22:40

Der Dow-Jones-Index, der zum Handelsstart um fast zwei Prozent abgesackt war, erholte sich am Donnerstag im Handelsverlauf zunehmend. Zum Börsenschluss legte Börsenbarometer schliesslich um 2,83 Prozent auf 30'038,72 Punkte zu. Für den S&P 500 ging es um 2,6 Prozent auf 3669,91 Zähler hoch. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 gewann 2,3 Prozent auf 11'033,58 Punkte.

Unter den Einzelwerten legten vor allem Bankaktien erneut zu, denn sie sind Profiteure von steigenden Zinsen. JPMorgan gewannen im Dow 5,6 Prozent und Morgan Stanley, die Citigroup und Wells Fargo stiegen zwischen 3,6 und 5,2 Prozent. All diese Finanzinstitute veröffentlichen zudem am Freitag ihre Quartalsbilanzen.

Im US-Leitindex legten zudem die Aktien von Walgreens mit 5,4 Prozent deutlich zu. Das vierte Geschäftsquartal der Drogeriekette war nicht ganz so schlecht wie erwartet ausgefallen. Für das neue Geschäftsjahr überraschte der Konzern ebenfalls positiv, auch wenn er von einem Rückgang der Gewinne ausgeht.

Applied Materials gewannen im Nasdaq 100 nach den jüngsten Verlusten trotz einer Umsatz- und Gewinnwarnung 4,5 Prozent. Als Grund für die am Vorabend gesenkten Prognosen für das vierte Geschäftsquartal 2021/22 nannte der Anlagenbauer für die Halbleiterindustrie die jüngsten Exportbeschränkungen der US-Regierung.

Aufmerksamkeit zogen auch die Papiere von Kroger und Albertsons Companies auf sich. Die beiden Supermarktketten befinden sich Kreisen zufolge in Gesprächen über einen Zusammenschluss, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Verweis auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtete. Eine Einigung könnte möglicherweise noch in dieser Woche erzielt werden, hiess es. Die Aktien von Kroger legten um 1,2 Prozent zu, die von Albertsons sprangen um 11,5 Prozent nach oben.

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22:05

Der Dow-Jones-Index, der zum Handelsstart um fast zwei Prozent abgesackt war, schloss schliesslich 2,83 Prozent höher bei 30'038,72 Punkten. Für den S&P 500, der zeitweise ein neues Tief seit November 2020 markierte und dabei die Marke von 3500 Punkten testete, ging es um 2,60 Prozent auf 3669,91 Zähler aufwärts. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 gewann 2,30 Prozent auf 11'033,58 Punkte.

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21:20

Der Euro hat am Donnerstag im späteren US-Handel zugelegt. Nachdem die US-Verbraucherpreisdaten zunächst den US-Dollar hochtrieben und damit den Euro belasteten, drehte sich die Entwicklung im weiteren Verlauf. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 0,9785 Dollar. Zur Veröffentlichung der Inflationsdaten war sie noch bis auf 0,9633 Dollar gefallen.

Auch zum Franken stieg der Euro merklich an. Am späten Abend notiert er bei 0,9773 Franken. Am Morgen hatte er noch weniger als 97 Rappen gekostet. Der Dollar stieg zum Franken nach den US-Inflationsdaten - wie auch zum Euro - nur vorübergehend deutlich an und zwar bis auf 1,0074 Franken. Am späten Abend notiert er wieder unter der Parität bei klar tieferen 0,9987 Franken. Am Morgen hatte die US-Währung 0,9977 Franken gekostet.

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20:50

Die Kurse von US-Staatsanleihen haben sich am Donnerstag von ihren zeitweise sehr kräftigen Verlusten wieder weitgehend erholt. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) fiel zuletzt um 0,43 Prozent auf 111,00 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen stieg im Gegenzug auf 3,95 Prozent. Die Rendite in der 30-jährigen Laufzeit war zeitweise auf etwas über 4 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit 2011 geklettert. Zuletzt betrug sie 3,93 Prozent.

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20:00

Die Aussicht auf ein anhaltend strammes Zinserhöhungstempo der Notenbank Fed hat die Wall Street am Donnerstag nur kurz auf Talfahrt geschickt. Der US-Standardwerteindex Dow Jones drehte rasch ins Plus und gewann 2,8 Prozent auf 30.024 Punkte. Gleiches galt für den breit gefasste S&P 500 und den technologielastige Nasdaq, die jeweils mehr als zwei Prozent gewannen.

Bankwerten kam die Aussicht auf steigende Zinsen zugute. Titel von Goldman Sachs verteuerten sich um 4,2 Prozent, während es für JPMorgan um 5,8 Prozent aufwärts ging. Die Branche ist besonders im Fokus, da am morgigen Freitag Schwergewichte wie JPMorgan, Wells Fargo, Morgan Stanley und Citigroup ihre Zahlen bekannt geben.

Wie in Europa waren auch an der US-Börse die Rohstoffwerte gefragt, die von dem deutlich steigenden Ölpreis profitierten. Titel von Chevron kletterten knapp 5 Prozent. Technologiewerte waren ebenfalls gefragt, mit Kursgewinnen bei Apple und Microsoft und einem deutlichen Plus bei den Chipkonzernen Nvidia und Qualcomm.

Die Drogeriekette Walgreens legte ein Quartalsergebnis über Markterwartungen vor und gab einen Gewinn von 0,80 Dollar je Aktie bekannt. Für das Gesamtjahr peilt es einen Überschuss von 4,45 bis 4,65 Dollar je Aktie an. Dieser Ausblick sei "deutlich besser als befürchtet", kommentierte Analystin Elizabeth Anderson von der Investmentbank Evercore ISI. Walgreens-Papieren winkte mit einem Plus von bis zu 6,4 Prozent das grösste Tagesplus seit einem Jahr.

19:00

An den europäischen Leitbörsen ging es am Donnerstag nach viel Hin und Her letztendlich klar aufwärts. Rückenwind gab nicht zuletzt das deutliche Plus an den amerikanischen Börsen. Der EuroStoxx 50, der nach den US-Inflationsdaten zeitweise um mehr als zwei Prozent abgesackt war, schloss mit einem Plus von 0,93 Prozent auf 3362,40 Punkte. In Paris gewann der Leitindex Cac 40 nach einem kräftigen Auf und Ab 1,04 Prozent auf 5879,19 Punkte. Der britische FTSE 100 legte um 0,35 Prozent auf 6850,27 Punkte zu.

Bankenwerte waren mit der Aussicht auf steigende Zinsen gefragt. Der Reise- und Freizeitsektor wartete mit einem Plus von 3,4 Prozent auf. Demgegenüber war der Lebensmittel- und Getränkesektor unter den wenigen Verlierern in Europa das Schlusslicht mit minus 1,1 Prozent.

Ölwerte verzeichneten Gewinne, nachdem die Ölpreise wieder stiegen. JPMorgan-Analyst Christyan Malek favorisiert in einer Branchenstudie die Papiere von Totalenergies, Eni und Shell, wobei er die zwei letztgenannten auf die "Positive Catalyst Watch"-Liste setzte. Eni kletterten um 2,6 Prozent, Shell gewannen 1,5 Prozent und Totalenergies 3,1 Prozent.

Unter den Einzelwerten im EuroStoxx waren die Aktien des Triebwerksbauers Safran mit plus 4,9 Prozent und des Flugzeugbauers Airbus mit plus 3,9 Prozent die Favoriten. 

Den 0,7-prozentigen Verlust der ASML-Papiere begründeten Marktexperten mit Aussagen des US-Halbleiteranlagenbauers Applied Materials . Dieser hatte am Mittwochabend seine Umsatzprognose gesenkt.

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18:30

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben am Donnerstag den jüngsten Inflationsschock aus den USA gut verdaut. Nachdem die wichtigsten Indizes zunächst in einer ersten Reaktion auf die Teuerungsdaten tief in die Verlustzone abgetaucht waren, erholten sie sich im späten Handel wieder. Der deutsche Leitindex schloss 1,51 Prozent im Plus bei 12'355,58 Punkten und damit in der Nähe des Tageshochs. Der MDax der mittelgrossen Unternehmen gewann am Ende ebenfalls 1,51 Prozent, und zwar auf 22'225,91 Punkte. Zwischenzeitlich hatte dieses Börsenbarometer 2 Prozent eingebüsst.

Die Luft entweiche zwar nur langsam aus dem Inflationsballon, schrieb Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Die Inflationsrate spreche denn auch für eine neuerliche Zinsanhebung der US-Notenbank Fed um 0,75 Prozentpunkte. Der Ausblick auf die weitere Teuerungsentwicklung aber lasse durchaus die Schlussfolgerung zu, dass die meiste Arbeit der Fed getan sei.

Die Aussicht auf einen zunächst weiteren deutlichen Zinsschritt in den USA trieb europaweit und auch hierzulande Bankenwerte an: So schnellten die Aktien der Deutschen Bank an der Dax-Spitze um 7,3 Prozent nach oben und die Papiere der Commerzbank zogen im MDax um 4,8 Prozent an. Höhere Zinsen würden die Ertragskraft der Banken stärken.

Ansonsten standen am deutschen Aktienmarkt die Zahlen von Südzucker im Mittelpunkt. Ein überraschend deutlicher Gewinnsprung im ersten Geschäftshalbjahr sowie ein erneut angehobener Umsatzausblick hatten die Anleger nur kurz überzeugt: Nach einem freundlichen Auftakt drehten die Aktien des Zuckerproduzenten ins Minus und verloren am Ende 2,7 Prozent. Damit zählten sie zu den schwächsten Werten im Nebenwerte-Index SDax . Ein Händler monierte, dass die Ergebnisdynamik den Erlösen hinterher hinke.

Vor diesem Hintergrund zollten auch die Aktien der Südzucker-Tochter Cropenergies dem gestrigen Kurssprung nach guten Geschäftszahlen etwas Tribut: Die Anteilsscheine des Biokraftstoffherstellers fielen um rund zwei Prozent.

Beim Gewerbeimmobilien-Spezialisten Aroundtown hatte eine gestrichene Empfehlung der US-Bank Citigroup belastet: Die Aktien sackten am MDax-Ende um fast acht Prozent ab, nachdem sie im Verlauf ein erneutes Rekordtief erreicht hatten. Analystin Aakanksha Anand geht inzwischen von einer schwereren Rezession aus und spricht nur noch ein neutrales Anlagevotum aus. Immobilienwerte insgesamt litten weiter unter dem steigenden Zinsniveau.

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17:35

Der SMI schloss um 0,28 Prozent im Plus bei 10'227,90 Zählern, nachdem er am Nachmittag ein neues Jahrestief von 10'011 Punkten gesetzt hatte. Die im September nur leicht zurückgegangene US-Teuerung verstärkte bei den Anlegern weltweit die Angst vor weiteren Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed.

Die deutlichsten Tagesgewinne entfielen auf die seit Wochen stark schwankenden Aktien der angeschlagenen Grossbank Credit Suisse (+6,4 Prozent), nachdem diese am Tag davor noch deutlich nachgegeben hatten. Auch die Aktien der Konkurrentin UBS (+3,5 Prozent) konnten stark zulegen.

Bei den SMI-Schwergewichten gingen nur Roche (+0,1 Prozent) leicht fester aus dem Handel, Novartis (-0,3 Prozent) schlossen schwächer. Den ganzen Tag über lasteten zudem deutliche Abgaben von Nestlé (-1,1 Prozent) auf den Indizes, der Kurs des Lebensmittelriesen sank am Nachmittag gar auf ein neues Jahrestief.

Am breiten Markt sprangen die Aktien des Biotech-Unternehmens Obseva (+8,6 Prozent) nach positiven Nachrichten eines Partnerunternehmens nach oben. Die Aktien des Flughafen Zürich (+2,7 Prozent) gingen nach den jüngsten Verkehrszahlen ebenfalls klar fester aus dem Handel.

Zum ausführlichen Bericht geht es hier. 

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17:30

Die US-Börsen haben nach einem negativen Start das Vorzeichen gewechselt. Der Dow Jones steht aktuell bei einem Plus von 1,7 Prozent. Der S&P 500 (+1,6 Prozent) und der Nasdaq (+1,3 Prozent) legen ebenfalls zu.

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17:10

Der Dollar hat am Donnerstag nach neuen Inflationszahlen aus den USA zu Euro und Franken zugelegt. Am späten Nachmittag kostete die europäische Gemeinschaftswährung 0,9690 US-Dollar und damit etwas weniger als am Morgen.

Zum Franken stieg die US-Währung nach der Datenpublikation wieder über die Marke von 1 Franken an und notierte am späten Nachmittag bei 1,0031 Franken. Der Euro legte zur Schweizer Währung allerdings ebenfalls zu und wird zu 0,9754 gehandelt, nachdem er am Morgen noch weniger als 97 Rappen gekostet hatte.

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16:40

Der Bitcoin und andere Digitalwerte sind am Donnerstag eiskalt von neuen Inflationszahlen aus den USA erwischt worden. Viele Kryptowerte gaben nach Bekanntgabe der Zahlen am Nachmittag deutlich nach. Der Bitcoin als nach Marktvolumen grösste Internetwährung fiel auf der Handelsplattform Bitfinex um etwa fünf Prozent auf bis zu 18'161 US-Dollar. Das ist der tiefste Stand seit Mitte Juni. Andere Digitalanlagen wie Ether gaben teilweise noch deutlicher nach.

Belastet wurden Bitcoin und Co durch die Aussicht auf weiter steigende Leitzinsen. Darauf deuten neue Inflationszahlen aus den USA hin. Zwar ging die Teuerung im September den dritten Monat in Folge zurück. Mit 8,2 Prozent ist die Inflation aber viel höher, als es der US-Notenbank Fed lieb sein kann. Die weniger schwankungsanfällige Kerninflation stieg sogar an und liegt mit 6,6 Prozent auf dem höchsten Stand seit 40 Jahren.

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16:35

Die hartnäckig hohe Inflation in den USA schickt den Goldpreis in den Keller. Das Edelmetall verbilligt sich um 1,4 Prozent auf 1650 Dollar je Feinunze. Die Notenbank Fed werde die Zinsen voraussichtlich weiter in grossen Schritten anheben, sagen Börsianer. Die dadurch ausgelöste Rally beim Dollar mache Gold für Investoren ausserhalb der USA unattraktiver. Ausserdem würden bei steigenden Zinsen Anleihen zu einem immer grösseren Konkurrenten für Investoren auf der Suche nach sicheren Anlagen.

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16:10

Nach einem kurzen Schock über die US-Inflationszahlen haben sich die Aktienmärkte zumindest ein bisschen beruhigt. Der SMI steht aktuell bei einem Minus von 0,88 Prozent bei 10'109.87 Punkten. Zuvor erreichte der Leitindex ein Tiefstand von 10'010.78 Punkte. Der Dax dreht zurück ins Plus und gewinnt 0,1 Prozent. Der EuroStoxx50 grenzt seine Verluste ein und notiert nur noch 0,8 Prozent tiefer.

Der Dow Jones steht bei einem Minus von 0,7 Prozent, nach einem Minus von 1,7 Prozent zum Handelsstart. Der Nasdaq (-1,39 Prozent) und S&P 500 (-0,9 Prozent) geben ebenfalls nach.

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15:40

Der Leitindex SMI, der kurz vor der Datenpublikation noch leicht im Plus notiert hatte, fiel auf klare Tagestiefstwerte und notiert nun unter 10'100 Punkten. Die US-Teuerung hat sich im September zwar leicht zurückgebildet, blieb aber über den Erwartungen.

Der Rückgang der Inflationsrate falle mager aus und unter Herausrechnung der Lebensmittel- und Energiepreise gehe es sogar weiter nach oben, kommentiert die Liechtensteiner VP Bank. Die Daten sprechen laut Beobachtern für eine weitere Zinsanhebung der US-Notenbank Fed um 75 Basispunkte. Bereits in dem am Mittwochabend veröffentlichten Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung zeigten sich die Notenbanker entschlossen zur weiteren Bekämpfung der hohen Inflation.

Der SMI verliert gegen um 15.15 Uhr rund 1,8 Prozent auf ein Tiefstand von 10'010.78 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 1,58 Prozent auf 1498,83 Punkte zurück und der breite SPI verliert 1,48 Prozent auf 12'860,14 Punkte.

Auch andere europäische Börse verlieren: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 fiel zuletzt auf Tagestief mit minus 2,15 Prozent auf 3259,78 Punkte. Der französische Cac 40 büsste 1,74 Prozent auf 5717,24 Punkte ein und in London verlor der FTSE 100 zuletzt 1,33 Prozent auf 6735,07 Zähler.

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15:35

Der Dow Jones startet mit einem Minus von 1,7 Prozent. Auch der Nasdaq (-2,8 Prozent) und der S&P (-2,1 Prozent) geben nach. Die hohe Inflation in den USA ist zwar tendenziell auf dem Rückzug, allerdings nur leicht. Zum Vorjahresmonat stiegen die Verbraucherpreise im September um 8,2 Prozent.

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15:10

Der anhaltend hohe Preisdruck in den USA versetzt Kryptowährungen einen weiteren Schlag. Bitcoin fällt um gut fünf Prozent auf 18'169 Dollar. Ethereum rutscht um mehr als acht Prozent ab und ist mit 1193 Dollar so billig wie zuletzt vor drei Wochen. Die Hoffnungen auf behutsamere Zinserhöhungen der Notenbank Fed hätten sich zerschlagen, sagt Analyst Timo Emden von Emden Research. Sollte Bitcoin nachhaltig unter die Marke von 17'600 Dollar fallen, müsse mit Anschluss-Verkäufen gerechnet werden.

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15:05

Rund eine halbe Stunde vor dem offiziellen Handelsstart am Mittwoch taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial mit 1,0 Prozent im Minus bei 29'921 Punkten. Der technologielastige Index Nasdaq 100 wurde zuletzt mit einem Rückgang von rund 2,9 Prozent erwartet.

Die hohe Inflation in den USA ist zwar tendenziell auf dem Rückzug, allerdings nur leicht. Zum Vorjahresmonat stiegen die Verbraucherpreise im September um 8,2 Prozent. Analysten hatten im Schnitt mit einer Rate von 8,1 Prozent gerechnet. Die Kerninflation, die die volatilen Energie- und Lebensmittelpreise aussen vor lässt, stieg sogar von 6,3 auf 6,6 Prozent. Auch diese Rate lag über den Markterwartungen. Der hohe Preisauftrieb deutet auf weitere kräftige Zinsanhebungen durch die US-Notenbank Fed hin, die ihren Leitzins im laufenden Jahr schon stark erhöht hat. Mit diesem Kurs stemmt sie sich gegen die hohe Teuerung.

Die Lage auf dem US-Arbeitsmarkt trübte sich in der vergangenen Woche erneut leicht ein. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe legte um 9000 auf 228'000 zu. Es ist der zweite Anstieg in Folge. Analysten hatten im Schnitt nur mit 225'000 Anträgen gerechnet.

Die Aktien von Walgreens Boots Alliance reagierten mit einem vorbörslichen Kursgewinn von 0,8 Prozent auf die Bekanntgabe der Zahlen zum vierten Geschäftsquartal. Die Apothekenkette meldete einen Rückgang des bereinigten Gewinns je Aktie aus fortgeführten Geschäften um rund 32 Prozent. Das war etwas mehr, als Analysten im Schnitt erwartet hatten. Auch der Umsatz blieb knapp über der durchschnittlichen Expertenschätzung.

Die Papiere von Delta Air Lines legten vorbörslich um 1,0 Prozent zu. Eine Wiederbelebung des internationalen Reiseverkehrs und damit zusammenhängend eine deutliche Erholung der Ticketnachfrage bescherte der Fluggesellschaft den umsatzstärksten Sommer ihrer Geschichte. Für das vierte Quartal erwartet Delta einen Gewinn, der die bisherigen Erwartungen der Analysten übertrifft.

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15:00

Nach der Bekanntgabe der Inflationszahlen ist der SMI unter Druck geraten. Aktuell fällt der Schweizer Leitindex um 1,3 Prozent auf 10'067 Punkte zurück.

Die Aktien von Givaudan (-3,74 Prozent), SIka (-3,31 Prozent) und Geberit (-2,51 Prozent) sind im SMI am stärksten betroffen. Lediglich die defensiven Swisscom (+0,09 Prozent) sowie die Banken UBS und Credit Suisse, denen hohe Zinsen tendenziell nützen, notieren um 0,14 respektive 0,5 Prozent im Plus.

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14:45

Die Futures der US-Indices stehen nun deutlich im Minus: 

Dow Jones Futures: -1,43 Prozent
S&P 500 Futures: -1,71 Prozent
Nasdaq Futures: -2,43 Prozent

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14:35

Die Aussicht auf ein anhaltend strammes Zinserhöhungstempo in den USA schickt Europas Börsen in den Keller. Dax und EuroStoxx50 drehen am frühen Donnerstagnachmittag ins Minus und verlieren 0,4 beziehungsweise 1,1 Prozent. Der SMI notiert um fast 1 Prozent bei gut 10'100 Punkten tiefer.

US-Staatsanleihen fliegen ebenfalls aus den Depots, wodurch die Rendite der zehnjährigen Bonds auf 4,009 Prozent steigt. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, steigt um 0,5 Prozent auf 113,79 Punkte.

Die Teuerungsrate ging im September zwar auf 8,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück. Analysten hatten allerdings mit einem Wert von 8,1 Prozent gerechnet. Im Monatsvergleich stiegen die Preise zudem um 0,4 Prozent, doppelt so stark wie erwartet.

 

 

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13:00

Die Aussicht auf eine anhaltend hohe Nachfrage nach Reisen hilft Delta Airlines nach oben. Die Aktien der US-Fluggesellschaft gewinnen nach Vorlage ihrer Quartalszahlen vorbörslich 5,2 Prozent. In den Buchungszahlen seien sehr starke Signale für eine Nachfrage zu erkennen, sagte Chef Ed Bastian. Die Zahl der Firmenbuchungen sei gestiegen und habe Ende September 80 Prozent des Niveaus vor Ausbruch der Pandemie erreicht.

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12:30

Die Aktien von Digital World Acquisition profitieren von der Nachricht, dass das vom ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump mitbegründete soziale Netzwerk Truth Social nun auch im App-Store von Google verfügbar sein wird.

Die Aktien des SPAC-Unternehmens, das Trump als Übernahme-Vehikel für den Börsengang von Truth Social nutzen will, legen vorbörslich mehr als zehn Prozent zu.

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12:05

Die Futures für die US-Indices stehen derzeit höher. Vor der Eröffnung des US-Börsenhandels um 15.30 Uhr europäischer Zeit werden die neuesten Inflationszahlen der USA erwartet. Diese könnten zu neuen Einschätzungen über die Marktlage führen. 

Dow Jones Futures: +0,46 Prozent
S&P 500 Futures: +0,47 Prozent
Nasdaq Futures: +0,22 Prozent

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11:35

Der SMI notiert bei 10'886 Punkten 0,11 Prozent tiefer. Der Vakuumventil-Hersteller VAT (-5,9 Prozent) beschleunigt nach Quartalszahlen im Verlauf des Vormittag seine Abwärtsbewegung. Die Zahlen lagen zwar in der oberen Hälfte der eigenen Prognose, der eher verhaltene Ausblick auf das kommende Jahr konnte die Analysten aber nicht vollumfänglich überzeugen. Unter den Blue Chips werden AMS Osram (-1,0 Prozent) in Sippenhaft genommen. In den hinteren Reihen geben Werte wie U-blox (-3,7 Prozent) oder Inficon (-1,2 Prozent) ebenfalls nach. Auch der gesenkte Ausblick vom US-Branchenausrüster Applied Materials sei kein gutes Omen für die Branche.

Mit etwas Abstand folgen Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen. So fallen SGS um 2,1 Prozent. Richemont (-1,1 Prozent) geben einen Grossteil ihrer Vortagesgewinne wieder ab. Dagegen werden die Aktien von Konkurrent Swatch (+0,4 Prozent) erneut gesucht. Am Vortag hatten die Zahlen vom französischen Luxusgüterkonzern LVMH laut Händlern die Branche gestützt.

Mit Schindler, Geberit oder Sika verkaufen Investoren zudem Werte, die stark von den weiteren konjunkturellen Entwicklungen abhängen. Die Aktien sacken um bis zu 1,2 Prozent ab. Als Belastungsfaktor für den Markt erweisen sich aber auch die drei Schwergewichte Roche (-0,9 Prozent), Novartis (-0,8 Prozent) und Nestlé (-0,7 Prozent). Roche und Nestlé werden im Laufe der kommenden Woche über den jüngsten Geschäftsverlauf berichten.

Nachdem die Mehrzahl von ihnen zur Wochenmitte noch schwächer tendiert hatte, gehören Finanzwerte am Donnerstag zu den Favoriten. Allen voran gewinnen die Aktien der arg gebeutelten CS 2,2 Prozent, gefolgt von der UBS (+2,0 Prozent). Aber auch die Versicherer Swiss Re, Swiss Life und Zurich sind mit Kursgewinnen von bis zu 0,6 Prozent auf der Gewinnerliste vertreten.

Bei Werten wie Logitech (+1,6 Prozent), Straumann (+0,8 Prozent) oder auch Sonova (+0,6 Prozent) ist mit den aktuellen Kursgewinnen eine Gegenbewegung zu den jüngsten Abgaben auszumachen, heisst es im Handel. Zu stärkeren Bewegungen kommt es zudem in den hinteren Reihen. Dort stehen Kursverlusten von annähernd 12 Prozent bei GAM Aufschläge von 18 Prozent bei Wisekey gegenüber. Obseva (+13 Prozent) sind nach News von einem Lizenzpartner gesucht.

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10:30

 

Unter Hochspannung warten die Investoren am Donnerstag auf die Konsumentenpreise aus den USA. Von ihnen erhoffen sich die Marktteilnehmer Aufschluss über den weiteren Kurs der US-Notenbank Fed. Dabei ist dieser seit dem Vorabend einmal mehr bestätigt worden. Denn wie aus dem Protokoll der September-Sitzung hervorgeht, bleibt es auf absehbare Zeit beim "höher für länger".

Experten trauen den Daten am Nachmittag zu, den Markt in die eine oder andere Richtung zu schieben. Dass viele Aktienindizes aktuell in Sichtweite ihrer bisherigen Jahrestiefs (SMI: 10'015 Pkt) notieren, werten einige Beobachter als "denkbar ungünstigste Voraussetzung für die Aufnahme solch entscheidender Daten", wie in einem Kommentar steht. "Zudem halten die Turbulenzen an den Anleihe- und Devisenmärkten die Anleger rund um den Globus in Atem." Sollten die Preisdaten dagegen langsamer gestiegen sein, dürften die Kurse an den Aktienmärkten deutlich steigen. Hierzulande hat sich derweil der Preisanstieg für Unternehmen erneut etwas abgeschwächt.

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10:30

Die Aktien des Spezialchemiekonzerns Clariant gewinnen 0,1 Prozent auf 16,11 Franken.

Goldman Sachs erhöht das Kursziel für Clariant von 20 auf 20,40 Franken und belässt die Einstufung auf "Buy". Das implizite Aufwärtspotenzial beträgt 27 Prozent.

Sie habe vor den Q3-Zahlen wechselkursbedingt ihre Prognosen für den Spezialchemiekonzern angepasst, schreibt Analystin Georgina Fraser. In der Folge habe sie auch das Kursziel erhöht, an ihrer grundsätzlichen Sicht auf die Aktie habe sich aber nichts verändert.

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10:20

Die Aktien von Givaudan (-0,3 Prozent) starten nach dem jüngsten Abwärtstrend heute einen Stabiliserungsversuch. Lange war der Genfer Aromen- und Riechstoff-Hersteller hoch in der Gunst von Investoren und Anlegern gestanden, seit diesem Jahr ist das allerdings nicht mehr so: die (eigentlich defensive) Aktie gehört mit einem Minus von mehr als 40 Prozent mit zu den grössten Verlierern.

Und die Talfahrt hat sich nach den Q3-Zahlen vom letzten Dienstag sogar wieder beschleunigt. Die Zahlen fielen zwar unter den Erwartungen aus, waren aber angesichts des rauen Umfeldes auch gar nicht so schlecht, wie verschiedene Marktteilnehmer meinen. Allerdings sind die Meinungen bei Analysten, was die weitere Zukunft angeht, sehr unterschiedlich. So hat heute etwa der Broker Bryan Garnier seine Kaufempfehlung bestätigt, und zwar mit einem hohen Kursziel von 4150 Franken. Die CS und Jefferies hingegen trauen der Aktie gar nichts zu und haben Kursziele (2400 bzw. 2500 Franken) noch deutlich unter dem aktuellen Niveau. Klar ist aber bei allen Beobachtern: Langsam kommt die Aktie bewertungsmässig wieder in einen interessanteren Bereich..

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10:05

Die Aktien des Biotechnologieunternehmens Obseva gewinnen 13,2 Prozent auf 0,18 Franken.

Der chinesische Partner Yuyuan Bioscience ist mit seinem Nolasiban-Programm einen Schritt weiter. Das Unternehmen hat von der chinesischen Gesundheitsbehörde die Erlaubnis für den Start einer Phase-I-Studie mit dem Kandidaten erhalten, wie Obseva am Donnerstag mitteilte.

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09:55

Der taiwanische Halbleiter-Hersteller TSMC hat im dritten Quartal einen deutlichen Gewinnsprung geschafft. Der Apple-Zulieferer erzielte einen Nettogewinn von 280,9 Milliarden Taiwan-Dollar (rund 9,1 Milliarden Euro), ein Anstieg von fast 80 Prozent, wie TSMC am Donnerstag mitteilte. Der Quartalsumsatz kletterte um 36 Prozent auf 20,2 Milliarden US-Dollar (20,9 Milliarden Euro). Der Konzern profitierte von dem starken Geschäft mit seinen Chips, die in Datenzentren und Elektroautos verwendet werden. Allerdings schlug TSMC vorsichtigere Töne an und verwies auf die höheren Kosten. Für 2022 kürzte der Konzern die geplanten Investitionen um mindestens zehn Prozent.

Weltweit kämpft die Chipindustrie mit einer schwächeren Nachfrage ausgelöst durch die hohe Inflation, steigende Zinsen und rigide Massnahmen in China zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Der taiwanische Konzern sagte, sein Datenzentren- und Autogeschäft sei stabil und der Konzern sei gegen Risiken besser gewappnet.

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09:30

Der SMI verliert 0,6 Prozent auf 10'143 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,4 Prozent auf 1516 Punkte und der breite SPI um 0,6 Prozent auf 12'981 Punkte.

Am Nachmittag werden in den USA die Konsumentenpreise veröffentlicht. Sie haben nach Ansicht von Händlern das Potenzial, die Widerstandskraft der Märkte zu testen. "Das Warten dürfte heute Nachmittag mit der Veröffentlichung der US-Konsumentenpreise ein vorläufiges Ende finden", erklärt ein Händler. "Es zeichnet sich bereits Ungeduld bei den Marktteilnehmern ab, die nun seit mehreren Handelswochen das Thema Zinsängste behandeln."

Entsprechend dürften sich Investoren vor den Daten nicht gross aus der Deckung wagen. Sollten die Preisdaten langsamer gestiegen sein und in der Folge die Renditen von den jüngsten Mehrjahreshochs zurückkommen, dürften die Kurse an den Aktienmärkten deutlich steigen. Bei unerwartet hohen Inflationsdaten sind dagegen weiter steigende Renditen zu erwarten und die Aktienmärkte dürften weiter tauchen. Das am Vorabend veröffentlichte Sitzungsprotokoll des Fed wiederum spiegelt die Entschlossenheit der Notenbank, die Inflation zu bekämpfen. Hierzulande hat sich derweil der Preisanstieg für Unternehmen erneut etwas abgeschwächt.

Für den Vakuumventil-Hersteller VAT (-2,8 Prozent) geht es nach Quartalszahlen klar abwärts. Er hat im dritten Quartal mehr Umsatz erzielt. Das Wachstum beim Auftragseingang schwächte sich aber ab. Analysten zeigen sich in ersten Reaktionen wenig überrascht. AMS Osram (-1,6 Prozent) und Temenos (-0,5 Prozent) werden als Vertreter der Tech-Branche ebenfalls verkauft.

Gegen den Trend stemmen sich Kühne+Nagel (+0,1 Prozent). Auch Nestlé schlagen sich mit einem unveränderten Kurs besser als der Markt.

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09:05

Der Swiss Market Index (SMI) verliert 0,6 Prozent auf 10'137 Punkte. Am Vortag war er den sechsten Handelstag in Folge mit negativen Vorzeichen aus dem Handel gegangen.

Investoren warten nun vor allem auf die am Nachmittag anstehenden US-Konsumentenpreise. Nachdem am Vortag die Produzentenpreise bereits etwas höher als erwartet ausgefallen waren, folgte am Abend nach dem europäischen Börsenschluss noch das Sitzungsprotokoll des Fed. Es enthielt kaum Überraschungen. Vielmehr zeigte es, dass "die Mehrheit der Mitglieder an der Leitlinie 'höher für länger' festhält, da die Inflation ihrer Meinung nach hartnäckig hoch bleiben wird", erklärt ein Händler.

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08:10

Der Swiss Market Index (SMI) wird bei der Bank Julius Bär vorbörslich 0,36 Prozent tiefer geschätzt. Alle SMI-Titel befinden sich in der Verlustzone. Das grösste Kursminus verzeichnen vorbörslich die Aktien von ABB (-0,5 Prozent).

Der breite Markt steht 0,35 Prozent tiefer. Im positiven Bereich befinden sich vorbörslich einzig Basilea (1,3 Prozent) und Flughafen Zürich (+1,4 Prozent). Obwohl VAT mit dem präsentierten Umsatz die Erwartungen übertroffen hat, verlieren die Aktien 0,4 Prozent.

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Neue Kursziele und Ratings für Schweizer Aktien:

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07:40

Der Euro hat sich am Donnerstag vor der Veröffentlichung wichtiger US-Konjunkturdaten am Nachmittag nur wenig verändert. Am Morgen wird die Gemeinschaftswährung bei 0,9702 Dollar gehandelt und damit etwa zum gleichen Kurs wie am Vorabend.

Auch zum Franken zeigt sich der Euro bei einem Stand von 0,9682 Franken kaum verändert seit Mittwochabend. Das Dollar/Franken-Paar hat sich ebenfalls kaum von der Stelle gerührt, wie Kurse von 0,9977 Franken zeigen.

Anleger haben vor allem die Geldpolitik in den USA im Blick. Mit der Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten Zinssitzung der US-Notenbank Fed war am Vorabend deutlich geworden, dass die amerikanischen Währungshüter weiter entschlossen gegen die hohe Inflation ankämpfen wollen. Die Finanzmärkte rechnen daher auch in den kommenden Monaten mit weiter kräftig steigenden Zinsen in den USA.

Die Investoren warten denn auch gespannt auf neue Daten zur Entwicklung der amerikanischen Konsumentenpreise, die am Nachmittag (14.30 Uhr) erwartet werden. Es wird damit gerechnet, dass sich die Inflation im September leicht abgeschwächt hat, wobei sich die Teuerungsrate über der Marke von acht Prozent halten dürfte und damit weit oberhalb des Inflationsziels der Fed von zwei Prozent.

"Die aktuellen Inflationsniveaus sind so weit weg vom Ziel der Fed, dass ein Rückgang schon dramatisch ausfallen müsste, damit die US-Notenbanker von ihrer aggressiven Gangart ablassen", kommentierte Devisenexpertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank, die bei einer überraschend hohen Inflationsrate am Nachmittag weitere Kursgewinne beim US-Dollar erwartet.

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07:30

In Erwartung weiterer Hinweise zur US-Geldpolitik wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge am Donnerstag niedriger starten. Am Mittwoch hatte er 0,4 Prozent auf 12'172,26 Punkte verloren.

Börsianer warten gespannt auf die US-Verbraucherpreise. "Die Daten sind sehr wichtig, da sie das Erste sind, worauf die Notenbank Fed bei der Entscheidung über ihre nächsten Schritte achtet", sagte Analyst Carlo Alberto De Casa vom Finanzdienstleister Kinesys. Experten erwarten für September eine Abschwächung der Teuerung auf 8,1 Prozent im Jahresvergleich. Die am Mittwoch veröffentlichten Erzeugerpreise gingen aber weniger stark zurück als erhofft. Bei Investoren gilt als sicher, dass die Fed den Leitzins Anfang November das vierte Mal in Folge um 0,75 Prozentpunkte anhebt. In den Protokollen der vergangenen Zinssitzung zeigte sich die Fed entschlossen, die Zinsen weiter anzuheben, will dabei aber die Konjunkturaussichten im Blick zu behalten.

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06:10

Der Swiss Market Index (SMI) steht vorbörslich gemäss der IG Bank um 0,47 Prozent tiefer.

Die Anleger an der Schweizer Börse kommen nicht zur Ruhe. Gemessen am Volatilitätsindex VSMI wird sich der SMI am (heutigen) Donnerstag in einer sehr grossen Schwankungsbreite von 1,19 Prozent bewegen. Dies entspricht +/- 121 Punkten gegenüber dem letzten Schlusskurs von 10'199,32 Punkten. Der VSMI ist am Mittwoch um 0,7 Prozent auf 22,70 Punkte gestiegen.

Die Zinssorgen gehen an den Finanzmärkten weiter um. Das am Vorabend veröffentlichte jüngste Protokoll der US-Notenbank hat den Anlegern letztlich erneut vor Augen geführt, dass das Fed keine grössere Neigung zeigt, in der Bekämpfung der hohen Inflation nachzulassen. Viele Notenbanker sind offenbar der Ansicht, dass die Kosten eines zu zaghaften Vorgehens wohl höher seien als die einer zu scharfen Gangart.

Die wichtigsten US-Indizes gingen etwas tiefer aus dem Handel als zum Stand vom Europa-Schluss. Der SMI hatte zuvor den sechsten Handelstag in Folge schwächer geschlossen, am Mittwoch aber mit -0,08 Prozent einen Stabilisierungsversuch gemacht.

Hierzulande legt am Donnerstag das SLI-Unternehmen VAT Umsatz- und Auftragseingangszahlen zum dritten Quartal vor. Experten befürchten wegen der sich abschwächenden Konjunktur eine Verlangsamung. Von Interesse sind mit Blick auf die Inflation zudem die Schweizer Produzenten- und Importpreise im September.

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05:50

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index liegt 0,5 Prozent tiefer bei 26'260 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sinkt um 0,7 Prozent und liegt bei 1856 Punkten.

Die Börse in Shanghai liegt 0,3 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verliert 0,7 Prozent.

Die Anleger in Asien gehen vor dem für Donnerstag erwarteten US-Verbraucherpreis-Index in Deckung. Die jüngsten Fed-Protokolle hatten bei den Anlegern Sorgen vor weiteren grossen Zinsschritten der US-Notenbank geschürt. Die Währungshüter sind der Auffassung, dass "die Kosten eines zu geringen Eingriffs zur Senkung der Inflation die Kosten eines zu grossen Eingriffs wahrscheinlich überwiegen".

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05:45

Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,1 Prozent auf 146,84 Yen und legte 0,1 Prozent auf 7,1788 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er kaum verändert bei 0,9977 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 0,1 Prozent auf 0,9697 Dollar und notierte kaum verändert bei 0,9676 Franken. Das Pfund Sterling verlor 0,2 Prozent auf 1,1082 Dollar.

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00:00

Das jüngste Protokoll der US-Notenbank Fed hat die Anleger an der Wall Street am Mittwoch verschreckt. Zeitweise hatten die wichtigsten Indizes in den USA nach den Aussagen zugelegt. Doch bis zum Handelsschluss war die neu gewonnene Zuversicht schon wieder den Sorgen gewichen. Denn letztlich wurde deutlich, dass die Fed keine grössere Neigung zeigt, in der Bekämpfung der hohen Inflation nachzulassen.

Der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial , der sich als einziger Index fast die ganze Handelszeit im Plus gehalten hatte, schloss letztlich 0,1 Prozent schwächer bei 29'210,85 Punkten. Der S&P 500 beendete den Tag mit minus 0,3 Prozent bei 3577,03 Zählern und damit auf dem tiefsten Stand seit November 2020. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 gab nach einigem Hin und Her um 0,05 Prozent auf 10'785,62 Punkte nach.

Viele Notenbanker sind laut dem Fed-Protokoll von Mitte September der Ansicht, dass die Kosten einer zu zaghaften Inflationsbekämpfung wohl höher seien als die einer zu scharfen Bekämpfung. Während dieser Sitzung war der Leitzins zum dritten Mail in Folge um 0,75 Prozentpunkte angehoben worden. Dass es in dem Protokoll auch hiess, dass ab einem bestimmten Zeitpunkt eine langsamere Straffung durchaus angebracht sei, fand zum Handelsschluss hin dagegen kaum mehr Beachtung. Die Anleger umtreibt nun weiterhin die Furcht, dass die Wirtschaft durch die starken Eingriffe der Fed in die Rezession abgleiten könnte.

Bankwerte legten nach dem Notenbank-Protokoll allerdings zu, denn sie können von steigenden Zinsen profitieren. So zogen die Aktien von JPMorgan an der Spitze im Dow um 1,6 Prozent an. Im S&P 100 gewannen die Aktien von Bank of America , Goldman Sachs , Wells Fargo , US Bancorp und Citigroup zwischen 0,3 und 1,0 Prozent.

Im Dow zählten zudem die Papiere von Coca-Cola mit plus 1,2 Prozent zu den besten Werten. Sie profitierten von unerwartet starken Quartalszahlen der Konkurrentin Pepsico , deren Aktien um 4,2 Prozent hochsprangen. Das Management des Getränke- und Snackherstellers hatte nach einem starken dritten Quartal seine Ziele für das Jahr erneut angehoben.

Im Nasdaq-Auswahlindex setzten sich die Papiere des Covid-19-Impfstoffherstellers Moderna mit plus 8,3 Prozent an die Spitze . Mit über 17 Prozent hatten sie zeitweise sogar so stark zugelegt wie zuletzt Anfang August. Auftrieb gab, dass der Pharmakonzern Merck & Co seine Option auf eine Partnerschaft mit dem Biotech-Unternehmen bei einem Boten-RNA-Krebsimpfstoff ausüben will. Moderna werde 250 Millionen US-Dollar von Merck im Austausch für die gemeinsame Entwicklung und künftige Vermarktung des Impfstoffs erhalten. Dieser befindet sich derzeit im mittleren Stadium der klinischen Erprobung, wie aus einer Mitteilung der beiden Unternehmen hervorgeht.

(cash/Bloomberg/AWP/Reuters)