf 13'196,87 Punkte. Alle SLI-Werte geben nach.

Der Euro ist gleichzeitig in der Nacht auf Donnerstag erstmals unter die Marke von 95 Rappen gerutscht und notiert derzeit bei 0,9473 Fr.

Bei den Blue Chips verzeichnen konjunktursensitive Aktien wie Straumann und AMS Osram (je -4,3 Prozent) oder Partners Group (-3,9 Prozent) die grössten Abschläge.

Von den Grossbanken geben UBS (-2,2 Prozent) minim mehr nach als CS (-2,1 Prozent), letztere notieren allerdings mit 4,82 Franken auf einem neuen Jahrestief. Laut einem Bericht der "Financial Times" zieht die Bank eine Aufteilung der Investmentbank in drei Teile in Erwägung.

Nach unten abgestützt wird der Gesamtmarkt von den vergleichsweise stabilen Schwergewichten Nestlé (-0,5 Prozent), Roche (-0,9 Prozent) und Novartis (-1,1 Prozent). Novartis hat im Vorfeld des heutigen Investorentages die strategischen Ziele präzisiert. Demnach will sich der Pharmakonzern künftig noch stärker auf Schlüsselregionen und potenzielle Blockbuster konzentrieren.

Im breiten Markt ziehen DKSH gegen den Trend um 0,2 Prozent leicht an. Der Dienstleister baut das Geschäft in Nordamerika mit einer Akquisition aus. Die Gruppe kauft eine Mehrheitsbeteiligung an der im Vertrieb von Spezialchemikalien tätigen Terra Firma mit einem erwarteten Umsatz von rund 240 Millionen US-Dollar.

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09:03

Der SMI fällt nach Börsenstart um 1,5 Prozent auf 10'270 Punkte. 

Folgt mehr.

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08:25

Aus Furcht vor einem Rückschlag für die Weltwirtschaft durch die anhaltenden Zinserhöhungen der US-Notenbank ziehen sich weitere Anleger aus den asiatischen Aktienmärkten zurück.

Der Hongkonger Leitindex fiel am Donnerstag um bis zu 2,6 Prozent auf ein Elf-Jahres-Tief von 17.965,33 Punkten. Der japanische Nikkei-Index büsste 0,6 Prozent auf 27.163 Zähler und die Börse Shanghai 0,3 Prozent auf 3107 Stellen ein. So lange sich die gestiegenen Rezessionsrisiken noch nicht vollständig in den Kursen widerspiegelten, müsse mit einer anhaltend unterdurchschnittlichen Entwicklung riskanter Geldanlagen gerechnet werden, sagte Anlagestratege David Chao vom Vermögensverwalter Invesco. 

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08:10

Julius Bär berechnet den SMI um 1,13 Prozent bei 10'312 Punkten tiefer. Der Markt ist schwer mitgenommen nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank Federal Reserve. Die Befürchtung, dass weitere deutliche Zinserhöhungen die Wirtschaft belasten werden, macht die Runde. 

Alle 20 Titel stehen deutlich um über 1 im Minus.. Nur die defensiven Titel von Roche, Novartis, Nestlé und Swisscom sind weniger, um je circa 0,9 Prozent, tiefergestellt. 

 

 

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08:00

Die Ölpreise haben am Donnerstag im frühen Handel leicht zugelegt. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 90,19 Dollar. Das waren 36 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 32 Cent auf 83,26 Dollar.

Die Preisentwicklung am Ölmarkt ist nach wie vor schwankungsanfällig. Für tendenziell steigende Preise sorgen die zunehmenden Spannungen zwischen dem Westen und Russland infolge des Ukraine-Kriegs. Da Russland einer der grössten Ölförderer der Welt ist, ziehen die Spannungen Risikoaufschläge am Erdölmarkt nach sich.

Auf der anderen Seite werden die Rohölpreise durch Konjunktursorgen und die straffe Geldpolitik vieler Zentralbanken belastet. Am Mittwochabend hob die US-Notenbank Federal Reserve ihre Leitzinsen zum dritten Mal in Folge kräftig um 0,75 Prozentpunkte an. Die höheren Zinsen lasten auf der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage und damit auch auf dem Bedarf an Öl, Benzin und Diesel.

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07:30

Der Höhenflug der Weltleitwährung geht weiter. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, steigt am Donnerstag um 0,3 Prozent und notiert mit 111,79 Punkten so hoch wie zuletzt vor etwas mehr als 20 Jahren. "Was sonst als den Dollar kann man derzeit kaufen", fragt Sally Auld, Chef-Anlegerin des Vermögensverwalters JB Were. "Die Fed wird ihre Zinserhöhungen auf absehbare Zeit nicht beenden." Andere Börsianer verweisen zusätzlich auf die Attraktivität des Dollar als "sicherer Anlagehafen" vor dem Hintergrund der drohenden Rezession in Europa, der schwächelnden chinesischen Wirtschaft und des anhaltenden Ukraine-Kriegs. 

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07:20

Nach der Zinserhöhung der US-Notenbank Fed um 75 Basispunkte stehen am Donnerstag weitere Entscheidungen an. Die britische Zentralbank wird den Leitzins voraussichtlich ungewöhnlich kräftig anheben. Börsianer rechnen mit einer Erhöhung des geldpolitischen Schlüsselsatzes um 0,75 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent. Auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) entscheidet über eine mögliche Anpassung der Zinsen. Analysten gehen davon aus, dass die Währungshüter den Leitzins zumindest um 0,5 Prozentpunkte anheben, wenn nicht sogar um 0,75 Prozentpunkte. Gegen den globalen Trend hielt Japans Zentralbank an ihrer Niedrigzinspolitik fest.

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07:00

Der Euro ist zum Franken unter die Marke von 95 Rappen gefallen. Derzeit notiert das Währungspaar bei einem Wechselverhältnis von 1 zu 0,9492 Franken.

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06:15

Der SMI tendiert in einer vorbörslichen Indikation der IG Bank um 1,4 Prozent tiefer. Dies lässt einen Taucher der Kurse erwarten, wenn der Handel um 9 Uhr eröffnen wird. Der Leitindex sank am Mittwoch um 0,5 Prozent auf 10'429 Punkte.

Die US-Notenbank hat am Mittwochabend nach Schweizer Börsenschluss den Leitzins um 0,75 Prozentpunkte auf 3,25 Prozent angehoben. Die Notenbank in Japan bleibt hingegen bei ihrem rekordtiefen Zinsniveau. Die Schweizerische Nationalbank wird im Lauf des Donnerstag ihren Zinsentscheid bekannt geben, ebenso die Bank von England.

 

 

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06:10

Der japanische Nikkei-Index notiert um 0,78 Prozent bei 27'102 Punkten tiefer.

Die Bank of Japan blieb bei ihrem Zinssatz von -0,1 Prozent für kurzfristige Kredite und 0 Prozent für 10-jährige Staatsanleihen. "Die japanische Zentralbank geht davon aus, dass die kurz- und langfristigen Leitzinsen auf ihrem derzeitigen oder niedrigeren Niveau bleiben werden", teilte die Zentralbank mit.

Unmittelbar nach dem Entscheid rutschte Japans Währung auf ein 24-Jahres-Tief ab. Zeitweise mussten 145 Yen für einen Dollar gezahlt werden. 

 

 

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22:45

Die kräftige Zinserhöhung der US-Notenbank Fed hat die Anleger an der Wall Street am Mittwoch letztlich verschreckt. Nach einem Auf und Ab der Kurse nach der Zinsanhebung büsste der Dow Jones Industrial am Ende 1,70 Prozent auf 30 183,78 Punkte ein. Im späten Handel nahm der Verkaufsdruck immer mehr zu, der Leitindex fiel auf den niedrigsten Stand seit mehr als zwei Monaten.

Der marktbreite S&P 500 fiel um 1,71 Prozent auf 3789,93 Zähler. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 verlor 1,80 Prozent auf 11 637,79 Punkte.

Die Fed setzt ihren energischen Kampf gegen die hohe Inflation fort. Sie erhöhte den Leitzins zum dritten Mal in Folge um 0,75 Prozentpunkte. Damit liegt er nun in der Spanne von 3,0 bis 3,25 Prozent und erreicht den höchsten Stand seit 14 Jahren. Mit der strengen Geldpolitik wächst das Risiko, dass die Zentralbank die Wirtschaft bald so stark ausbremsen könnte, dass Arbeitsmarkt und Konjunktur abgewürgt werden.

Nach der neuerlichen Zinserhöhung sei die Geldpolitik der Fed nicht mehr neutral, sondern konjunkturdämpfend, schrieb Volkswirt Michael Heise vom Vermögensverwalter HQ Trust. Die Notenbank werde auch eine milde Rezession und einen gewissen Anstieg der Arbeitslosigkeit in Kauf nehmen, um so die hohe Inflation einzudämmen. Ökonom Michael Pearce von Capital Economics merkte an, die Fed habe weitere Zinserhöhungen im November und Dezember signalisiert.

(cash/AWP/Reuters/Bloomberg)