22:00

Der Energietechnik-Konzern Siemens Energy steigt inmitten der Energiekrise in die erste deutsche Börsenliga zurück. Das teilte die Deutsche Börse nach der turnusmäßigen Überprüfung der Dax-Zusammensetzung am Montagabend mit. Ein halbes Jahr hatte sich Siemes Energy mit der zweiten Reihe begnügen müssen. Den Platz im Leitindex räumen muss dagegen zum 19. September der Lebensmittel-Lieferdienst Hellofresh, dessen Aktien in diesem Jahr um fast zwei Drittel eingebrochen sind.

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20:30

Einem Börsengang der Volkswagen-Tochter Porsche steht offenbar nichts mehr im Weg. "Die Verträge sind fix, alle Anteilseigner sind im Boot", sagte eine mit den Vorgesprächen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am Montag. Der Aufsichtsrat müsse den Startschuss noch offiziell geben. Das Kontrollgremium sollte an Abend darüber beraten. Volkswagen lehnte eine Stellungnahme ab.

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19:00

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sackte um 1,53 Prozent auf 3490,01 Punkte ab und weitete damit seinen 1,7-prozentigen Verlust aus der vergangenen Woche aus. In Paris büsste der französische Cac 40 am Montag 1,20 Prozent auf 6093,22 Zähler ein. Der Dax verlor 2,22 Prozent und der italienische FTSEMib 2,01 Prozent.

Der britische FTSE 100 hielt sich indes mit 0,09 Prozent auf 7287,43 Punkte knapp im Plus. In Grossbritannien stützten angesichts des Anstiegs der Öl- und Gaspreise sowie auch des Kupferpreises die Energie- und Rohstoffbranche den Index. Die Nachricht, dass die Konservative, Liz Truss, auf Boris Johnson als Premierministerin folgt, sei indes wenig überraschend gekommen, da sie bereits seit einigen Wochen als klare Favoritin gegolten habe, hiess es aus London.

Impulse aus den USA gab es für die europäischen Aktienmärkte keine, denn in der weltgrössten Volkswirtschaft blieben die Börsen feiertagsbedingt geschlossen.

"Die Leitindizes Dax und FTSEMib haben heute aufgrund der grösseren Abhängigkeit Deutschlands und Italiens von russischem Gas besonders gelitten, während es dem britischen FTSE100 nach einem ähnlich schwachen Start gelang, seine Verluste wieder wettzumachen", konstatierte Marktanalyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets UK. Sein Kollege aus Deutschland, Jochen Stanzl, sprach zugleich von wachsender Angst über eine "Lehman-artige Krise" im europäischen Energiesektor.

Während sich der europäische Öl- und Gassektor mit kräftigen Gewinnen von mehr als zwei Prozent präsentierte und auch der Bergbausektor mit einem halben Prozent im Plus schloss, zeigten sich fast alle weiteren Branchen deutlich im Minus. Am stärksten litt der europäische Autosektor mit fast fünf Prozent Abschlag, gefolgt vom Chemiesektor, der um fast drei Prozent nachgab.

Unter den Einzelwerten verloren Autobauer wie Mercedes-Benz , Stellantis oder Renault deutlich zwischen gerundet 5 und 7 Prozent. Bei den besonders vom Gas abhängigen Chemieunternehmen büssten neben BASF auch die französische Air Liquide mit minus 3,4 Prozent deutlich ein.

Dagegen gewannen an der Spitze im EuroStoxx Totalenergies um 3,1 Prozent zu und Eni um 1,7 Prozent. In London legten BP und auch Shell deutlich zu. Unter den Rohstoffwerten stiegen vor allem Glencore deutlich.

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18:30

Der deutsche Leitindex Dax büsste 2,22 Prozent auf 12 760,78 Punkte ein und revidierte somit den Grossteil seiner Gewinne vom Freitag, als das Börsenbarometer über die 13 000-Punkte-Marke geklettert war. Der MDax der mittelgrossen Werte fiel am Montag um 1,96 Prozent auf 24 669,29 Punkte. Die erneute Zuspitzung der Gaskrise hat am Montag den Anlegern am deutschen Aktienmarkt wieder die Laune verdorben.

Europaweit und auch hierzulande verzeichneten vornehmlich stark konjunkturabhängige Branchen wie der Automobil- und der Chemiesektor deutliche Verluste. Gerade letzterer benötigt viel Gas für die Produktion. Die Aktien der BASF verloren vier Prozent. Dax-Schlusslicht waren Mercedes-Benz mit minus 6,8 Prozent.

"Zwar sind die Gasspeicher hierzulande gut gefüllt. Allerdings stellt sich die Frage, vor allem wenn im Winter der Gasverbrauch deutlich steigt, wie diese gefüllt werden sollen und ob es ausreichende Alternativen geben wird", schrieb Analyst Christian Henke vom Handelshaus IG.

Angesichts des Gas-Lieferstopps aus Russland hatte der europäische Erdgaspreis an der Energiebörse in Amsterdam vor allem am Vormittag deutlich angezogen. Dadurch erhöhten sich die Bezugspreise auf den eng vernetzten Energiemärkten weiter. Am Nachmittag kam der Erdgaspreis dann wieder etwas zurück. Die hohen Gaspreise und die zunehmenden Lieferbeschränkungen lasteten vornehmlich auf den Aktien des grössten deutschen Gasimporteurs Uniper, die auf ein Rekordtief fielen und zum Handelsschluss elf Prozent verloren. Experten zufolge könnte der Konzern bald weitere Staatshilfen brauchen.

Zudem sorgte für Gesprächsstoff, dass die Ampel-Koalition Bürgerinnen und Bürger angesichts steigender Preise mit einem dritten Unterstützungspaket entlasten will. Eine geplante Massnahme ist, dass für einen gewissen Basisverbrauch an Strom ein vergünstigter Preis gelten soll. Finanziert werden soll die Preisbremse, indem übermässige Gewinne am Strommarkt abgeschöpft werden sollen. 

Diese Nachricht belastete vor allem die Anteilsscheine des Solar- und Windpark-Betreibers Encavis, die um 3,7 Prozent abrutschten. Die geplante Abgabe könnte den Unternehmensgewinn belasten, hiess es von der DZ Bank.

Die Erdgaskrise drückte am Montag den Euro erstmals seit fast 20 Jahren zeitweise unter die Marke von 0,99 US-Dollar. Nach dem Börsenschluss wurde die Gemeinschaftswährung zu 0,9921 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 0,9920 (Freitag: 0,9993) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 1,0081 (1,0007) Euro gekostet.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 1,47 Prozent am Freitag auf 1,45 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,25 Prozent auf 131,86 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,89 Prozent auf 147,69 Punkte.

Zum ausführlichen Bericht geht es hier.

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17:35

Der SMI schliesst mit einem Minus von 0,66 Prozent bei 10’819.54 Punkten. Nach Verlusten von mehr als 1,5 Prozent zum Handelsstart konnte der SMI im Handelsverlauf die Einbussen aber deutlich eindämmen. Das lag vor allem an den beiden Pharma-Schwergewichten, die als einzige SMI-Titel letztlich im Plus schlossen. Da die US-Märkte wegen eine Feiertags (Labour Day) geschlossen bleiben, fehlte es an Impulsen.

Die Pharma-Schwergewichte Roche (+0,16 Prozent) und Novartis (0,47 Prozent) stützten und schlossen als einzige der 20 Titel im Plus. Auch die Valoren von Nestlé zählten mit Abgaben von -0,4 Prozent zu den besten Werte, die defensiven Index-Schwergewichte konnten damit die Verluste im SMI deutlich eindämmen.

Stark gebeutelt waren auch die Valoren der Credit Suisse, die mit Abgaben von 3,1 Prozent ganz leicht unter der Marke von 5 Franken schlossen. Negativ wirkte sich vor allem ein Bericht von Wochenende aus, dass das Investment Banking weitgehend zerschlagen werden soll.

Am Ende des SPI finden sich die Valoren von Bachem und Dormakaba, die je 6,8 Prozent nachgeben. Deutliche Einbussen musste auch die MCH Group hinnehmen (-6,5 Prozent).

Zum ausführlichen Bericht geht es hier.

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17:30

Die Erdgaskrise hat den Euro erstmals seit fast 20 Jahren unter die Marke von 0,99 US-Dollar gedrückt. Am Montagmorgen war die Gemeinschaftswährung zeitweise bis auf 0,9878 US-Dollar gefallen.

Dies war der tiefste Stand seit Dezember 2002. Bis zum späteren Nachmittag erholte sich der Euro wieder etwas und wurde mit 0,9921 Dollar gehandelt. Bei den Währungspaaren USD/CHF (0,9817) und EUR/CHF (0,9738) tat sich derweil am Nachmittag nicht mehr viel.

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17:10

Nach den Ölpreis-Rückgängen der vergangenen Wochen hat sich das Exportkartell Opec und seine Verbündeten auf eine geringfügige Kürzung der Fördermenge geeinigt. Ab Oktober will die Opec+ ihre Förderquoten um 100'000 Barrel pro Tag reduzieren, hiess es am Montag nach einem Treffen.

Zugleich vereinbarten die grossen Exportländer sich jederzeit treffen zu können, um die Produktion auch vor dem nächsten geplanten Treffen am 5. Oktober anzupassen. Die Ölpreise zogen nach der Entscheidung weiter an. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um vier Prozent auf 96,70 Dollar je Barrel, nachdem sie in den vorangegangenen drei Monaten wegen wieder aufgeflammter Rezessionsängste zeitweise mehr als 20 Prozent verloren hatte.

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16:05

Die Furcht vor einer Rezession in Europa infolge der gestoppten russischen Gaslieferungen hat zum Wochenstart hektische Verkäufe an den europäischen Aktienmärkten ausgelöst.

"Die Angst vor einer Lehman-artigen Krise im europäischen Energiesektor wächst", sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. In der Spitze fiel der Dax am Montag um mehr als drei Prozent auf 12'617 Punkte, grenzte die Verluste im Handelsverlauf aber etwas ein und hielt sich über der Marke von 12'700 Zählern.

An anderen europäischen Aktienmärkten fiel die Reaktion auf den erneuten Lieferstopp russischen Erdgases durch die wichtige Pipeline Nord Stream 1 nicht ganz so drastisch aus. Der EuroStoxx50 notierte am Montagnachmittag rund zwei Prozent tiefer bei 3480 Punkten. Die Wall Street blieb wegen eines Feiertags geschlossen.

Der SMI reduziert sein Minus und notiert bei 10'813 Punkten um 0,7 Prozent tiefer. Am Vormittag hatte der Kurs um das doppelte im Minus gelegen. 

Unterdessen rutschte der Euro um bis zu 0,8 Prozent auf ein 20-Jahres-Tief von 0,9875 Dollar ab. Eine rasche Lösung der Energiekrise sei nicht in Sicht, warnte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. Daher drohe Europa ein wirtschaftliches Desaster.

Zum ausführlichen Bericht geht es hier.

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15:30

Die Wall Street bleibt heute aufgrund des "Labor Day" geschlossen. Der Gedenktag der Arbeiterbewegung wird seit fast 130 Jahren gefeiert.

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15:15

Der SMI reduziert sein Minus weiter und notiert bei 10'813 Punkten um 0,7 Prozent tiefer. Am Vormittag hatte der Kurs um das doppelte im Minus gelegen. 

Banken, Industrie-Aktien und Tech-Titel fallen aber immer noch deutlich zurück. Bei den Defensiven hat es Novartis (+0,2 Prozent) leicht ins Plus geschafft.

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14:00

Der SMI hat über den Mittag sein Minus etwas reduziert, notiert aber bei 10'764 Punkten immer noch um deutliche 1,2 Prozent im Minus. Novartis, Roche und Nestlé, die um 0,2 bis 0,7 Prozent im Minus liegen, haben den Kurs leicht angehoben. 

Die Credit Suisse (-3,9 Prozent) bildet inzwischen das Schlusslicht im SMI. Die Bank steuert auf einen Entscheid des Verwaltungsrates zu, was mit der Investmentbank geschehen soll. Die Aktie der UBS (-1,3 Prozent) hat sich von anfänglichen grösseren Tiefs etwas erholt. Die Bank hat am Wochenende die Übernahme des automatisierten US-Vermögensverwalters Wealthfronst abgeblasen. 

Der zinssensitive Tech-Titel Logitech (-3,3 Prozent) sowie die Industriegruppen Holcim (-3,4 Prozent) und Sika (3,1 Prozent) sind die weiteren am stärksten von Verkäufen betroffenen SMI-Aktien. 

Am breiten Markt ist der volatile Titel von Achiko, der am Vormittag noch ein kräftiges Plus von über 20 Prozent gezeigt hatte, inzwischen mit -16 Prozent die schwächste Aktie des Tages.

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13:30

Der Euro steht an den Finanzmärkten angesichts der Gaskrise in Europa weiter unter Druck. Am Montagmorgen fiel die Gemeinschaftswährung bis auf 0,9878 US-Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit knapp 20 Jahren. Weniger hatte ein Euro zuletzt am Jahresende 2002 gekostet. Bis zum Mittag erholte sich der Euro wieder etwas auf 0,9936.

Schon im Juli war der Euro auf einen ähnlich tiefen Stand gefallen, allerdings kostete er jetzt noch etwas weniger. Im Sommer wurde auch erstmalig seit zwei Jahrzehnten wieder die Parität zum US-Dollar unterschritten. Darunter versteht man ein Tauschverhältnis eins zu eins. An den Finanzmärkten haben solche Marken grosse Symbolkraft.

Gegenüber dem Franken konnte der Euro hingegen wieder etwas zulegen und notierte zuletzt bei 0,9745. Nachdem der Euro zum Franken nach Publikation von Konjunkturdaten in der Eurozone zunächst deutlich gesunken war, holte er im Handelsverlauf wieder etwas auf. Der US-Dollar notiert etwas schwächer bei 0,9810 Franken.

Belastet wird der Euro schon seit einiger Zeit durch die ungewisse Versorgung mit Erdgas. Europa und insbesondere Deutschland sind stark abhängig von russischen Erdgaslieferungen. In den vergangenen Wochen hatte Russland die Lieferungen zunehmend reduziert. Die Lieferungen durch die wichtige Pipeline Nord Stream 1 ruhen derzeit sogar komplett, nach russischen Angaben vom Wochenende wegen technischer Probleme. Am Montag stiegen die Gaspreise in Europa wieder deutlich an.

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11:50

Die Futures für den US-Aktienmarkt zeigen knapp vier Stunden vor der Börseneröffnung an der Wall Street im Plus: 

Dow Jones Futures: +0,33 Prozent
S&P 500 Futures: +0,2 Prozent
Nasdaq 100 Futures: +0,06 Prozent 

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11:45

An der Schweizer Börse treten die Anleger zum Wochenstart den Rückzug an. Die Angst vor einer Rezession, ausgelöst durch eine drohende Energiekrise, setzt die Aktienkurse auf breiter Front unter Druck.

Der Bericht zur Mittagsbörse findet sich hier.

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11:25

In der Hoffnung auf sprudelnde Gewinne durch die höhen Energiepreise steigen Anleger bei Öl- und Gaswerten ein. Der europäische Branchen-Index steigt gegen den Trend um 1,4 Prozent. Zu den Favoriten gehört Equinor mit einem Kursplus von sechs Prozent. Damit steuern die Titel des norwegischen Konzerns auf den grössten Tagesgewinn seit gut fünf Monaten zu. Gas habe bei Equinor einen vergleichsweise hohen Anteil am Geschäft, erläutert Analyst Steffen Evjen von der DNB Bank.

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11:15

Eine umgerechnet 765 Millionen Euro schwere Kapitalerhöhung schickt Aston Martin auf Talfahrt. Die Aktien des kriselnden Sportwagenherstellers fallen in London um mehr als 13 Prozent auf ein Siebeneinhalb-Wochen-Tief von 415,2 Pence. Die durch die "James-Bond-Filme" bekannte Kultmarke will mit dem Geld Schulden abbauen und in neue Modelle investieren. "Mit oder ohne Kapitalerhöhung steht Aston Martin auf wackligen Füssen", warnt Victoria Scholar, Managerin beim Anlageberater Interactive Investor, und verweist auf die wachsenden Verluste. Die aktuelle Schwäche des Pfund Sterling könnte aber neue potenzielle Käufer auf den Plan rufen.

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10:30

Der Dax büsst 3,3 Prozent auf 12'623 Punkte ein. Am Freitag hatte die grosse Erleichterung nach dem jüngsten US-Arbeitsmarktbericht den deutschen Leitindex noch über die 13 000-Punkte-Marke gehievt. Der MDax der mittelgrossen Werte fiel am Montag um 3,12 Prozent auf 24 377,85 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 2,7 Prozent.

Angesichts des Gas-Lieferstopps aus Russland zog der europäische Erdgaspreis an der Energiebörse in Amsterdam deutlich an, wodurch sich die Bezugspreise auf den eng vernetzten Energiemärkten weiter erhöhen. Die hohen Gaspreise und die zunehmenden Lieferbeschränkungen lasteten vornehmlich auf den Aktien des grössten deutschen Gasimporteurs Uniper , die auf ein Rekordtief fielen und zuletzt als Schlusslicht im MDax um knapp zehn Prozent absackten.

Zudem sorgte für Gesprächsstoff, dass die deutsche Regierung Bürgerinnen und Bürger angesichts steigender Preise mit einem dritten Unterstützungspaket in Höhe von mehr als 65 Milliarden Euro entlasten will. Das Paket überrasche positiv für Eon und negativ für RWE, schrieb Analyst Peter Crampton von der britischen Investmentbank Barclays. Das liege auch daran, dass die Regierung stärker auf die Besteuerung von Übergewinnen von Energiekonzernen setzen wolle als erwartet. 

 

 

Mit Blick auf Eon seien die Vorschläge positiv, die Menschen bei den Stromrechnungen zu entlasten, fuhr Crampton fort. Eon fokussiert sich auf Netze und Vertrieb fokussiert, wohingegen RWE vor allem in der Stromerzeugung aktiv ist. Die Aktien von RWE verloren rund vier Prozent, für die Papiere von Eon ging es zuletzt um knapp drei Prozent nach unten. Die Aussicht auf die Abschöpfung übermässiger Gewinne traf insbesondere Projektentwickler für erneuerbare Energien. So sackten die Anteilsscheine des Solar- und Windpark-Betreibers Encavis um fast neun Prozent ab und die von PNE um mehr als fünf Prozent.

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10:00

Die sich verschärfende Krise am europäischen Gasmarkt lässt die Kurse an der Schweizer Börse noch stärker fallen als beim Börsenstart um 9 Uhr. 

Die Aktien von Sika, Credit Suisse, Holcim, Geberit, Lonza und ABB fallen um über 3 Prozent. Neben der Gaskrise belasten auch die erwarteten Zinserhöhungen in der Eurozone und den USA die Stimmung stark. 

Die defensiven Titel von Swisscom und Novartis (je -0,7 Prozent) hält sich einigermassen, dafür fallen die anderen defensiven Schwergewichte Roche und Nestlé (je -1,3 Prozent) stärker ab.  

Am breiten Markt zieht - an einem völlig anderen Ort als der energiekrisengeplagten Markt-Mehrheit - der Titel von Achiko (+23,60 Prozent) weiter nach oben. Das indonesische, an der Schweizer Börse kotierte Diagnostikunternehmen darf seit dem vergangenen Donnerstag wieder gehandelt werden. Wegen unzureichender Zahlenvorlagen war der Titel über zwei Monate vom Handel suspendiert. 

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09:25

Die erneute Gaspreis-Explosion verschreckt Aktienanleger. Der Dax fiel zur Eröffnung am Montag um 1,7 Prozent auf 12.823 Punkte. Eine rasche Lösung der Energiekrise sei nicht in Sicht, warnte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. Daher drohe Europa in wirtschaftliches Desaster.

Europäische Indices am Montagmorgen (Grafik: Bloomberg).

Der russische Energieriese Gazprom hatte am Freitagabend mitgeteilt, bis auf weiteres kein Gas über die Ostseepipeline Nord Stream 1 nach Deutschland und in andere europäische Staaten zu liefern. Daraufhin stieg der europäische Erdgas-Future um 30 Prozent auf 272 Euro je Megawattstunde.

 

 

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09:15

Am Schweizer Aktienmarkt stehen zum Wochenstart die Zeichen auf Sturm. Der Stopp der russischen Gaslieferungen schüre die Angst vor Stromausfällen, Gas-Rationierungen und gar einer schweren Rezession, heisst es am Markt. Denn anders als angekündigt ist durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 seit Samstag kein Gas geflossen.

Die Industriegruppe Holcim (-3,1 Prozent), Sika (-2,8 Prozent) und Geberit (-2,7 Prozent) fallen am stärksten. Dem Trend nach unten wiederstehen nur wenige Titel. Etwas weniger als der Markt fallen nur die defensiven Werte Swisscom, Zurich, Novartis, Roche und Nestlé, die zwischen 0,8 und 1,4 Prozent nachlassen.  

 

 

Dazu kommt die Befürchtung, dass die US-Notenbank noch längere Zeit einen restriktiven Kurs verfolgen dürfte. Zwar zeigte der am Freitag veröffentlichte Bericht eine Verlangsamung des Arbeitsmarktes - aber auf sehr hohem Niveau. Daher gehen die meisten Ökonomen weiterhin von eine Leitzinserhöhung um 75 Basispunkte aus. Da die US-Börsen wegen eines Feiertags (Tag der Arbeit) geschlossen bleiben, könnte sich das Geschehen im Tagesverlauf noch etwas beruhigen, meint ein Händler.

Am breiten Markt zeigen sich deutliche Rückgänge bei zinssensitiven Technologie- und Wachstumswerten wie AMS Osram (-3,8 Prozent), Bachem (-3,5 Prozent) oder Temenos (-3,1 Prozent) 

Zum Wochenstart werden einige wichtige Konjunkturzahlen veröffentlicht. Ob diese allerdings die übliche Beachtung finden, müsse sich angesichts der Krisenstimmung erst zeigen, meint ein Händler. Das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco publiziert die BIP-Zahlen für das zweite Quartal (09.00 Uhr). Zudem steht heute die Veröffentlichung der Einkaufsmanagerindizes (PMI) der Eurozone und morgen die der USA an. Höhepunkt des Datenreigens ist am Donnerstag, wenn die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsentscheidung veröffentlicht. Dabei wird wie in den USA mit einem Zinsschritt von möglicherweise 75 Basispunkten gerechnet.

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09:05

Der Kurs des SMI bricht nach Börsenstart um 1,5 Prozent auf 10'726 Punkte ein

Folgt mehr.

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08:10

Julius Bär berechnet den SMI 1,4 Prozent bei 10'742 Punkten tiefer.

Die grössten Verluste gibt es Credit Suisse (-2,9 Prozent), UBS (-2,8 Prozent) Logitech (-2,4 Prozent), ABB (-2,3 Prozent) und Partners Group (-2,3 Prozent).

Mehrere Krisen lasten auf den Kursen: Die drohende Energieknappheit in Europa belastet die Industrie. Eine zu erwartende Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank lastet auf zinssensitiven Geschäften und Wachstumstiteln. Die Banken UBS und CS haben zudem für Schlagzeilen gesorgt: Die UBS verzichtet auf den Kauf des US-Robo-Advisors Wealthfront, die CS berät über die Kleinstutzung ihrer Investmentbank.

Besser ergeht es den Defensiven Roche, Novartis und Nestlé, die je rund 0,9 Prozent tiefer gestellt sind.  

Am breiten Markt kaum ein anderes Bild. Valora (unv.) sticht in einem Meer fallender Kurse hervor. 

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07:55

Unmittelbar vor den Beratungen der Opec+ über die Förderquoten decken sich Anleger mit Rohöl ein. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuert sich um 2,2 Prozent auf 95,02 Dollar je Barrel. Das Exportkartell werde das Angebot knapp genug halten, um einen Preisrückgang bei einer geringeren Nachfrage aus China wegen der dortigen Corona-Lockdowns zu verhindern, prognostiziert Analystin Tina Teng vom Brokerhaus CMC Markets.

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07:35

Die drohende Rezession in Europa durch ausbleibende Gas-Lieferungen aus Russland schicken europäische Währungen auf Talfahrt. Der Euro fällt am Montag um 0,7 Prozent und ist mit 0,9879 Dollar so billig wie zuletzt vor 20 Jahren.

Zum Franken notiert der Euro bei 0,9716 noch deutlich höher als beim Jahrestief, das im August bei 0,9552 gelegen hat.

Das Pfund Sterling büsst ähnlich stark ein und markiert mit 1,1442 Dollar ein Zweieinhalb-Jahres-Tief.

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07:05

Nach monatelanger Prüfung macht Volkswagen Nägel mit Köpfen: Vorstand und Aufsichtsrat wollen am Montag über einen möglichen Teil-Börsengang der Sportwagentochter Porsche AG Ende September oder Anfang Oktober entscheiden. Zugleich soll über die Zustimmung zum Verkauf von 25 Prozent plus einer Aktie der Stammaktien der Ertragsperle an den Grossaktionär des Wolfsburger Autokonzerns, die Familienholding Porsche SE, beraten werden.

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06:30

Mit der sich zuspitzenden Energiekrise in Europa signalisieren die Börsenfutures einen Kursrutsch zum Start des europäischen Aktienhandels.

Der Dax-Future lag zuletzt 3,2 Prozent im Minus. Für den Euro-Stoxx-50-Kontrakt ging es 3,1 Prozent abwärts. Für den Euro wurden am Montagmorgen im bisherigen Tagestief nur noch 0,9901 Dollar gezahlt.

Mehr dazu hier.

 

 

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05:55

Bei der IG Bank deuten vorbörsliche Hinweise auf einen deutlich tieferen SMI-Kurs hin. Der Schweizer Leitindex zeigt dort ein Minus von 1,8 Prozent. Die europäischen Aktienfutures gingen um 3 Prozent zurück. 

Die Energiekrise in Europa drückt zu Wochenauftakt die Kauflaune der Anleger in Asien. Nachrichten über weitere Lockdowns wegen des Coronavirus in China trugen zu der nervösen Stimmung bei.

Deutschland schnürte ein Paket in Höhe von 65 Milliarden Euro, um die Verbraucher zu entlasten. Finnland und Schweden bieten den Stromversorgern Liquiditätsgarantien, um nach dem Betriebsstopp der Gaspipeline Nord Stream 1 eine Finanzkrise abzuwenden . "Europa sieht sich mit düsteren Energieaussichten konfrontiert, und es gibt zahlreiche Berichte über Unternehmen, die ihre Produktion zurückfahren", sagte Tapas Strickland von der NAB. "Und die EZB wird diese Woche zweifellos eine Zinserhöhung beschliessen."

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05:50

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,2 Prozent tiefer bei 27'610 Punkten.

 

 

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04:20

Die Börse in Shanghai lag 0,1 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 0,4 Prozent.

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04:15

Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,1 Prozent auf 140,28 Yen und legte 0,4 Prozent auf 6,9230 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent höher bei 0,9821 Franken.

Parallel dazu fiel der Euro um 0,4 Prozent auf 0,9912 Dollar und gab 0,3 Prozent auf 0,9738 Franken nach. Das Pfund Sterling verlor 0,3 Prozent auf 1,1474 Dollar.

(cash/AWP/Reuters/Bloomberg)